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Darüber hinaus ergibt sich für einige Zeichnungen ein kunstgeschichtlicher Datierungsansatz (z.B. Stüpa-
Darstellungen und Tierstilzeichnungen). Hierbei gilt es jedoch zu bedenken, daß sich die ‘Laufzeit’ be-
stimmter Stilrichtungen besonders in Bergregionen über einen langen Zeitraum hinziehen kann. Auch bis
in jüngste Zeit angefertigte Nachahmungen sind zu berücksichtigen. Durch diese Datierungsmethode wird
also lediglich ein terminus post quem gewonnen. Hinzu kommt, daß die zeitliche Einordnung buddhisti-
scher Kunstdenkmäler nicht immer unproblematisch ist.
Im folgenden wird die Bezeichnung “prähistorisch” für Ritzungen verwendet, die so stark patiniert sind,
daß sie vor dem späten 2. Jt. v. Chr. und dem frühen 1. Jt. v. Chr. entstanden sein dürften. Der Zeitraum
zwischen dem späten 2. Jt. v. Chr. und dem frühen 1. Jt. v. Chr. wird als “frühhistorisch” oder “(früh)ei-
senzeitlich” bezeichnet. Dieser Begriff wird auf Gravuren angewandt, deren Patina nicht ganz so stark,
aber stärker als durchschnittlich ist und deren Stil keine nähere Spezifizierung (wie etwa “Tierstil” oder
“achämenidisch” ) erlaubt. Es folgt die Zeit der Inschriften, etwa 1. bis 7. Jh. n. Chr., die der des Bud-
dhismus am Oberen Indus entspricht. Sie läßt sich in eine im wesentlichen durch Kharosthi-Inschriften
charakterisierte frühe Phase und eine durch sogdische und Brähmi-Inschriften geprägte spätere Phase
gliedern. Die nach-buddhistische Periode beginnt etwa ab dem 8. Jh. n. Chr.
 
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