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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Heger, Klaus [Gefeierte Pers.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1992, 2. Abhandlung): Junktion: eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration ; vorgetragen am 4. Juli 1987 ; Klaus Heger zum 22.6.1992 — Heidelberg: Winter, 1992

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https://doi.org/10.11588/diglit.48166#0112
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Wolfgang Raible

solche Einheiten aus ,Interpretator + daß-Satz', die die Funktion des
Erst- oder des Zweit-Aktanten innehaben. Auf den Interpretator als
Dritt-Aktant oder generell als präpositionalen Aktanten bzw. als Zir-
kumstanten kann dagegen praktisch immer direkt ein daß-Satz fol-
gen1/3 :
La dimension écrasante des entreprises, le poids des hiérarchies, la parcellarisation
des tâches enferment le travailleur dans le sentiment qu’il ne s’appartient pas lui-
même et qu’il est étranger à son travail.
(„Die erdrückende Größe der Unternehmen, der Druck der Hierarchien und die
Aufspaltung der Arbeitsbereiche führen beim Arbeitnehmer zu dem Eindruck,
daß er nicht mehr sein eigener Herr ist und entfremdete Arbeit leistet.“ - Valéry
Giscard d’Estaing, zit. bei Lüdtke 1984, S. 149).
Offenbar liegt hier genau das Gegenteil zu dem vor, was Mitte der 70er
Jahre als „Akzessibilitäts-Hierarchie“ von Aktanten für solche Opera-
tionen wie die Relativierung im Gespräch war: je „niedriger“ der syn-
taktische „Rang“ eines Interpretators als Aktant oder Zirkumstant ist,
desto eher läßt er im Französischen einen daß-Satz zu125 126. - Ein Teil die-
ser Interpretatoren wird auf der Ebene der präpositionalen Fügungen
wieder auftauchen, wo eine weitere Möglichkeit ausgenützt wird, die in
diesen Formen steckt: das Nomen verweist interpretierend auf eine
nachfolgende Infinitiv- oder Nominalkonstruktion und bekommt so
konjunktionale oder präpositionale Funktion (vgl. unten Abschnitt
IV. 1).
Die in Abschnitt 4.4.2 und bisher in Abschnitt 4.4.3 behandelten
Techniken gehören bei näherem Zusehen zusammen. Beide Verfahren
leisten nicht nur die Behandlung von Sachverhaltsdarstellungen als Ak-
tanten. Beide leisten dies sowohl anaphorisch wie kataphorisch: der Typ
dadurch kann ebenso Vorangegangenes wieder aufnehmen und damit
Bezugspunkt für Nachfolgendes sein (dadurch, daß .. .) wie der Typ die
Idee (anaphorisch: . .. diese Idee, kataphorisch: die Idee, daß er kom-
men soll, gefällt mir.) Es handelt sich um eine Skala, an deren einem
Ende die pronominalen Formen stehen (hiermit, dadurch . . .). Es folgen
relativ merkmallose Interpretatoren des Typs Idee, Tatsache, Umstand,
frz. fait, idée. Im Französischen gestatten diese merkmallosen (oder
125 Vgl. Lüdtke 1984:149: „Man kann ohne weiteres behaupten, daß der Subordinierung
nach Präpositionen keine prinzipiellen Grenzen gesetzt sind.“
126 Mit dieser Hierarchie verbinden sich vor allem die Namen von Edward Keenan und
Bernard Comrie. Vgl. Givön 1979:143.
 
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