Logische Studien über Entwicklung.
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maschine nicht wiederholt teilen und dabei ganz bleiben kann, ist
früher1 gezeigt worden. Die Teilmengen („Kerne“) sind also sicher-
lich keine Präzisionsmaschinen.
d) Durch ein Gleichnis läßt sich das Wesen der Differenzierung
eines harmonischen Systems, wie es in der Embryologie vorliegt,
also eines Systems mit im Anfang summenhaft verteilten einander
gleichen Elementengruppen, gut veranschaulichen:
Man denke sich eine Anzahl von einstimmigen Spieluhren,
welche durch eine Vorrichtung dafür eingerichtet sind, in ihrer
Gesamtheit einen vielstimmigen Symphoniesatz zu spielen, und
zwar so, daß, wie in einem Orchester, jede Stimme „normaler“-
weise in jeweils bestimmter Weise mehrfach besetzt ist. Man kann
beliebig viele Spieluhren wegnehmen, und der Symphoniesatz
wird doch, obschon in „dünnerer“ Besetzung, „normal“ gespielt.
Jede Spieluhr „könnte“ also jede Stimme übernehmen. Mechanisch
ist das durch Ersinnung eines ungeheuer unwahrscheinlichen, die
Gesamtheit der Spieluhren betreffenden Präzisionsmechanismus
erdenkbar. Wenn man aber nun auch noch diesen Gesamtheits-
präzisionsmechanismus in beliebiger Weise und zwar in unend-
licher Mannigfaltigkeit durch „Deformation“ stören kann? Dann
versagt offenbar mechanisches Verständnis.
Also nicht einmal der Umstand, daß die „Teilmengen“
Maschinen, nämlich Spieluhren sind, genügt hier zur mechanischen
Auflösbarkeit. Und im embryonalen harmonisch-äquipotentiellen
System ist nun sogar dieser Umstand nicht einmal verwirklicht:
Die „Teilmengen“ können keine „Maschinen“ sein, weil sie von
einer Urmenge durch Teilung herstammen.
Die Hauptsache bei der theoretischen Zurückführung des
komplizierteren (aus Teilmengen zusammengesetzten) harmonisch-
äquipotentiellen Systems auf das einfachere (unmittelbar aus Ele-
menten zusammengesetzte), ist aber immer diese: Mögen die Teil-
mengen Maschinen sein oder nicht: gefordert würde auf mecha-
nischem Boden in jedem beliebigen Experimentalfall eine auf
das jeweils sich ergebende eine Endganze gerichtete Total-
präzisionsmaschine — und die kann nicht da sein.
IV. Letzter Fall.
Die Erörterung des Falles, daß das Ausgangssystem ein aus
Teilmengen bestehendes summenhaftes System von Elementen ist,
1 Phil. d. Org. I, S. 228 und Teil I dieser Studien S. 33ff.
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maschine nicht wiederholt teilen und dabei ganz bleiben kann, ist
früher1 gezeigt worden. Die Teilmengen („Kerne“) sind also sicher-
lich keine Präzisionsmaschinen.
d) Durch ein Gleichnis läßt sich das Wesen der Differenzierung
eines harmonischen Systems, wie es in der Embryologie vorliegt,
also eines Systems mit im Anfang summenhaft verteilten einander
gleichen Elementengruppen, gut veranschaulichen:
Man denke sich eine Anzahl von einstimmigen Spieluhren,
welche durch eine Vorrichtung dafür eingerichtet sind, in ihrer
Gesamtheit einen vielstimmigen Symphoniesatz zu spielen, und
zwar so, daß, wie in einem Orchester, jede Stimme „normaler“-
weise in jeweils bestimmter Weise mehrfach besetzt ist. Man kann
beliebig viele Spieluhren wegnehmen, und der Symphoniesatz
wird doch, obschon in „dünnerer“ Besetzung, „normal“ gespielt.
Jede Spieluhr „könnte“ also jede Stimme übernehmen. Mechanisch
ist das durch Ersinnung eines ungeheuer unwahrscheinlichen, die
Gesamtheit der Spieluhren betreffenden Präzisionsmechanismus
erdenkbar. Wenn man aber nun auch noch diesen Gesamtheits-
präzisionsmechanismus in beliebiger Weise und zwar in unend-
licher Mannigfaltigkeit durch „Deformation“ stören kann? Dann
versagt offenbar mechanisches Verständnis.
Also nicht einmal der Umstand, daß die „Teilmengen“
Maschinen, nämlich Spieluhren sind, genügt hier zur mechanischen
Auflösbarkeit. Und im embryonalen harmonisch-äquipotentiellen
System ist nun sogar dieser Umstand nicht einmal verwirklicht:
Die „Teilmengen“ können keine „Maschinen“ sein, weil sie von
einer Urmenge durch Teilung herstammen.
Die Hauptsache bei der theoretischen Zurückführung des
komplizierteren (aus Teilmengen zusammengesetzten) harmonisch-
äquipotentiellen Systems auf das einfachere (unmittelbar aus Ele-
menten zusammengesetzte), ist aber immer diese: Mögen die Teil-
mengen Maschinen sein oder nicht: gefordert würde auf mecha-
nischem Boden in jedem beliebigen Experimentalfall eine auf
das jeweils sich ergebende eine Endganze gerichtete Total-
präzisionsmaschine — und die kann nicht da sein.
IV. Letzter Fall.
Die Erörterung des Falles, daß das Ausgangssystem ein aus
Teilmengen bestehendes summenhaftes System von Elementen ist,
1 Phil. d. Org. I, S. 228 und Teil I dieser Studien S. 33ff.