Metadaten

Schmidt, Ernst A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1991, 2. Abhandlung): Ovids poetische Menschenwelt: die Metamorphosen als Metapher und Symphonie ; vorgetragen am 3. Juni 1989 — Heidelberg: Winter, 1991

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48162#0135
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ovids poetische Menschenwelt

133

ebenso ihr Werk wie in der Adonisgeschichte4 (vgl. met. 15,807 f.: „,sola
insuperabile fatumJ nata, movere paras?“‘; 779ff.: „[. . .] nequiquam
rumpere quamquam / ferrea non possunt veterum decreta
sororum J signa tamen 799 f.: „non tamen [. . .] vincere fata / [. . .]
potuere [. . 818f.; 840ff.).
Die Fortsetzung des Katalogs führt zu zwei Geschichten von unver-
wundbaren Helden (met. 12: Cygnus, Caeneus), die schließlich doch im
Kampfe den Tod finden. Und nochmals eine Liebesgeschichte und ge-
waltsamer Tod (Acis und Galatea) im 13. Buch. Nachdem Polyphem
seinen glücklichen Rivalen getötet hat, verwandelt die Meergöttin den
toten Geliebten in einen Fluß und Flußgott (met. 13,885ff.: „at nos,
quod fieri solum per fata licebat,/[. ..]“). Aesculapius wird nach Rom
gebracht, der Pest zu wehren. Er beendet das Sterben und wird der Ret-
ter der Stadt (met. 15,744). Unmittelbar danach wird die Apotheose
Caesars erzählt.
§ 32 Virtus und Lohn. Apotheose. Göttersöhne
Den Apotheosen der beiden letzten Metamorphosenbücher (Aeneas
und Romulus, Caesar und Augustus, dazwischen der Tod des Hippoly-
tus, seine Wiedererweckung und Verwandlung in den niederen Gott
Virbius in met. 15,492-546, als Epilog die Selbstapotheose Ovids, met.
15,875-879) geht in weitem Abstand die des Hercules auf dem Oeta vor-
aus (met. 9,103-272); zwischen der Erzählung seiner Apotheose und den
Versen über die Vergottung des Aeneas5, des Augustus6 und Ovids7 be-
stehen sprachliche Querbeziehungen. Doch außer diesem großen Proto-
typ gibt es den Vorläufer Glaucus, eine Vergottungsgeschichte, die nicht
nur so an einem Buchende (met. 13,942ff.) steht wie in den nächsten
beiden Büchern die Apotheosen des Romulus (und der Hersilie) und
des Augustus, sondern auch motivisch mit der Gottwerdung des Aeneas
4 Am ptolemäischen Königshof wurde die Apotheose der Berenike mit einem Adonisfest
gefeiert: die Apotheose wurde Aphrodite verdankt (vgl. Theocr., id. 15,106ff.; zd.
17,45 ff.).
5 Vgl. Lieberg (1970), Apotheose in Metamorphosen, S. 125-127.
6 Vgl. met. 9,269t: „maiorque videri / coepit et augusta fieri gravitate verendus“. Das
Adjektiv „augustus“ ist in den Metamorphosen nur 3 mal belegt: met. 6,73; 9,270; 15,145
(Concordance of Ovid).
7 Vgl. met. 9,269: „parte sui meliore viget“ und met. 15,875: „parte [. . .] meliore mei
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften