unter Einwirkung von Aminosäuren
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satzes in der Glykokolldepression und umgekehrt vermissen. Auch
liegen einige Versuche bei verschiedener Temperatur (15° und
27°) vor, in denen die Steigerung des Umsatzes durch chemische
Wärmeregulation nicht durch eine Erregung der Atmung aus-
gezeichnet ist.
Alles in allem ist also zu schließen, daß die bedeutenden
Änderungen im Grundumsatz nicht durch eine entsprechende
Änderung in den Muskelbewegungen einschließlich der Atmung,
weder bei den Kleintieren noch bei den Hunden, erklärt werden
können.
Etwas anders liegt die Frage für den Gesamtumsatz, in-
sofern hier am energetischen Ausgleich die Motilität Anteil haben
könnte. Muß ihr doch auch in den über neun Stunden sich er-
streckenden Versuchen an Ratten mit Freiheit, zu fressen, mehr
Spielraum gewährt werden. Indessen bleiben die erheblichen
Unterschiede der spezifisch-dynamischen Wirkung am ruhenden
Hund davon unberührt, der sog. sekundären sowohl wie der primä-
ren, über welch letztere ausführlichere Mitteilung noch erfolgen soll.
Auf die viel behandelte Frage nach dem Ursachenkomplex der
spezifisch-dynamischen Wirkung an sich braucht für den vor-
liegenden Zweck nicht näher eingegangen zu werden. Eine
motorische Komponente bei der Verdauungsarbeit kann hier um
so eher beiseite bleiben, als die verschiedene Steigerung der
Verbrennungen durch Zufuhr der Hauptnährstoffe nach den Auf-
fassungsgegensätzen in der klassischen älteren Physiologie immer
mehr zu einem biochemischen Problem geworden ist. Daß aber
die Grundumsatzänderungen allein durch die verschiedene
dynamische Wirkung der Nahrung gleichsam wie durch eine
zwangsläufige innere Kompensation gerade ausgeglichen würden,
ist noch nicht quantitativ bewiesen. Wäre jedoch außerdem
hierbei die Motilität oder Spontanaktivität im Spiel, so müßten
beide Aminosäuregruppen sie in verschiedener Richtung beein-
flussen, erregend, wo der Grundstoffwechsel sinkt (Gruppe I,
Glykokoll u. a.) und dämpfend, wenn er hoch liegt (Gruppe II,
Tryptophan, Histidin u. a.), worauf bei Bekanntgabe unserer schon
weit geförderten Untersuchungen mittels Histidin zurückzukommen
ist. Unter diesen Umständen könnte alsdann die Motorik um so
weniger in Verdacht gezogen werden, an der Erhöhung des
Grundumsatzes mitzuwirken, wenn man nicht in unwahrschein-
liche Erklärungsschwierigkeiten hineingeraten will.
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satzes in der Glykokolldepression und umgekehrt vermissen. Auch
liegen einige Versuche bei verschiedener Temperatur (15° und
27°) vor, in denen die Steigerung des Umsatzes durch chemische
Wärmeregulation nicht durch eine Erregung der Atmung aus-
gezeichnet ist.
Alles in allem ist also zu schließen, daß die bedeutenden
Änderungen im Grundumsatz nicht durch eine entsprechende
Änderung in den Muskelbewegungen einschließlich der Atmung,
weder bei den Kleintieren noch bei den Hunden, erklärt werden
können.
Etwas anders liegt die Frage für den Gesamtumsatz, in-
sofern hier am energetischen Ausgleich die Motilität Anteil haben
könnte. Muß ihr doch auch in den über neun Stunden sich er-
streckenden Versuchen an Ratten mit Freiheit, zu fressen, mehr
Spielraum gewährt werden. Indessen bleiben die erheblichen
Unterschiede der spezifisch-dynamischen Wirkung am ruhenden
Hund davon unberührt, der sog. sekundären sowohl wie der primä-
ren, über welch letztere ausführlichere Mitteilung noch erfolgen soll.
Auf die viel behandelte Frage nach dem Ursachenkomplex der
spezifisch-dynamischen Wirkung an sich braucht für den vor-
liegenden Zweck nicht näher eingegangen zu werden. Eine
motorische Komponente bei der Verdauungsarbeit kann hier um
so eher beiseite bleiben, als die verschiedene Steigerung der
Verbrennungen durch Zufuhr der Hauptnährstoffe nach den Auf-
fassungsgegensätzen in der klassischen älteren Physiologie immer
mehr zu einem biochemischen Problem geworden ist. Daß aber
die Grundumsatzänderungen allein durch die verschiedene
dynamische Wirkung der Nahrung gleichsam wie durch eine
zwangsläufige innere Kompensation gerade ausgeglichen würden,
ist noch nicht quantitativ bewiesen. Wäre jedoch außerdem
hierbei die Motilität oder Spontanaktivität im Spiel, so müßten
beide Aminosäuregruppen sie in verschiedener Richtung beein-
flussen, erregend, wo der Grundstoffwechsel sinkt (Gruppe I,
Glykokoll u. a.) und dämpfend, wenn er hoch liegt (Gruppe II,
Tryptophan, Histidin u. a.), worauf bei Bekanntgabe unserer schon
weit geförderten Untersuchungen mittels Histidin zurückzukommen
ist. Unter diesen Umständen könnte alsdann die Motorik um so
weniger in Verdacht gezogen werden, an der Erhöhung des
Grundumsatzes mitzuwirken, wenn man nicht in unwahrschein-
liche Erklärungsschwierigkeiten hineingeraten will.