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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,1): Kommentar zu Nietzsches "Der Fall Wagner", "Götzen-Dämmerung" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.70913#0441
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422 Götzen-Dämmerung

Une grande imagination, et toujours en acte, et cependant un tres solide bons
sens. Des passions qui ont paru violentes, et un temperament assez froid et
tres calme". („Sie hat überhaupt keine herrschende Kraft. Sie hat ein großes
Vorstellungsvermögen und ist immer tatkräftig und hat dennoch einen sehr
soliden, gesunden Menschenverstand. Leidenschaften, die gewaltsam erschie-
nen, und ein ziemlich kaltes und sehr ruhiges Temperament").
114, 28 f. Sie zog sich auf wie eine Uhr — und schrieb...] KSA 14, 424 verweist
auf den Bericht von Theophile Gautier bei Goncourt 1887, 2, 146: „Enfin vous
savez ce qui lui est arrive. Quelque chose de monstrueux! Un jour elle finit un
roman ä une heure du matin... et elle en recommence un autre, dans la nuit...
La copie est une fonction chez Mme Sand...". („Wissen Sie, was ihr schließlich
passiert ist. Etwas Unfassbares! Eines Tages, als sie einen Roman um 1 Uhr
morgens beendet hatte... fing sie mit einem neuen an, in derselben Nacht...
Die Kopie ist eine Grundfunktion bei Frau Sand...").
114, 31 f. diese fruchtbare Schreibe-Kuh] Vgl. NK 111, 10 f., ferner Berard-Varag-
nac 1887, 16: „Elle ne dit pas qu'elle travaille, mais qu'elle pioche; ni simple-
ment qu'elle a pleure: elle a pleure comme un veau ou comme un äne." („Sie
sagt nicht, dass sie arbeite aber dass sie maloche; sie sagt auch nicht einfach,
dass sie geweint habe: sie hat geweint wie ein Kalb oder wie ein Esel.").
114, 32 die etwas Deutsches im schlimmen Sinne an sich hatte] „II s'en faut
bien, en effet, que George Sand eüt un esprit tres frangais, et je ne crains pas
de dire que cet esprit est, au contraire, par son procede, tres allemand. Et qui
sait si elle n'avait point herite ce goüt de philosophie mystique d'un de ses
aieux illustres d'Allemagne ou de Pologne? Les theoriciens de l'heredite intel-
lectuelle ont ici un champ fertile en inductions" (Berard-Varagnac 1887, 35;
Kursiviertes von N. unterstrichen, erster Satz am Rand mit zwei Strichen mar-
kiert. „Es ist grundsätzlich richtig, dass George Sand einen sehr französischen
Geist hatte, und ich fürchte mich nicht, zu sagen, dass dieser Geist in seinem
Vorgehen sehr deutsch war. Und wer weiß, ob sie nicht vielleicht diesen
Geschmack für die mystische Philosophie von einem illustren deutschen oder
polnischen Vorfahren geerbt hat? Die Theoretiker der intellektuellen Vererbung
finden hier einen fruchtbaren Boden für Induktionen").
114, 32-115, 1 gleich Rousseau selbst, ihrem Meister] Vgl. Berard-Varagnac
1887, 6: (Kursiviertes von N. unterstrichen) „II [sc. Rousseau] a ete vraiment
son maitre, et il semble par moments revivre en elle, dans ses idees, dans son
talent, dans sa dialectique eloquente." („Er [sc. Rousseau] ist wirklich ihr Meis-
ter gewesen und in manchen Momenten scheint er in ihr aufzuerstehen, in
ihren Ideen, in ihrem Talent, in ihrer eloquenten Dialektik.") Ausführlicher ist
 
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