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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Heger, Klaus [Gefeierte Pers.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1992, 2. Abhandlung): Junktion: eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration ; vorgetragen am 4. Juli 1987 ; Klaus Heger zum 22.6.1992 — Heidelberg: Winter, 1992

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https://doi.org/10.11588/diglit.48166#0051
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II. Die außereinzelsprachliche Perspektive

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Sachverhaltsdarstellung mit dem des nachfolgenden oder vice versa.
Dabei werden diese Typen morphologisch besonders eindeutig gekenn-
zeichnet. Günstig ist schließlich auch der Typ von Sprache, bei dem die
Aktantenrollen nicht an den Aktanten, sondern grammematisch am
Verb markiert werden.
Verb-Serialisierungen dieser Art sind aus der Beschreibung von Einzel-
sprachen seit geraumer Zeit bekannt - als Beispiele können Wilhelm
von Humboldt oder, 80 Jahre später, die legendäre Ewe-Grammatik des
Missionars Diedrich Westermann dienen34. Da im Ewe das Verfahren
viel stärker grammatikalisiert ist als im Kilivila, können dort einige wei-
tere Eigenschaften dieses Junktionstyps deutlicher gesehen werden. So-
wohl Wilhelm von Humboldt wie auch Diedrich Westermann haben hier
eine recht eigentlich diachronische Perspektive vertreten35.
Typ [1] Fiafi36 lä si dzo
,Dieb‘ Det. ,fliehen1 ,fortgehen1
(„Der Dieb rannte weg“ - Eklou, S. 114.)
Fofô nyè yi dé Lome
,Vater“ ,mein‘ ,gehen1 ,erreichen“ ,Lome“
(„Mein Vater ist nach Lome gefahren“ - Eklou, S. 117.)
é- tsô àbolô du
,er“ ,nehmen“ ,Brot“ ,essen“
(„Er aß das Brot“ i.S. von ,Er wählte das Brot zum Essen aus“ - Eklou,
S.120.)
34 Vgl. von Humboldt (1827) Westermann (1907). - Claude Hagège (1975:162) zitiert fol-
gende Anmerkung aus Humboldts Brief an Abel-Rémus ar. „Le verbe que renferme [une
phrase dépendante] cesse d’exprimer une idée verbale proprement dite, et devient une
expression modificative du verbe de la proposition principale. S’il est suivi d’un complé-
ment, il peut le conserver sans marquer autre chose qu’un mode particulier de l’action du
verbe principal exercée sur ce complément. Si cette opération se répète fréquemment
sur le même verbe, l’esprit s’accoutume à ces résultats, et peut en venir à dépouiller
habituellement ce verbe de son sens primitif, pour n’y plus voir qu’un terme accessoire,
un véritable exposant de rapports. C’est par ce procédé que se sont formées certaines
prépositions chinoises, comme yi [. . .], qui [. . .] ne signifie vraiment pas ,il se sert, il
dispose“, mais doit être traduit par les prépositions per ou ex, comme annonçant le
moyen, l’instrument“.
33 Die Ewe-Beispiele stammen aus der Freiburger, bei Hugo Steger entstandenen Disser-
tation von Akpaka A. Eklou (1987).
36 In den Ewe-Texten wurde die Unterstreichung von Vokalen als Bezeichnung für die
Vokallänge verwendet. Die Unterstreichung von Konsonanten kennzeichnet Abwei-
chung vom „normalen“ Lautwert.
 
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