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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]; Heger, Klaus [Honoree]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1992, 2. Abhandlung): Junktion: eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration ; vorgetragen am 4. Juli 1987 ; Klaus Heger zum 22.6.1992 — Heidelberg: Winter, 1992

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48166#0243
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VI. Ein nochmaliger Blick auf die Dimension ,Junktion‘

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tion. Der ,Ergativ‘ bezeichnet dagegen den Verursacher in Opposition
zu einem anderen nicht-peripheren Partizipanten. Ein Beispiel aus
Broschart (1991):

Na’e
hifi
’e Sione
(’a)
e ikä
PRAET
,schneid-1
ERG Sione
ABSOL
SPEZ ART ,Fisch“
’aki
e
helé
INSTR
ART
,Messer“ DEF AKZ

„Sione schnitt den Fisch mit dem Messer.“
Daß Formen, die als Präsentativ funktionieren können, eher in den Be-
reich von Verben gehören, ist klar: ein frz. voilà oder ein ital. ecco haben
ja genau solche minimalen verbalen Funktionen. Ähnliches gilt für den
Vokativ, der eine teils dem Imperativ vergleichbare Funktion haben
dürfte.
Im Gegensatz zu den bei Broschart beschriebenen Strukturen dürfte
die schon in Kapitel II genannte uto-aztekische Sprache Huichol stehen.
José Luis Iturrioz Leza, der im genannten Kapitel mit einem Ausschnitt
aus einer Skala zitiert wurde, die vom Verb zum Nomen im allgemeinen
geht (nicht zu den hier gefragten Nomina oder Nominalgruppen, die
eine Relation ausdrücken), führt in einer weiteren Arbeit einen anderen
Fall an. Er entnimmt ihn einer Arbeit von Paula Gomez. Hier werden
adverbiale und adjektivische Strukturen des Huichol, die zunächst den
Charakter von Adverbialsätzen haben, immer stärker kondensiert und
verlieren dabei immer mehr verbale Merkmale. Bestimmte formale
Merkmale - hier ein einheitliches Suffix, das allerdings in den verschie-
denen Fällen keine einheitliche Bedeutung hat und bis zu dreimal hin-
tereinander vorkommen kann - legen jedoch nahe, daß die Grundfunk-
tion dieser Ausdrücke gleich bleibt. Im Hintergrund steht, daß im
Huichol der verbale Pol in der Skala zwischen Verb und Nomen beson-
ders stark ausgebaut ist. Ein Verb kann, zu seiner maximalen Komplexi-
tät expandiert, bis zu 20 Affixe zu sich nehmen, ein Nomen nur drei oder
vier. Diese Kumulierung grammatischer Information auf das Verb führt
etwa auch dazu, daß Nomina regelmäßig in Verben inkorporiert werden
können (aus dem Typ „ich esse Bohnen“ wird dann durch sogenannte
Nominalinkorporation der Typ „ich bohnen-esse“). Im vorliegenden
Fall handelt es sich um das Suffix tî, das „verbalisierenden“ bzw. „adver-
bialisierenden“ Charakter (im Sinne von ,Adverbialsatz4) hat. - Im ein-
zelnen geht es im nachfolgenden Fall bei Iturrioz um eine 9stufige Skala,
von der die ersten 7 Stufen wiedergegeben werden:
 
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