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Wolfgang Raible
- waga
i-
la
o
kwadeva
,Boot“
3. Pers,
unmarkierte
Reihe
,gehen“
zu
,Strand“
Beides zusammen ergibt nun:
- ka-libu-si waga i-la o kwadeva.
Das Besondere daran ist, daß der Zweit-Aktant der ersten Sachverhalts-
darstellung auch materiell als Erst-Aktant der zweiten Sachverhaltsdar-
stellung fungiert. Ein deutsches ,wegstoßen‘ oder ,hineinstoßen‘ wird
also mit zwei koaleszierenden Sachverhaltsdarstellungen in einer Art
„Sparkonstruktion“ wiedergegeben. Erleichtert wird diese Form der
Junktion im Kilivila durch die Satzgliedfolge SVO, die O1 in die Nach-
barschaft von S2 bringt, und dadurch, daß der Zweit- und der Erst-Ak-
tant sich nur durch die Position unterscheiden. Es kommt hinzu, daß
eine Kongruenz zwischen Erst-Aktant und Verb besteht („Subjekt-
Konjugation“). Waga ist also in i-la als 3. Person repräsentiert. Wenn
der Zweit-Aktant der ersten Sachverhaltsdarstellung aus dem Kontext
bekannt ist, kann er in dieser koaleszierenden Konstruktion ganz feh-
len:
- ka- yosali -si i- la o kwadeva
1. Pers. ,(hinauf-)stoßen‘ PI. 3. Pers. ,gehen“ ,zu‘ ,Strand“
>1, exkl.
(„Wir stoßen es [das Boot] zum Strand hinauf“ - Senft, S. 150.)
Man könnte trotz allem argumentieren, es handle sich nicht um Koales-
zenz durch einen gemeinsamen Partizipanten, sondern um eine ganz
normale Progression von Sachverhaltsdarstellungen, bei der der Zweit-
Aktant der ersten als Erst-Aktant der zweiten im Personalmorphem des
Verbs wiederaufgenommen wird. Dagegen wären jedoch Beispiele wie
das folgende anzuführen:
e
ka-
me
-si
o kwadeva e ka- bia
-si
,und“
1. Pers.
>1, exkl.
,kommen’ PL
,zum Strand“ und l.P. ,schieben“PL
>l,exkl.
ma-
waga
-si
i-
la o kwadeva
Poss. ,Boot“
,unsere Boote“
Plural
3. Pers,
unmar-
kierte
Reihe
,gehen“ ,zum Strand“
Wolfgang Raible
- waga
i-
la
o
kwadeva
,Boot“
3. Pers,
unmarkierte
Reihe
,gehen“
zu
,Strand“
Beides zusammen ergibt nun:
- ka-libu-si waga i-la o kwadeva.
Das Besondere daran ist, daß der Zweit-Aktant der ersten Sachverhalts-
darstellung auch materiell als Erst-Aktant der zweiten Sachverhaltsdar-
stellung fungiert. Ein deutsches ,wegstoßen‘ oder ,hineinstoßen‘ wird
also mit zwei koaleszierenden Sachverhaltsdarstellungen in einer Art
„Sparkonstruktion“ wiedergegeben. Erleichtert wird diese Form der
Junktion im Kilivila durch die Satzgliedfolge SVO, die O1 in die Nach-
barschaft von S2 bringt, und dadurch, daß der Zweit- und der Erst-Ak-
tant sich nur durch die Position unterscheiden. Es kommt hinzu, daß
eine Kongruenz zwischen Erst-Aktant und Verb besteht („Subjekt-
Konjugation“). Waga ist also in i-la als 3. Person repräsentiert. Wenn
der Zweit-Aktant der ersten Sachverhaltsdarstellung aus dem Kontext
bekannt ist, kann er in dieser koaleszierenden Konstruktion ganz feh-
len:
- ka- yosali -si i- la o kwadeva
1. Pers. ,(hinauf-)stoßen‘ PI. 3. Pers. ,gehen“ ,zu‘ ,Strand“
>1, exkl.
(„Wir stoßen es [das Boot] zum Strand hinauf“ - Senft, S. 150.)
Man könnte trotz allem argumentieren, es handle sich nicht um Koales-
zenz durch einen gemeinsamen Partizipanten, sondern um eine ganz
normale Progression von Sachverhaltsdarstellungen, bei der der Zweit-
Aktant der ersten als Erst-Aktant der zweiten im Personalmorphem des
Verbs wiederaufgenommen wird. Dagegen wären jedoch Beispiele wie
das folgende anzuführen:
e
ka-
me
-si
o kwadeva e ka- bia
-si
,und“
1. Pers.
>1, exkl.
,kommen’ PL
,zum Strand“ und l.P. ,schieben“PL
>l,exkl.
ma-
waga
-si
i-
la o kwadeva
Poss. ,Boot“
,unsere Boote“
Plural
3. Pers,
unmar-
kierte
Reihe
,gehen“ ,zum Strand“