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Oehme, Curt [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 7. Abhandlung): Der Einfluß des Glykokolls bei Hund und Ratte, 1 — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.43799#0020
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Curt Oehme: Der Energiehaushalt

Glykokoll geschieht, sondern nur bis zu dem für Küchenabfallfutter +
Glykokoll charakteristischen Wert. Wahrscheinlich liegt der Grund allein
darin, daß nicht genügend lange, nur vier Tage, gewartet wurde. Denn
wenn auch im allgemeinen die Abwärts- und Aufwärtsbewegung in einem
Zuge erfolgt (s. u.), so haben wir doch bei Hund 3 um den 201. bis 210.
Versuchstag eine leicht irreführende Verzögerung erlebt, auf die erst der
letzte, erwartete Sprung (217. Tag) nach unten kam, was dann veranlaßte,
noch sechzehn Tage lang (bis 233. Tag) die Endgültigkeit des erreichten
Tiefstandes zu beobachten.
Die regelmäßigen Unterschiede der Senkungen durch Glykokoll
bei den bisher besprochenen zwei Hauptkostformen kommen nicht
durch eine Änderung der Ausgangslage zustande, sondern nur
durch eine verschieden stark senkende Wirkung des Glykokolls
unter den jeweiligen diätetischen Bedingungen. Beide Kostformen
stellen ohne Glykokoll den Ruhenüchternstoffwechsel auf die
gleiche, hochliegende Linie ein, von einem konstanten Grundum-
satz im eigentlichen Sinn kann man nicht sprechen. Mindestens
für den Grad der Glykokollwirkung muß es noch andere Voraus-
setzungen geben als einen bestimmten Hochstand der Verbren-
nungen im ruhenden, nüchternen Tier im Gefolge von Ernährungs-
bedingungen, unter denen ein relativ geringer Gehalt der Kost
an Glykokoll bzw. der betreffenden Aminosäure aus der ersten
Gruppe in früheren Versuchen an Ratten hervorgetreten ist.
Es taucht hier die Frage auf, ob denn bei allen Kostformen bereits
durch die gleiche zugelegte Glykokolldosis der maximal mögliche Abfall
der Verbrennungen erreicht sei oder ob sie nicht vielmehr eine recht ver-
schiedene Menge erfordern. Hund 6 zeigt vom 43. bis 52. Tag bei fünf-
facher Glykokollzugabe (50 mg/100 g) zum Küchenabfallfutter keine weitere
Verminderung des Umsatzes, allerdings bei einer vorausgehenden und
gleichzeitigen Kohlehydratzulage, die an sich, wie wir später sehen wer-
den, den Grundumsatz erhöht.
Trotz dieses negativen Versuchsausfalles unter den gegebenen Um-
ständen ist die gestellte Frage grundsätzlich zu bejahen. So wissen wir
aus den früheren Untersuchungen, daß manche Futtersorten mehr Trypto-
phan, Valin oder Histidin „verschlucken“, ehe der Grundumsatz zunimmt.
Nicht nur, wenn sie an sich ärmer an der betreffenden Aminosäure sind,
bedürfen sie des größeren Zusatzes bis zu einem Effekt, auch Vermehrung
eines Antagonisten, etwa des Glykokolls, kann das mit sich bringen.
Es liegt nahe, die Ursache für den verschiedenen Grad der
Glykokollwirkung bei den hier benutzten Futtergemischen in ihrem
verschiedenen Gehalt an Glykokoll zu suchen. Die Ernährung
mit Küchenabfällen ist weitaus die reichste an Glykokoll (Tab. XI).
Der Quotient ^ylvok()11"N y jq fällt in dieselbe Größenordnung
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