I. Einzelsprachliche Beobachtungen
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sein. Es soll vielmehr um Punkte allgemeineren Interesses gehen. Die
Menge der Fügungen dieses Typs - allein für das Französische habe ich
eine Sammlung von etwa 2005 - ist so groß, daß man sie, um damit umge-
hen zu können, in irgendeiner Weise ordnen muß. Die Zeile VI auf dem
Faltblatt stellt einen ersten Versuch dar, eine solche Ordnung herzustel-
len. Die Grundüberlegung ist dabei, daß es sich bei allen diesen präposi-
tionalen Fügungen um den Ausdruck von Relationen handelt. Diese
Relationen dienen, grob gesprochen, entweder der Charakterisierung
eines Geschehens oder der Einordnung des Geschehens in seinen Kon-
text6. Die einzelnen Relationstypen sollen anhand von Beispielen kurz
erläutert werden.
Bei ,Bedingung4 geht es um Wendungen wie im Falle von, falls. Ver-
anlassung4 meint solche Gruppen wie im Namen von. ,Mitbeteiligung4
ist untergliedert nach ,Einschluß/Ausschluß4. Es geht um Wendungen
wie in Anwesenheit von, in Abwesenheit von. ,Mittel/Instrument4 ist Ru-
brum für Gruppen des Typs mit Hilfe von, mittels, vermittelst. ,Ursache4
thematisiert das Vorliegen eines Motivs, ,Gegenursache4 eine Hand-
lung, die nach normalen Maßstäben nicht erwartet wurde: aufgrund von
bzw. trotz. ,Konzessivität4 meint zwar genau dasselbe, doch zeigt die
Parallele zwischen ,Ursache4 und ,Gegenursache4 besser die Verwandt-
schaft beider Relationen. Bei ,Ziel/Zweck4 geht es um zwecks, im Hin-
blick auf. ,Folge4 wird ausgedrückt mit Wendungen des Typs zugunsten
oder zuungunsten. ,Zeit4 und ,Ort4 bedürfen kaum der Erklärung. Ein-
flußbereich4 meint u. a. Fügungen wie im Schutze von. ,Gleich/Ungleich4
steht für im Unterschied zu oder entsprechend. ,Zuordnung4 meint in der
Rolle von, als, ,Hinsicht4 hinsichtlich, bezüglich, angesichts. Unter dem
Titel ,Quantifizierung/Distribution4 verbergen sich Wendungen wie zu
viert. ,Quelle/Herkunft4 rubriziert schließlich Wendungen des Typs von
selten.
Wenn gelegentlich ein- und dieselbe Fügung mehr als einer Rubrik
zugeordnet ist oder zugeordnet werden kann, so ist dies angesichts der
5 Ähnlich groß ist die Zahl der präpositionalen Fügungen, die Jürgen Lang (1991: 46-52)
aufführt, aber nicht analysiert.
6 Die Zuordnung ist - ähnlich wie die Unterteilung der Nominalgruppen, die von einem
Verb abhängen, in Aktanten und Zirkumstanten bei Tesnière - eher schwerpunktmäßig,
nicht im Sinne einer klaren Dichotomie, zu verstehen. Ähnliche Klassifizierungen wären
in der funktionellen Grammatik Simon C. Diks (in Ansätzen schon Dik 1968) die Eintei-
lung in Argument- und Satellitenfunktionen oder die propositionalen gegenüber den
modalen Tiefenkasus bei Fillmore. In Kapitel III wird diese grobe Differenzierung nach
zwei Klassen sich als zu einfach erweisen.
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sein. Es soll vielmehr um Punkte allgemeineren Interesses gehen. Die
Menge der Fügungen dieses Typs - allein für das Französische habe ich
eine Sammlung von etwa 2005 - ist so groß, daß man sie, um damit umge-
hen zu können, in irgendeiner Weise ordnen muß. Die Zeile VI auf dem
Faltblatt stellt einen ersten Versuch dar, eine solche Ordnung herzustel-
len. Die Grundüberlegung ist dabei, daß es sich bei allen diesen präposi-
tionalen Fügungen um den Ausdruck von Relationen handelt. Diese
Relationen dienen, grob gesprochen, entweder der Charakterisierung
eines Geschehens oder der Einordnung des Geschehens in seinen Kon-
text6. Die einzelnen Relationstypen sollen anhand von Beispielen kurz
erläutert werden.
Bei ,Bedingung4 geht es um Wendungen wie im Falle von, falls. Ver-
anlassung4 meint solche Gruppen wie im Namen von. ,Mitbeteiligung4
ist untergliedert nach ,Einschluß/Ausschluß4. Es geht um Wendungen
wie in Anwesenheit von, in Abwesenheit von. ,Mittel/Instrument4 ist Ru-
brum für Gruppen des Typs mit Hilfe von, mittels, vermittelst. ,Ursache4
thematisiert das Vorliegen eines Motivs, ,Gegenursache4 eine Hand-
lung, die nach normalen Maßstäben nicht erwartet wurde: aufgrund von
bzw. trotz. ,Konzessivität4 meint zwar genau dasselbe, doch zeigt die
Parallele zwischen ,Ursache4 und ,Gegenursache4 besser die Verwandt-
schaft beider Relationen. Bei ,Ziel/Zweck4 geht es um zwecks, im Hin-
blick auf. ,Folge4 wird ausgedrückt mit Wendungen des Typs zugunsten
oder zuungunsten. ,Zeit4 und ,Ort4 bedürfen kaum der Erklärung. Ein-
flußbereich4 meint u. a. Fügungen wie im Schutze von. ,Gleich/Ungleich4
steht für im Unterschied zu oder entsprechend. ,Zuordnung4 meint in der
Rolle von, als, ,Hinsicht4 hinsichtlich, bezüglich, angesichts. Unter dem
Titel ,Quantifizierung/Distribution4 verbergen sich Wendungen wie zu
viert. ,Quelle/Herkunft4 rubriziert schließlich Wendungen des Typs von
selten.
Wenn gelegentlich ein- und dieselbe Fügung mehr als einer Rubrik
zugeordnet ist oder zugeordnet werden kann, so ist dies angesichts der
5 Ähnlich groß ist die Zahl der präpositionalen Fügungen, die Jürgen Lang (1991: 46-52)
aufführt, aber nicht analysiert.
6 Die Zuordnung ist - ähnlich wie die Unterteilung der Nominalgruppen, die von einem
Verb abhängen, in Aktanten und Zirkumstanten bei Tesnière - eher schwerpunktmäßig,
nicht im Sinne einer klaren Dichotomie, zu verstehen. Ähnliche Klassifizierungen wären
in der funktionellen Grammatik Simon C. Diks (in Ansätzen schon Dik 1968) die Eintei-
lung in Argument- und Satellitenfunktionen oder die propositionalen gegenüber den
modalen Tiefenkasus bei Fillmore. In Kapitel III wird diese grobe Differenzierung nach
zwei Klassen sich als zu einfach erweisen.