unter Einwirkung von Aminosäuren
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zuschätzen ist, an erster Stelle die physikalische und chemische
Regulation der Körpertemperatur und die spezifisch-dynamische
Wirkung der Nahrung. Die chemische Wärmeregulation unterliegt
nach dem Ergebnis des vorigen Kapitels nicht den Einflüssen
der Kostzusammensetzung, welche den Grundstoffwechsel ver-
ändern.
Obwohl für die vorliegende Frage ohne Belang, dürfte übrigens bei-
läufig bemerkt, die Wärmebildung zur Erhaltung der Körpertemperatur
in dem Ventilationskreis von 20u nicht unbeträchtlich größer gewesen sein
als in dem wärmeren Tierstall, denn aus den Stundenwerten des Gas-
wechsels würde sich ein Tageskalorienbedarf ergeben, der durch die ge-
reichte Nahrung teilweise nur knapp gedeckt wird, sodaß die Gewichts-
konstanz nicht ohne weiteres verstehbar wäre.
Um so mehr richtet sich das Augenmerk auf das Verhalten
der spezifisch-dynamischen Wirkung. Da nun die Ei-
weißkörper, welche den Hauptanteil an der Steigerung der Wär-
mebildung nach Nahrungsaufnahme haben, bei der Untersuchung
eines Aminosäureeffektes zunächst nicht in klarer Weise zu
verwenden sind, wurde die sog. sekundäre spezifisch-dynamische
Wirkung der Kohlehydrate, teils isoliert, teils zusammen mit Fett
geprüft, deren Spätfolgen auch bei Wahrung der Grundumsatz-
bedingungen noch erfaßt werden können (s. o. S. 8).
Die ersten hierher gehörigen Experimente, die, bei 20° unternommen,
auf den Kurven 1 und 2 mit erscheinen, gingen von etwas anderer Problem-
stellung aus, von der Frage nämlich, ob die Umsatzsenkung durch Gly-
kokoll von den Kohlehydraten und Fetten, bzw. von der Gesamtkalorien-
zufuhrbeeinflußt werde. Hund 1 hat deshalb dreimal, und zwar sieben, bzw.
neun und zehn Tage lang während einer Glykokolldepression Zulagen von
150 g Rohrzucker und 100 g Fett erhalten (102. bis 108., 131. bis 139., 179. bis
188. Versuchstag). Der „Nüchternumsatz“ steigt jedesmal stark an, um
nach Absetzen der Zulage schnell wieder abzusinken, mag die übliche
Glykokolldosis (10 mg/100 g Tier) oder ihr fünffacher Betrag währenddessen
fortgegeben werden. Die dritte Reaktion fällt etwas schwächer aus als
die beiden ersten, bringt aber immerhin noch eine Erhebung von 20% im
Sauerstoffverbrauch; doch ist sie nur zum Teil, bzw. erst später reversibel,
nachdem die Glykokolldosis wieder auf das Fünffache erhöht wurde. Hin-
gegen beantwortet der Stoffwechsel am 592. Versuchstag,
während der Grundumsatz ganz oben liegt, die gleiche Zulage
(bis 601. Tag) nur mit dem unerheblichen Zuwachs von etwa 4%.
Bei einer abermaligen Wiederholung im Glykokolltiefstand (ab 743. bis
760. Tag) verzögert sich zwar der Anstieg, erst am 746. Tag beginnend,
gestaltet sich dann aber während sechzehn Tage lang fortgesetzter Kalorien-
zulage ebenso groß wie bei den ersten beiden Versuchen. Auch bei Hund 3,
der (s. Kurve 2) vom 439. Tag ab ohne, vom 533. mit Glykokoll seiner
Größe angemessen zunächst die halben Kohlehydratfettzulagen bekommt,
führt erst die doppelte Ration (ab 561. Tag) zu einer starken Steigerung.
Wegen einzelner Ungleichheiten in Gabengröße und zeitlicher
Ausdehnung, vor allem aber deshalb, weil vielleicht auch diese
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zuschätzen ist, an erster Stelle die physikalische und chemische
Regulation der Körpertemperatur und die spezifisch-dynamische
Wirkung der Nahrung. Die chemische Wärmeregulation unterliegt
nach dem Ergebnis des vorigen Kapitels nicht den Einflüssen
der Kostzusammensetzung, welche den Grundstoffwechsel ver-
ändern.
Obwohl für die vorliegende Frage ohne Belang, dürfte übrigens bei-
läufig bemerkt, die Wärmebildung zur Erhaltung der Körpertemperatur
in dem Ventilationskreis von 20u nicht unbeträchtlich größer gewesen sein
als in dem wärmeren Tierstall, denn aus den Stundenwerten des Gas-
wechsels würde sich ein Tageskalorienbedarf ergeben, der durch die ge-
reichte Nahrung teilweise nur knapp gedeckt wird, sodaß die Gewichts-
konstanz nicht ohne weiteres verstehbar wäre.
Um so mehr richtet sich das Augenmerk auf das Verhalten
der spezifisch-dynamischen Wirkung. Da nun die Ei-
weißkörper, welche den Hauptanteil an der Steigerung der Wär-
mebildung nach Nahrungsaufnahme haben, bei der Untersuchung
eines Aminosäureeffektes zunächst nicht in klarer Weise zu
verwenden sind, wurde die sog. sekundäre spezifisch-dynamische
Wirkung der Kohlehydrate, teils isoliert, teils zusammen mit Fett
geprüft, deren Spätfolgen auch bei Wahrung der Grundumsatz-
bedingungen noch erfaßt werden können (s. o. S. 8).
Die ersten hierher gehörigen Experimente, die, bei 20° unternommen,
auf den Kurven 1 und 2 mit erscheinen, gingen von etwas anderer Problem-
stellung aus, von der Frage nämlich, ob die Umsatzsenkung durch Gly-
kokoll von den Kohlehydraten und Fetten, bzw. von der Gesamtkalorien-
zufuhrbeeinflußt werde. Hund 1 hat deshalb dreimal, und zwar sieben, bzw.
neun und zehn Tage lang während einer Glykokolldepression Zulagen von
150 g Rohrzucker und 100 g Fett erhalten (102. bis 108., 131. bis 139., 179. bis
188. Versuchstag). Der „Nüchternumsatz“ steigt jedesmal stark an, um
nach Absetzen der Zulage schnell wieder abzusinken, mag die übliche
Glykokolldosis (10 mg/100 g Tier) oder ihr fünffacher Betrag währenddessen
fortgegeben werden. Die dritte Reaktion fällt etwas schwächer aus als
die beiden ersten, bringt aber immerhin noch eine Erhebung von 20% im
Sauerstoffverbrauch; doch ist sie nur zum Teil, bzw. erst später reversibel,
nachdem die Glykokolldosis wieder auf das Fünffache erhöht wurde. Hin-
gegen beantwortet der Stoffwechsel am 592. Versuchstag,
während der Grundumsatz ganz oben liegt, die gleiche Zulage
(bis 601. Tag) nur mit dem unerheblichen Zuwachs von etwa 4%.
Bei einer abermaligen Wiederholung im Glykokolltiefstand (ab 743. bis
760. Tag) verzögert sich zwar der Anstieg, erst am 746. Tag beginnend,
gestaltet sich dann aber während sechzehn Tage lang fortgesetzter Kalorien-
zulage ebenso groß wie bei den ersten beiden Versuchen. Auch bei Hund 3,
der (s. Kurve 2) vom 439. Tag ab ohne, vom 533. mit Glykokoll seiner
Größe angemessen zunächst die halben Kohlehydratfettzulagen bekommt,
führt erst die doppelte Ration (ab 561. Tag) zu einer starken Steigerung.
Wegen einzelner Ungleichheiten in Gabengröße und zeitlicher
Ausdehnung, vor allem aber deshalb, weil vielleicht auch diese