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Wolfgang Raible
Der Ausdruck von Zeitrelationen (Gleich- und Vorzeitigkeit) ist, wie zu
erwarten (temporale Spezifizierung einiger der infiniten Formen), mög-
lich. Einige der zuvor angeführten Beispiele haben dies bereits gezeigt.
Mit der temporalen Relation ist auch die Möglichkeit einer kausalen,
z.T. auch konzessiven Interpretation gegeben. Speziell der Infinitiv II
eignet sich zum Ausdruck des Begleitumstandes („und dabei“):
- hän vastasi
,er/sie‘ ,antwortete1
kierrell-e-n
,ausweichen‘ +
Infinitiv II +
Instruktiv
(„Er antwortete ausweichend [und wich dabei aus].“)
- lokki
lensi
siivet
vettä
viistä-e-n
,Möwe‘
,flog‘
,Flügel'
,Wasser'
,streifen' +
Nom. PI.
Partitiv
Infinitiv II +
Instruktiv
(„Die Möwe flog so, daß die Flügel das Wasser streiften [die Flügel das Wasser
streifend]“.)
Beispiele für die konditionale Relation werden unten in Kapitel IV. 1
gegeben, wo es um die diachronischen Möglichkeiten der Dimension
,Junktion‘ geht (Fälle wie sattuessa, vaatiessa). Dank der Möglichkeit,
die das Finnische durch die Kombinierbarkeit infiniter Verbalformen
mit den Kasus des Nominalsystems hat, läßt sich im Gegensatz zum ro-
manischen Fächer von Relationen auch die finale Relation ausdrücken.
Hierzu bietet sich besonders der Translativ an:
- saada-kse-ni
,bekommen‘
Infinitiv I +
Translativ +
Possessivsuffix
1. Pers. Sg.
rahaa
,Geld'
Partitiv
yritin
,ich versuchte'
kaikenlaista
,mannigfaltiges'
Partitiv
(„Um an Geld zu kommen, versuchte ich allerlei.“)
Der Translativ gestattet es darüber hinaus noch, die Rolle ,Zuordnung/
Hinsicht4 infinitivisch auszudrücken:
- (sinun)
,du‘
Genitiv
muistaa-kse-si
,erinnern'
Infinitiv I +
Translativ +
hän
,er/sie‘
menetti
,verlor'
pelin
,Spiel'
Akkusativ
Wolfgang Raible
Der Ausdruck von Zeitrelationen (Gleich- und Vorzeitigkeit) ist, wie zu
erwarten (temporale Spezifizierung einiger der infiniten Formen), mög-
lich. Einige der zuvor angeführten Beispiele haben dies bereits gezeigt.
Mit der temporalen Relation ist auch die Möglichkeit einer kausalen,
z.T. auch konzessiven Interpretation gegeben. Speziell der Infinitiv II
eignet sich zum Ausdruck des Begleitumstandes („und dabei“):
- hän vastasi
,er/sie‘ ,antwortete1
kierrell-e-n
,ausweichen‘ +
Infinitiv II +
Instruktiv
(„Er antwortete ausweichend [und wich dabei aus].“)
- lokki
lensi
siivet
vettä
viistä-e-n
,Möwe‘
,flog‘
,Flügel'
,Wasser'
,streifen' +
Nom. PI.
Partitiv
Infinitiv II +
Instruktiv
(„Die Möwe flog so, daß die Flügel das Wasser streiften [die Flügel das Wasser
streifend]“.)
Beispiele für die konditionale Relation werden unten in Kapitel IV. 1
gegeben, wo es um die diachronischen Möglichkeiten der Dimension
,Junktion‘ geht (Fälle wie sattuessa, vaatiessa). Dank der Möglichkeit,
die das Finnische durch die Kombinierbarkeit infiniter Verbalformen
mit den Kasus des Nominalsystems hat, läßt sich im Gegensatz zum ro-
manischen Fächer von Relationen auch die finale Relation ausdrücken.
Hierzu bietet sich besonders der Translativ an:
- saada-kse-ni
,bekommen‘
Infinitiv I +
Translativ +
Possessivsuffix
1. Pers. Sg.
rahaa
,Geld'
Partitiv
yritin
,ich versuchte'
kaikenlaista
,mannigfaltiges'
Partitiv
(„Um an Geld zu kommen, versuchte ich allerlei.“)
Der Translativ gestattet es darüber hinaus noch, die Rolle ,Zuordnung/
Hinsicht4 infinitivisch auszudrücken:
- (sinun)
,du‘
Genitiv
muistaa-kse-si
,erinnern'
Infinitiv I +
Translativ +
hän
,er/sie‘
menetti
,verlor'
pelin
,Spiel'
Akkusativ