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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]; Heger, Klaus [Honoree]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1992, 2. Abhandlung): Junktion: eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration ; vorgetragen am 4. Juli 1987 ; Klaus Heger zum 22.6.1992 — Heidelberg: Winter, 1992

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48166#0235
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VI. Ein nochmaliger Blick auf die Dimension ,Junktion‘

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mit den beiden Polen ,Syndesis‘ und ,Asyndesis‘). Lehmann sagt dazu:
„Explicitness of linking correlates with syntactic level, because the semantic rela-
tion linking clause A to clause B is rather constrained if the linkage pertains to a low
syntactic level of B, whereas more diverse semantic relations may obtain on higher
levels of B“22.
Lehmann verweist dazu auf William A. Foley und Robert D. van Valin
(1984: 196), wo sich freilich zeigt, daß hier zwischen den „peripheren“
und den „nicht-peripheren“ Junktionen zu unterscheiden ist23: Die ei-
gentliche Domäne der Dimension ,Junktion‘, wie sie hier vorgeführt
wurde, sind die peripheren Relationen. Die Existenz von Subjekt- und
Objektsätzen (core-Bereich bei Foley und van Valin), die in der Regel
keine Relationen etwa im Sinne der prototypischen zweiseitigen Rela-
tionen (Kapitel III) ausdrücken, sind ja aus der Sicht der Dimension
,Junktion‘ das Ergebnis eines Grundmusters sprachlicher Sachverhalts-
darstellungen: Zwei Relationen, die des Verursachers und die des Ver-
ursachten, müssen als Mindestvoraussetzung für Erweiterungsmöglich-
keiten (etwa durch Serialisierung) bereits in einfachen Sachverhaltsdar-
stellungen realisierbar sein. Dabei werden die betreffenden Relationen
in aller Regel mit der syntaktischen Rolle des Erst- bzw. des Zweit-Ak-
tanten,24 also auf die integrativste Weise, realisiert. Der Umstand, daß
,Verursacher1 und ,Verursachtes4 mit den einfachsten, integrativsten
Möglichkeiten ausgedrückt werden, macht die ,slots‘ des Erst- und des
Zweit-Aktanten für andere Zwecke („Subjekt“- und „Objektsätze“)
verfügbar.
Für den Bereich der Sachverhaltsdarstellungen, die als Komplement-
Sätze fungieren, gilt nun gewiß Christian Lehmanns Feststellung. Hier
gibt es z. B. generelle, unspezifische Sub-Junktoren wie das westromani-
sche quel ehe oder deutsches daß. Es ist dagegen ein Spezifikum der „pe-
22 Lehmann 1988:215.
23 Vgl. Foley/van Valin 1984:196: „Because of their relatively restricted range of semantic
relations, languages generally have not developed an elaborate morphology for indica-
ting them in nuclear or core junctions. Most commonly, no marking, i.e. simple juxtapo-
sition, is used, but in any case, the degree of morphological marking is always less for
nuclear and core junctures than for peripheral ones. Peripheral junctures are not con-
strained in their formation in the same way and allow a wide range of semantic relations
to exist between the juncts. As a resuit, languages generally have a large inventory of
morphèmes to express these relations. English subordinating and coordinating conjunc-
tions are an exàmple of such morphèmes.“
24 Vgl. dazu oben Kapitel III.4.
 
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