Metadaten

Driesch, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 18. Abhandlung): Logische Studien über Entwicklung, 2 — Heidelberg, 1919

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37695#0062
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
62

Hans Driesch:

welches in ,,Material“ und „Maschine“ zerfällt, braucht nicht durch-
geführt zu werden, da sich alles hier zu Sagende auf die Fälle III,
II und letzthin I zurückführen läßt.

IV. Einige Leitsätze zur allgemeinen nichtmechanischen
Kausalitätslehre.
Wortdefinitionen: Zeigt ein System von Urdingen nicht-
mechanisches Geschehen, so soll der Geschehensbestimmer, welcher,
als ein unraumhafter, die nicht-mechanische Natur des Geschehens
an dem System bedingt, die Kontrolle heißen, die Gesamtheit der
Urdinge aber das Kontrollierte.
Satz 1.
Systeme von Urdingen sind entweder kontrolliert oder nicht;
die Wirkungsweise der Kontrolle kann verschieden (s. o. S. 16ff.)
gedacht werden.
Satz 2.
Von Kontrollen sind die Entelechie der Formbildung (und
vielleicht der Instinktleistungen) sowie die Entelechie der Hand-
lung, das Psychoid, bekannt.
Satz 3.
Unter allen Kontrollen ist eine, nämlich diejenige meines
Leibes, besonders ausgezeichnet, ebenso wie unter allen Körpern
„mein Leib“ besonders ausgezeichnet ist. Das Psychoid meines
Leibes hat das Ich-Erleben zum „psychischen“ Korellat.
Satz 4.
Eine Kontrolle kontrolliert viele Urdinge einheitlich.
Satz 5.
Eine Kontrolle kontrolliert nicht immer dieselben Urdinge;
sie zieht bisher unkontrollierte Urdinge unter ihre Kontrolle und
gibt die Kontrolle über bisher kontrolliert gewesene auf („Assi-
milation“ und „Dissimilation“).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften