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der ebenfalls von Südosten in den zur Hodarebene steil abfallenden Felshang unterhalb der Anlage B
eingehauen ist, mündet in den die beiden Felskuppen B und C trennenden Sattel. Zur Talseite war er
durch eine Mauer abgeschlossen, die aber den Zugang aussparte. Der Weg führt an einer Raumkette, die
unterhalb der Felskuppe C errichtet ist, vorbei durch eine Torkammer auf den Durchgangsweg (Tafel
XIXa). Von hier ist über einen steilen, teilweise gestuften Pfad die auf der mittleren Felskuppe errichtete
zentrale Anlage B zu erreichen.
Der im Westen liegende dritte Zugang ist vom Hodartal über eine Terrassierung hochgeführt und stößt
direkt auf den Durchgangsweg. Von ihm zweigt nach Osten ein getreppter Weg ab, der zwischen einer
Terrassierung und Baukomplex E verläuft. Von diesem Areal ist eine ca. 110 m lange und bis zu 25 m
breite über dem Hodar Gah liegende, zur Talseite durch eine Polygonalmauer abgestützte künstliche Ter-
rasse zu erreichen. Sie ist im Norden durch eine aus großen Blöcken gesetzte Mauer abgeschlossen. Auf
dieser Terrasse ist ein teilweise gepflasterter Weg mit aus Steinen gesetzten Außenkanten angelegt, der
zunächst den Steilhang hinauf ins Hodartal führt, nach 150 m nach Süden abknickt und die Kino Kot
überragende Hochterrasse unterhalb des Halalosh erreicht. Der Zugang auf die Anhöhe ist nur durch ein
aus großen Steinblöcken errichtetes torartiges, 7,50 zu 5 m großes Gebäude möglich, das aus zwei Kam-
mern mit einem von Steinen eingerahmten, 7 x 9 m großen Vorplatz besteht. Dieser Torbau dürfte als
Kontrollstation für den offiziellen Zugang zu Kino Kot gedient haben, denn an dieser Stelle beginnt bzw.
endet ein Teilabschnitt des über Dadam Das nach Thalpan führenden Karawanenwegs. Dem unterhalb
dieser Hauptverkehrsroute am Berghang über dem Indus verlaufenden Weg, über den ebenfalls Dadam
Das von Hodar aus zu erreichen ist, dürfte eher die Rolle einer Nebenverbindung zukommen, da er von
Tieren nur schwer zu begehen ist. Er führt an der Felsbildstation vorbei auf die Südostflanke von Kino
Kot, wo über die beiden Aufgänge die Höhensiedlung zu betreten ist.
Von dem zur “Kontrollstation” führenden Aufweg zweigt ein Pfad ab, der an der östlichen Talseite des
Hodarbachs den Berghang entlang die Kino Kot und Gilgit verbindende Route darstellt. Der über weite
Strecken gut erhaltene, sorgfältig angelegte Weg erreicht nach 2,5 km die auf einem Fels errichtete befe-
stigte Anlage Dar Kot, der wahrscheinlich die Funktion eines Außenforts zukam. Von hier sind ein turm-
artiger, auf einem Fels unterhalb der großen Terrasse errichteter Bau und Anlage C von Kino Kot gut
zu sehen.
Anlage A auf der südlichen, tiefer liegenden Kuppe besteht aus mehreren Räumen, die im Nordwestteil
so an die Außenkante über dem leichten Steilabfall gesetzt sind, daß eine gemeinsame Außenmauer ge-
bildet wurde. Die mit ihren 0,60 m breiten Mauern noch hoch anstehenden Häuser annähernd rechtecki-
ger Grundrißform gehören der jüngeren Phase an. Sie haben aber ältere Vorgänger. Südwestlich dieses
Baukomplexes dehnte sich eine enggekammerte Bebauung aus, in der sich unter dem Steinschutt kaum
vollständige Hausgrundrisse erfassen ließen. Zwischen den Felskuppen A und B ist aus Mauerresten ein
Zugang zu Anlage A zu erschließen, der vom Durchgangsweg zu erreichen ist.
Auf der höchsten Erhebung der mittleren Felskuppe mit Anlage B liegt ein annähernd ovaler Baukom-
plex, dessen auffallende Grundrißgestaltung den Gegebenheiten des Felsuntergrundes angepaßt worden
war (Tafel XVilla). Die ca. 42 m lange und 14 m breite mehrräumige Anlage, deren durchgehenden Um-
fassungsmauern auch eine fortifikatorische Bedeutung zukam, besitzt je einen Eingang im Südosten und
Südwesten. Der Kino Kot dominierende Bau dürfte eine zentrale Funktion in der Siedlung eingenommen
haben. Hier wäre wahrscheinlich der Sitz des Talherrn zu suchen.
Unterhalb des auf der Kuppenspitze stehenden Baukomplexes ist der Felsen zur Talebene hin in zwei
Terrassen abgestuft. Auf der oberen Terrasse besteht die dichte Bebauung von großzügigem Zuschnitt
aus zwei Teilen (Tafel XVIIIb): Gut zu übersehen ist eine Raumreihe, die über dem Steilabfall zur unte-
 
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