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Oehme, Curt [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 7. Abhandlung): Der Einfluß des Glykokolls bei Hund und Ratte, 1 — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.43799#0075
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Curt Oehme: Der Energiehaushalt
der üblichen Vitaminsicherung (siehe Tab. XI u. XII) in beson-
deren, bisher nicht erwähnten Versuchen festgestellt worden.
Solange die wahrscheinlich zwangsläufige Kompensation von
Grundumsatz und dynamischer Nahrungswirkung nicht aufzuheben
ist, wird eine ökonomische Folgerung für die Ernährung nicht
zu ziehen sein. Es bleibt zu untersuchen, ob durch Einschränkung
jeder dynamischen Wirkung bei kontinuierlich verteilter Nahrungs-
aufnahme während einer tiefen Grundumsatzlage nicht auch eine
energetische Einsparung im Ganzen zu erreichen ist. Obwohl
sich diese Ausgleichsvorgänge ohne Zweifel in physiologischer
Regulationsbreite bewegen, ergibt sich ferner die für die Pathologie
interessante Frage, ob die Beanspruchung bei hoher Grundum-
satzlage mit kleiner dynamischer Nahrungswirkung oder umge-
kehrt für den Organismus niemals einen Unterschied bedeutet,
der weitere Folgen nach sich zieht. Abnutzung, Fett- und Mager-
sucht mit ihren krankheitbedingenden Konsequenzen und thera-
peutischen Erfordernissen erscheinen hier als alte Probleme in
neuem Gewände und angehbar auf neuen Zugangswegen, ihr
individueller Charakter zeigt sich vielleicht zum Teil darin vor-
gebildet, daß die Einstellung der Höhe des Grundumsatzes und
seines invers veränderlichen respiratorischen Quotienten bei ge-
gebener Ernährungsweise über die beschriebenen Gesetzmäßig-
keiten hinaus individuelle Eigentümlichkeiten darbietet, die wir
u. a. bei Hund 3 und anläßlich des zur Abwehr möglicher Ein-
wände notwendigen Wechsels in der Rattenrasse hervorgehoben
haben. Hier drückt sich eine rassemäßige Typisierung in Stoff-
wechselgrößen aus, die wohl einen ihrer Hauptgründe in der
individuell verschiedenen Reaktionsbereitschaft des neuroendo-
krinen Systems besitzt.
Der biochemischen Systematik gilt schließlich der Hinweis auf
die Stellung, welche die Eiweißbausteine zwischen den Nähr- und
Wirkstoffen als Reaktionsauslöser auch in der Größenordnung der
wirkenden Menge gewinnen.
Zusammenfassung.
1. Die von der vorausgehenden und gleichzeitigen Fütterungs-
weise abhängige Wirkung der Aminosäuren auf den Grund-
umsatz, die früher in Kleintierversuchen gefunden worden war,
 
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