(B. 3)
R. LiESKE:
falls bei serologischen Versuchen mit Algen von größter Wichtigkeit,
entweder nur Lichtkulturen oder nur Dunkelkulturen zu Verglei-
chen anzuwenden.
Die Anwendung der Agglutinationsnietkode zum Nachweis von
verwandtschaftlichen Beziehungen der Algen.
Daß die durch Injektion von Algen gewonnenen Immunsera
wie bei den meisten bisher untersuchten Mikroorganismen art-
spezifisch sind, wurde bereits gezeigt. Streng genommen sind
diese Sera aber nur innerhalb gewisser Grenzen artspezifisch. Bei
Versuchen mit Bakterien hat sich gezeigt, daß hochwertige agglu-
tinierende Sera in Verdünnungen, die wesentlich unter der Titer-
grenze hegen, verwandte Arten mitagglutinieren, und zwar um so
stärker, je näher die Verwandtschaft ist. Ein gutes Typhusserum
agglutiniert z. B. auch Paratyphus-Bakterien, allerdings wesent-
lich schwächer als Typhusbakterien. Diese Eigenschaft der Mit-
agglutination verwandter Arten ist theoretisch von hohem Werte,
da man auf diese Weise fähig ist, verwandtschaftliche Beziehungen
experimentell festzustellen. Wenn diese Methode analog für die
niederen Algen anwendbar wäre, so wäre das von großer Wichtigkeit,
da die Systematik der niederen Formen noch vielfach auf ganz
willkürlichen Annahmen beruht.
Genauere Untersuchungen wurden zunächst ausgeführt mit
einem Serum von Stichococcus bacillaris mit einem Agglutinations-
titer von 1 : 3600. Zur Immunisierung und zu den Agglutinations-
Versuchen wurden im Lichte gewachsene Mineralagar-Kulturen
verwendet. Die Resultate der Versuche sind aus folgender Tabelle
ersichtlich.
Algen
50
100
150
Serumverdünnung 1:
200 300 ] 400 500
600
700
3600
Stichococcus bac. . .
+
+
+
+
+
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+
Chlorella vulg.
+
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Chlorella sacchar. . .
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Protococcus viridis . .
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Chlorococcum hum. . .
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Chlorococcum infus.
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Scenedesmus obl. . . .
Ankistrodesmus Braun.
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Chlamydomonas 1. . .
+
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Chlamydomonas 11.
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R. LiESKE:
falls bei serologischen Versuchen mit Algen von größter Wichtigkeit,
entweder nur Lichtkulturen oder nur Dunkelkulturen zu Verglei-
chen anzuwenden.
Die Anwendung der Agglutinationsnietkode zum Nachweis von
verwandtschaftlichen Beziehungen der Algen.
Daß die durch Injektion von Algen gewonnenen Immunsera
wie bei den meisten bisher untersuchten Mikroorganismen art-
spezifisch sind, wurde bereits gezeigt. Streng genommen sind
diese Sera aber nur innerhalb gewisser Grenzen artspezifisch. Bei
Versuchen mit Bakterien hat sich gezeigt, daß hochwertige agglu-
tinierende Sera in Verdünnungen, die wesentlich unter der Titer-
grenze hegen, verwandte Arten mitagglutinieren, und zwar um so
stärker, je näher die Verwandtschaft ist. Ein gutes Typhusserum
agglutiniert z. B. auch Paratyphus-Bakterien, allerdings wesent-
lich schwächer als Typhusbakterien. Diese Eigenschaft der Mit-
agglutination verwandter Arten ist theoretisch von hohem Werte,
da man auf diese Weise fähig ist, verwandtschaftliche Beziehungen
experimentell festzustellen. Wenn diese Methode analog für die
niederen Algen anwendbar wäre, so wäre das von großer Wichtigkeit,
da die Systematik der niederen Formen noch vielfach auf ganz
willkürlichen Annahmen beruht.
Genauere Untersuchungen wurden zunächst ausgeführt mit
einem Serum von Stichococcus bacillaris mit einem Agglutinations-
titer von 1 : 3600. Zur Immunisierung und zu den Agglutinations-
Versuchen wurden im Lichte gewachsene Mineralagar-Kulturen
verwendet. Die Resultate der Versuche sind aus folgender Tabelle
ersichtlich.
Algen
50
100
150
Serumverdünnung 1:
200 300 ] 400 500
600
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Stichococcus bac. . .
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Chlorella vulg.
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Chlorella sacchar. . .
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Protococcus viridis . .
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Chlorococcum hum. . .
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Chlorococcum infus.
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Scenedesmus obl. . . .
Ankistrodesmus Braun.
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Chlamydomonas 1. . .
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Chlamydomonas 11.
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