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Oehme, Curt [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 7. Abhandlung): Der Einfluß des Glykokolls bei Hund und Ratte, 1 — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.43799#0012
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12

Curt Oehme: Der Energiehaushalt
Der Feuchtigkeitsgehalt der aus dem Tierbehälter austretenden Luft
hängt natürlich in hohem Maße von der Atmung des Tieres ab, die gleich-
zeitig registriert wurde (s. u.). In einem großen Teil der Versuche mit
Glyzerinvorschaltung wird ihr relativer Feuchtigkeitsgrad im Durchschnitt
zu 50 %, bei sehr flacher ruhiger Atmung bis herab zu 30 und 35%, bei
Polypnoe, dem bekannten „Hecheln“ der Hunde, herauf bis zu 90 % und
darüber gefunden, gelegentlich werden auch im selben Versuch derartige
gleichgerichtete Schwankungen beider Werte beobachtet. Bei Vorschaltung
von 60%H2SO4 bewegt sich die relative Wasserdampfspannung kurz nach
dem Austritt aus dem Tierraum zwischen 25 und 50%, wobei die tieferen
recht gleichmäßigen Werte bei allen Hunden in den späteren Versuchen nicht
nur in Beziehung zur Atmung stehen, sondern auch auf eine Gewöhnung an
die trockene Atmosphäre hinzudeuten scheinen. Die Werte der zahlreichen
Versuche sollen hier nicht einzeln wiedergegeben werden.
Das Wesentliche ist der Nachweis, daß die Größe des Grundum-
satzes sich unabhängig von der relativen Feuchtigkeit in den
besprochenen Grenzen zeigt (Beispiele Tab. II).

Tabelle II.
Wasserdampfspannung.

Hund
Nr.
O2
1/Std.
CO2
1/Std.
R. Q.
Relative
Feuchtigkeit
vor | hinter
Tierraum
Tem-
perat.
Vor
Tierraum
liegt
1
7.141
4.984
0.698

33-43%
27.5°
conz. H2 SOt
1
7.150
4.989
0.698
26 •’/„
55-67%
28°
85 % Glyzerin
3
4.494
3.444
0.766

37.5 %
28°
conc. H2 SO4
3
4.516
3.449
0.764
26 %
52 %
28°
85 % Glycerin

Hingegen eignet sich für die in der Arbeit herangezogenen Klein tier-
versuche, in denen die Ventilation nur 5—6 I/Min. beträgt, Vorlage von
konzentrierter H2SO, nicht. Die Tiere nehmen dann während des Versuchs
durch Wasserverdampfung ab, und der Stoffwechsel liegt etwas höher als
bei einer relativen Feuchtigkeit der zugeleiteten Luft von ca. 70%, mit
der stets gearbeitet worden ist. Die Rattengrundumsatzbestimmungen sind
in der früher beschriebenen Anordnung °) bei 28° zweistündig durchgeführt.
In den neunstündigen Umsatzmessungen mit Freß- und Bewegungsfreiheit
sitzen die Tiere in einem Glasexsiccator, sonst in engen Metallzylindern.
Dabei wurde der Einfluß des Lichtes (Glasexsiccator) untersucht, das die
Ratte, vorzugsweise ein Nachttier, nach Benedict beruhigt. Wie sich zeigt
(Tab. III), wird die Ruhe am Vormittag, unserer regelmäßigen Beobach-
tungszeit, im 24 Stundenrhythmus auch durch starke Belichtung nicht ge-
stört. In einem größeren Teile dieser Versuche sind die Spontanbewe-
gungen wie üblich durch einen federnden Rost und Tambour auf das
Rußkymographion übertragen worden.

’) Biochem. Ztschr. 302. 13. 1939.
 
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