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R. H. Goldschmidt:
H. Schneider, H. Schwung, Th. Röttger, M. Wittmann und
T. Frisch, deren Beiträge als „kleine Seminararbeiten“ z. T.
Grundlagen ihrer späteren Publikationen wurden, z. T. von vorn-
herein nur zur Verwertung im Zusammenhang mit anderen weiter
führenden Seminararbeiten bestimmt waren. Vgl. auch die um-
fangreiche Literatur über wohlgefällige und mißfällige Farbzu-
sammenstellungen von J. Cohn, E. Meumann, R. W. Schulte,
u. a.). Und lassen sich die „Situationen“ oder Erlebnisstrukturen
des Akustischen und des Optischen, sowie die Einflüsse auf solche
Situations- oder Struktur-Bildung in ihrer Wirksamkeit ermitteln ?
Und ergeben dann solche Ermittelungen etwa ganz oder teilweise
ähnlich, oder aber voneinander unabhängig wirkende Einflüsse auf
die Situationen, z. B. der Klang-Akkorde und der Farben? Lassen
sich dann schließlich Situationen oder Erlebnisstrukturen vergleichs-
weise betrachten, etwa im Hinblick auf die für sie typischen oder
repräsentativen Erlebnisse ? — Entsprechen dann solchen typischen
Repräsentanten, außer den Gruppen von Erlebnisformen, etwa auch
analog typische Unterschiede der Erlebnisbereitschaft ? Bestehen
also inter- oder intraindividuelle Differenzen ? Beispielsweise als
die ihnen korrespondierenden Persönlichkeitstypen: Einerseits Syn-
ästhetiker, denen sich beim Hören das Optische ebenso empfin-
dungsmäßig und als-wahr-nehmbar gegeben aufdrängt wie der
akustische Reizeindruck selbst? Und andererseits diejenigen, die
weder spontan, noch auf einfaches Fragen hin, Optisches zum Akusti-
schen zuordnen, vielmehr erst auf ganz besonderes Drängen hin
mit einer Zuordnung antworten, beispielsweise in dem Gedanken:
es ginge auf Tod und Leben, sie „müßten“ zu einem Akustischen
unter bestimmt bezeichneten Farben diejenigen ausscheiden, die
am wenigsten passen, und zuordnen, was übrig bleibt, und sich
sonach am ehesten zuordnen läßt ? — Sind dann die einen und die
anderen gleichsam durch eine scharfe Kluft voneinander geschieden,
oder durch eine Reihe kleiner Übergangsstufen, oder wie sonst ?
Zeigen echte Synästhesien und bloße, allenfalls noch mögliche Zu-
ordnungen nichts Verwandtes miteinander, oder doch? Handelt es
sich hierbei etwa um eine Stufenfolge, wie bei einer Reihe von Hellig-
keiten mit ihren Zwischenstufen, deren zwei jeweils nur hinsicht-
lich des Ausmaßes einer sonst beiderseits gleich erscheinenden
Eigenschaft einen hiernach lediglich „quantitativen“ Unterschied
zeigen, im Verlaufe der ganzen Reihe aber doch ausgesprochene
,, Qualitäts“-LInterschiede erkennen lassen (etwa entsprechend den
R. H. Goldschmidt:
H. Schneider, H. Schwung, Th. Röttger, M. Wittmann und
T. Frisch, deren Beiträge als „kleine Seminararbeiten“ z. T.
Grundlagen ihrer späteren Publikationen wurden, z. T. von vorn-
herein nur zur Verwertung im Zusammenhang mit anderen weiter
führenden Seminararbeiten bestimmt waren. Vgl. auch die um-
fangreiche Literatur über wohlgefällige und mißfällige Farbzu-
sammenstellungen von J. Cohn, E. Meumann, R. W. Schulte,
u. a.). Und lassen sich die „Situationen“ oder Erlebnisstrukturen
des Akustischen und des Optischen, sowie die Einflüsse auf solche
Situations- oder Struktur-Bildung in ihrer Wirksamkeit ermitteln ?
Und ergeben dann solche Ermittelungen etwa ganz oder teilweise
ähnlich, oder aber voneinander unabhängig wirkende Einflüsse auf
die Situationen, z. B. der Klang-Akkorde und der Farben? Lassen
sich dann schließlich Situationen oder Erlebnisstrukturen vergleichs-
weise betrachten, etwa im Hinblick auf die für sie typischen oder
repräsentativen Erlebnisse ? — Entsprechen dann solchen typischen
Repräsentanten, außer den Gruppen von Erlebnisformen, etwa auch
analog typische Unterschiede der Erlebnisbereitschaft ? Bestehen
also inter- oder intraindividuelle Differenzen ? Beispielsweise als
die ihnen korrespondierenden Persönlichkeitstypen: Einerseits Syn-
ästhetiker, denen sich beim Hören das Optische ebenso empfin-
dungsmäßig und als-wahr-nehmbar gegeben aufdrängt wie der
akustische Reizeindruck selbst? Und andererseits diejenigen, die
weder spontan, noch auf einfaches Fragen hin, Optisches zum Akusti-
schen zuordnen, vielmehr erst auf ganz besonderes Drängen hin
mit einer Zuordnung antworten, beispielsweise in dem Gedanken:
es ginge auf Tod und Leben, sie „müßten“ zu einem Akustischen
unter bestimmt bezeichneten Farben diejenigen ausscheiden, die
am wenigsten passen, und zuordnen, was übrig bleibt, und sich
sonach am ehesten zuordnen läßt ? — Sind dann die einen und die
anderen gleichsam durch eine scharfe Kluft voneinander geschieden,
oder durch eine Reihe kleiner Übergangsstufen, oder wie sonst ?
Zeigen echte Synästhesien und bloße, allenfalls noch mögliche Zu-
ordnungen nichts Verwandtes miteinander, oder doch? Handelt es
sich hierbei etwa um eine Stufenfolge, wie bei einer Reihe von Hellig-
keiten mit ihren Zwischenstufen, deren zwei jeweils nur hinsicht-
lich des Ausmaßes einer sonst beiderseits gleich erscheinenden
Eigenschaft einen hiernach lediglich „quantitativen“ Unterschied
zeigen, im Verlaufe der ganzen Reihe aber doch ausgesprochene
,, Qualitäts“-LInterschiede erkennen lassen (etwa entsprechend den