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tung...") explizit als Weihinschriften aus. Doch sind von diesen nicht einmal alle mit Stüpa- oder
überhaupt irgendwelchen Gravuren verbunden. Neben zahlreichen weiteren Stupas sind zwar sogdische
oder Brähmi-Inschriften eingeritzt, doch ist es hier oft nicht möglich, sie diesen eindeutig zuzuordnen. Zu-
sätzlich ist auffällig, daß die Weihinschriften im allgemeinen weder besonders lang noch in irgendeiner
Weise kunstvoll oder sorgfältig ausgeführt sind, wie dies beispielsweise auf nicht wenige Inschriften in
Chilas I zutrifft. Eine der wenigen Ausnahmen ist die sechszeilige winzige und nur noch teilweise lesbare
Inschrift 140:23, die unter vier kleinen Stupas (140:22) eingemeißelt wurde.
Ganz allgemein gilt für die Stüpas, daß vergleichsweise wenige als besonders kunstvoll einzustufen sind.
Insgesamt sind sie sehr unterschiedlich ausgeführt. Während in anderen Stationen oft ein bestimmter 'Ty-
pus' vorherrscht, - so gibt es in Chilas I/Thalpan auffällig viele sorgfältig ausgeführte und sauber konstru-
ierte Stüpas, in Chilas IV und VIII dagegen überwiegen hohe schlanke und verschliffene Formen - trifft
dies auf Shatial nicht zuß'^
Nur einige wenige Stüpas (u.a. 31:114; 36:124; 140:11, 22; 144:1; 215:4) scheinen von jemandem angefer-
tigt worden zu sein, der diese Arbeit handwerklich sauber, d.h. professionell, auszuführen verstand. Über-
wiegend dürften die Ritzungen mithin von Laien auf diesem Gebiet stammen.
Etwa 20 Stüpas (so 5:43; 31:112; 38:4; 185:11) bestehen lediglich aus einem ein- oder mehrstufigen Unter-
bau, an&z und Mast. Sie sind fast alle eher nachlässig eingeritzt. Die nächste, etwa ebenso große Gruppe
bilden Stüpas, die darüber hinaus mit durch Striche wiedergegebenen Fahnen versehen sind (z.B. 148:2;
166:8; 185:2) und/oder ein einfaches Kreuz in einer der Stufen des Unterhaus aufweisen. Auch sie gehö-
ren überwiegend zu den schlichteren Zeichnungen. Danach folgen ebenfalls etwa zwanzig Stüpas, bei de-
nen die und/oder zuweilen als Dreieck ausgeführte Schirme angedeutet sind oder eine Bekrö-
nung zu erkennen ist. Auch diese lassen sich eher zu den weniger kunstvoll ausgeführten Ritzungen zäh-
len. Mit der Darstellung weiterer Details wie deutlicheren Mustern im Unterbau, Simsen, Nischen, Glöck-
chen und Bekrönungen ändert sich auch die Art, in der die Gravuren ausgeführt sind. Von ihnen sind ei-
nige sehr sorgfältig in den Stein gepickt oder gemeißelt und zeugen von einer großen technischen Fertig-
keit und hohem künstlerischen Anspruch (z.B. 140:11; 144:1; 156:5).
Erwähnenswert sind des weiteren einige Besonderheiten, von denen manche Stüpas gleich mehrere auf-
weisen. Bei acht Stüpas ist das an&z mit einem Punkt versehen, bei weiteren fünf ist in das an&z ein Dia-
gonalkreuz eingezeichnetü" Achtzehn Stüpas wurden mit teilweise zahlreichen Glöckchen verziert, ne-
ben drei Stüpas (31:114; 34:133; 36:124) wurden Säulen angefügt, auf denen vielleicht Tiere sitzen. An
weiteren Besonderheiten ist schließlich noch zu erwähnen, daß zu drei der Stüpas (31:114; 34:133; 163:10)
eine Treppe hinaufführt, das an&z von neun (oder zehn?) Stüpas eine Nische enthält und von dem Unter-
bau eines Stüpas (191:3) überproportionale Lotosblumen abgehen. Überhaupt läßt sich bei einigen Stüpas
feststellen, daß sie wirklichkeitsfremde Elemente enthalten. Dies gilt vor allem für den riesigen Stüpa
34:133, für den eben genannten Stüpa mit den Lotosblumen und einen Stüpa (195:3), bei dem an der Ba-
sis ein weiterer Stüpa angefügt wurde, der offenbar auf dem Kopf steht.
Zu bemerken ist weiterhin, daß mit zwei unterschiedlichen Techniken gearbeitet wurde. Zum einen wur-
de das abzubildende Objekt vertieft dargestellt. Sollten also beispielsweise Pilaster angedeutet werden,
wurden sie eingepickt oder gemeißelt (z.B. 36:124, 126). Bei einem Stüpa (144:1) wurde allerdings ein
'negatives' Verfahren angewendet und die Fläche des Sockels bis auf die Pilaster freigepickt, so daß die

191 FUSSMAN 1994a: XVH.
192 Siehe hierzu den allgemeinen Index unter 'Punkt' und 'Diagonalkreuz'.
 
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