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unter Einwirkung von Aminosäuren
insbesondere durch Ein- und Nachwirkung verhältnismäßig kleiner
Mengen von Aminosäuren eine grundsätzliche Neuerung und
eine wesentliche Erweiterung des Wissens darstellen, das die
klassische Stoffwechselphysiologie, vor allen Rubner, über den
Einfluß der Nahrung auf die Verbrennungen und den Energie-
umsatz erarbeitet hat, scheint uns die Wiedergabe dieser langen
Kurven berechtigt, ja notwendig, obwohl, abgesehen von Zwi-
schenstücken, die später heranzuziehen sind, viele Abschnitte nur
das — mit Einschaltung der chemischen Wärmeregulation — be-
stätigen, was bei Indifferenztemperatur der strengen Grundum-
satzbedingungen im vierten Kapitel bereits erwiesen worden ist.
Immer liegt, außer in den bereits besprochenen ersten sechzig
Tagen des Hundes 1, in denen Glykokoll bei glykokollreichem
Futter aus Fleisch usw. nicht wirksam ist (s. o. S. 35), der Umsatz tief
oder geht herab, wenn Glykokoll oder glykokollreichere Nahrung
verabreicht wird oder nachwirkt, und steigt oder bleibt hoch, wo
dies nicht der Fall ist. Es sei auch an dieser Stelle nochmals
betont, daß die für dies Verhalten maßgebliche Zusammensetzung
der Nahrung durch die Angabe ihres Glykokollgehaltes nicht er-
schöpfend charakterisiert ist, wenn auch im Vorausgehenden der
Substitutionsversuch von reinem Glykokoll durch die isoglykokoll-
haltige Menge eines Nahrungsmittels (Fleisch) gelungen ist.
Was die Wiederholbarkeit betrifft, so erreicht Hund 1 (Kurve 1) die
hohe Umsatzlage, die er unter der aus Milch, Ei und Kartoffelstärke usw. be-
stehenden Kost II nach der üblichen Einstellzeit am 77. und 80. Tage vor
der Senkung durch Glykokoll einnimmt, nach dessen Entzug am 242. Tag
wieder am 291. Tag, um sie bei dem wesentlich stickstoffärmeren Futter V
(aus den gleichen Nährstoffen ohne Ei) beizubehalten; er gewinnt sie nach
einem langen, durch Glykokoll herbeigeführten Tiefstand, der bei der
glykokollreicheren, fleischhaltigen Nahrung Id und I unverändert bleibt,
am 556. Tag von neuem und wiederholt auch den Abstieg unter Glykokoll
zwischen dem 705. und 731. Tag.
Bei Hund 3 (Kurve 2) ist trotz Variation der Versuchsführung die
große Linie die gleiche, nur sind zwischen dem 135. und 260. Tag eine
Reihe kleinerer Koständerungen in kürzeren Fristen tastend erfolgt, deren
Einzelheiten übergangen seien, weil die Perioden, wie sich erst im Ver-
laufe der Untersuchung herausstellte, zum Teil zu kurz waren. Ebenso
mögen die Abschnitte, in denen Hund 1 vom 203. bis 220. und vom 322. bis
339. Tag Alanin (10 mg/100 g) zusätzlich erhielt, beiseite bleiben.
Die Anlaufszeit bzw. die Latenz der Reaktionen und die bei
Indifferenztemperaturfast ebenso lange Nach Wirkung sind bei Einschaltung
der chemischen Wärmeregulation nicht so gleichmäßig wie in den frü-
heren Versuchen. Zur ersten Erhebung braucht Hund 1 achtzehn bis zwan-
zig Tage (ab 60. Versuchstag) wie sonst, zur Rückkehr auf ein tieferes
unter Einwirkung von Aminosäuren
insbesondere durch Ein- und Nachwirkung verhältnismäßig kleiner
Mengen von Aminosäuren eine grundsätzliche Neuerung und
eine wesentliche Erweiterung des Wissens darstellen, das die
klassische Stoffwechselphysiologie, vor allen Rubner, über den
Einfluß der Nahrung auf die Verbrennungen und den Energie-
umsatz erarbeitet hat, scheint uns die Wiedergabe dieser langen
Kurven berechtigt, ja notwendig, obwohl, abgesehen von Zwi-
schenstücken, die später heranzuziehen sind, viele Abschnitte nur
das — mit Einschaltung der chemischen Wärmeregulation — be-
stätigen, was bei Indifferenztemperatur der strengen Grundum-
satzbedingungen im vierten Kapitel bereits erwiesen worden ist.
Immer liegt, außer in den bereits besprochenen ersten sechzig
Tagen des Hundes 1, in denen Glykokoll bei glykokollreichem
Futter aus Fleisch usw. nicht wirksam ist (s. o. S. 35), der Umsatz tief
oder geht herab, wenn Glykokoll oder glykokollreichere Nahrung
verabreicht wird oder nachwirkt, und steigt oder bleibt hoch, wo
dies nicht der Fall ist. Es sei auch an dieser Stelle nochmals
betont, daß die für dies Verhalten maßgebliche Zusammensetzung
der Nahrung durch die Angabe ihres Glykokollgehaltes nicht er-
schöpfend charakterisiert ist, wenn auch im Vorausgehenden der
Substitutionsversuch von reinem Glykokoll durch die isoglykokoll-
haltige Menge eines Nahrungsmittels (Fleisch) gelungen ist.
Was die Wiederholbarkeit betrifft, so erreicht Hund 1 (Kurve 1) die
hohe Umsatzlage, die er unter der aus Milch, Ei und Kartoffelstärke usw. be-
stehenden Kost II nach der üblichen Einstellzeit am 77. und 80. Tage vor
der Senkung durch Glykokoll einnimmt, nach dessen Entzug am 242. Tag
wieder am 291. Tag, um sie bei dem wesentlich stickstoffärmeren Futter V
(aus den gleichen Nährstoffen ohne Ei) beizubehalten; er gewinnt sie nach
einem langen, durch Glykokoll herbeigeführten Tiefstand, der bei der
glykokollreicheren, fleischhaltigen Nahrung Id und I unverändert bleibt,
am 556. Tag von neuem und wiederholt auch den Abstieg unter Glykokoll
zwischen dem 705. und 731. Tag.
Bei Hund 3 (Kurve 2) ist trotz Variation der Versuchsführung die
große Linie die gleiche, nur sind zwischen dem 135. und 260. Tag eine
Reihe kleinerer Koständerungen in kürzeren Fristen tastend erfolgt, deren
Einzelheiten übergangen seien, weil die Perioden, wie sich erst im Ver-
laufe der Untersuchung herausstellte, zum Teil zu kurz waren. Ebenso
mögen die Abschnitte, in denen Hund 1 vom 203. bis 220. und vom 322. bis
339. Tag Alanin (10 mg/100 g) zusätzlich erhielt, beiseite bleiben.
Die Anlaufszeit bzw. die Latenz der Reaktionen und die bei
Indifferenztemperaturfast ebenso lange Nach Wirkung sind bei Einschaltung
der chemischen Wärmeregulation nicht so gleichmäßig wie in den frü-
heren Versuchen. Zur ersten Erhebung braucht Hund 1 achtzehn bis zwan-
zig Tage (ab 60. Versuchstag) wie sonst, zur Rückkehr auf ein tieferes