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daß die Vorderseite dieser Münzen die bereits besprochenen (Abschnitt 1.3 und Abb. 8, 10) Darstellun-
gen von Siva mit dem Stier Nandi zeigen.
Bei der vierten Scheibe (126:2) könnte es sich auch um die Darstellung der Sonne (oder eines Sternes?)
handeln. Ganz allgemein ist sowohl für die Kreise als auch für die Scheiben eine Interpretation als Tam-
ga nicht auszuschließenÜ** In der Station Oshibat steht eine durch ein einbeschriebenes Kreuz gevier-
telte Scheibe (56:2) sichtlich mit einer Brähmi-Inschrift (56:1) in direktem Zusammenhang.*^
Von den Kreisen läßt sich nur 218:6 vermutlich in die Zeit der Brähml-Inschriften datieren, zwei der
Scheiben (31:128 und 34:148) sind neben sogdischen Inschriften (31:93, 94; 34:114) eingeritzt, stehen viel-
leicht mit je einer von ihnen in nicht näher bestimmbarem Zusammenhang (Tamga?), sind aber jedenfalls
etwa gleichzeitig und demnach zwischen dem 4. und dem 6. Jh. n. Chr. entstanden. Die Scheibe 200:1 läßt
sich zeitlich nicht näher einordnen, die Gravur 141:4 dürfte, der dunkleren Patina nach zu schließen, da-
gegen vor der nebenstehenden Brähmi-Inschrift (141:1) eingeritzt worden sein.

20. Spielbrett (Tafel 21)
Bei zwei Ritzungen im östlichen Teil der Station (165:1; 213:2) dürfte es sich vermutlich um gleichartige
Spielbretter handeln. Diese Behauptung wird dadurch gestützt, daß beide Gravuren auf der waagerechten
Oberseite der Felsen eingeritzt wurden. Sie bestehen aus jeweils zweimal zwölf rechteckigen Feldern.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, daß auf einer Malerei in Ajantä,*^" die das Vidhura-
pandita-Jätaka wiedergibt, ein ebensolches, insgesamt aus 24 Feldern bestehendes Spielbrett abgebildet
istü* Schlingloff schreibt hierzu: "... ein längliches Spielbrett mit insgesamt 24 quadratischen Spielfel-
dern in zwei Reihen, in der Mitte durch einen Doppelstrich in jeweils 2x6 Spielfelder auf jeder Seite ge-
teilt."*^ Er führt weiter aus, daß es sich um ein altindisches Spiel handelt, bei dem es darauf ankam,
"die eigenen Spielsteine nach Maßgabe der gewürfelten Augenzahl über die feindliche Flälfte des Spiel-
brettes nach Hause" zu führen.*^
Über das Alter der beiden Spielbretter läßt sich keine Angabe machen, da auf keinem der beiden Fels-
blöcke eine Inschrift eingeritzt wurde.

21. Stern (Tafel 21)

Eine einzige Gravur (211:3), im östlichen Teil der Station, kann zunächst als 'asteriskusartiger' sechszak-
kiger Stern bezeichnet werden. Über seine Bedeutung läßt sich nur spekulieren. Es könnte sich bei ihm
zum einen um ein Tamga handeln, zum anderen könnte er durchaus als abstrahierte Sonne gedeutet wer-
den.*^ Unter anderem auf sasanidischen Siegeln und Münzen ist ein solcher Stern häufig allein^

180 Vgl. DRACUK 1975: Tafel XX, Nr. 124-126.
181 BEMMANN/KÖNIG 1994: 121.
182 Vgl. YAZDANI 1931-55: Bd. 2, Tafel XXXV.
183 Vgl. SCHLINGLOFF 1997: Bd. 1, 171, Nr. (10); auch ebd.: 177.
184 SCHLINGLOFF 1997: Bd. 1, 176.
185 ebd.
186 So sieht man u.a. auf sasanidischen Siegeln ein solches sechsstrahliges Sternchen neben der Büste eines Mannes oder auch
anderen Figuren, vgl. BRUNNER 1978: 55, 57, 64 etc.
BRUNNER 1978: 55, 57, 64 etc.

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