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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1924, 3. Abhandlung): Die Intensitäten alluvialer und diluvialer geologischer Vorgänge und ihre Einwirkung auf die pliocäne Rumpffläche des Kraichgaues und Odenwaldes — Berlin, Leipzig, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.43846#0023
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Die Intensitäten alluvialer und diluvialer geologischer Vorgänge usw. 23

logischen Karte von Sghnarrenberger, wenn auch natürlich nur sche-
matisch eingetragen sind. Die geologische Karte faßt sie als Alluvium
auf; und tatsächlich entspricht ihr Volumen nur einem winzig kleinen
Bruchteil des Volumens der Talhohlräume, obwohl doch der Zeitraum
des Alluviums kein so ganz kleiner Bruchteil des Diluviums ist (rund
i/ö7 bzw. höchstens Voo).
Abgesehen von den größeren Tälern von Bruchsal und Weingarten
hat normal nur ein'einziges dieser Tälchen noch ein fließendes Wasser-
rinnsal. Alle anderen sind, wie auch Mückle allgemein hervorhebt,
wasserlos, tot, obwohl ihr Hohlraum zweifellos so gut wie ausschließ-
lich der Erosion fließenden Wassers seine Entstehung verdankt. Nun
habe ich selbst beobachtet, daß von Zeit zu Zeit einmal nach einer
lange andauernden Regenperiode oder bei plötzlicher Schneeschmelze
ein vorübergehender Ablauf in den Tälchen entsteht. Aber kein An-
zeichen verrät, daß dadurch heute noch eine Erosion von gleicher
Stärke wie die diluviale stattfände. Wenn sie vorhanden wäre, müß-
ten die Schuttkegel ungefähr dem 67. (bzw. 100.) Teil des Rauminhaltes
der Täler entsprechen.
Um das nachzuprüfen, habe ich das betreffende Stück des Ge-
birgsraudes mehrfach allein bzw. mit meinen Schülern begangen und
auf Grund der Karte sowie des Augenscheins das Verhältnis der
Rauminhalte der Täler und der Schuttkegel berechnen lassen. Herr
Assistent Warneck hat sich auf meinen Wunsch dieser Aufgabe unter-
zogen. Tal I ist das Tal südlich von Gertenberg, nordöstlich von
Grötzingen. Tal II eignet sich nicht zu der Berechnung. Es ist das
Tal bei Werrabronn. III ist das Tal südlich vom vorderen Heuberg,
IV das Tal nördlich davon und südlich von Weingarten. V ist das
„Tiefental“ nördlich von Weingarten. VI ist die Ungeheuer Klamm,

VII das letzte
Tälchen südlich von Untergrombach, zwischen
Dornig“
und „Im Köpfte“.
Talinhalt
Schuttkegel
Verhältnis
Tal
I
10 Millionen
cbm
15000 cbm
1 : 700
55
II
nicht gut
meßbar
nicht gemessen
V
III
8 Millionen
cbm
80000 cbm
1 : 100
.55
IV
40
55
70 000 „
1:600
55
V
10
55
40000 „
1:250
55
VI
45 „
55
200000 „
1:225
;5
VII
8 „
55
20000 „
1 : 400
im
Durchschnitt: etwa 1:400
Die
Berechnung wurde in der Weise vorgenommen,
daß der Ho

raum der Täler durch Zeichnung einer größeren Anzahl von Querpro-
 
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