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CONFESSIO TETRAPOLITANA
Was ’glaubens deri Rechtfertigunng werde zuegebenn.
Das Aber vnnsere prediger dem glauben so vyl zuegeben, ist gar nicht
ir meynunng, als stuende das heyl vnnd frumbkheyt inn muessigen
gedanckhen vnnd in einem glauben, der on lyeb seye, welchen man ein
vngestallten glauben nennet, Sonder geschicht darumb, das wir be-
khennen muessen, das k nyeman anders k recht frumm vnnd selig werden
mag, er liebe dann gott zuem höchsten vnnd hallte sich im änlich auff das
aller geflyssenest. Dann ivelche gott versehen hatt, schreybt Sanct Paulus,
dieselbigen hat er auch verordennt, dem bild seins Sons glejchförmig ^uiverden,
vnnd des on zweyfel wie in eeren des seligen 1 , Also auch in fleyssiger
vebung des vnschuldigen vnnd ganntz frummenn lebens. Wir synd Je
sein gemecht, geschaffen ffle güetten iverckhen, Ephes. 2. Nun ists aber nit
möglich, das Jeman Gott ob allen dingen liebe vnnd sich Rechts vleyßs
seiner guette änlich mache, er erkhenne in dann vnnd verseche sich züe
im alles guettenn m . Derhalben khönden wir kheyns anderen wegs ymmer
meer wie gerecht vnnd frümmb, also n selig werden, nachdem vnnser heyl
eben ware frümmbkheyt ist, Dann das wir vor allem mit dem glauben
von gott begabet werden, durch den wir das Euangelion Annemen,
vnnd dann, Auß demselbigen vergewysset, das vnns gott zue kindernn
hat angenommen vnnd vätterliche guette ewiglich beweysen will,
j)-j) glauben die a. - k)-k) niemandts a. - 1) seligen (gestr.: lebens) B. - m) guts
a. - n) also auch a.
8. Ebenso entscheidet Thomas v. Aquin, STh II/I, q. 113, 4 ad 1. Vgl. R. Seeberg III,
S. 474.
9. Erlangung.
CONFESSIO TETRAPOLITANA
Was ’glaubens deri Rechtfertigunng werde zuegebenn.
Das Aber vnnsere prediger dem glauben so vyl zuegeben, ist gar nicht
ir meynunng, als stuende das heyl vnnd frumbkheyt inn muessigen
gedanckhen vnnd in einem glauben, der on lyeb seye, welchen man ein
vngestallten glauben nennet, Sonder geschicht darumb, das wir be-
khennen muessen, das k nyeman anders k recht frumm vnnd selig werden
mag, er liebe dann gott zuem höchsten vnnd hallte sich im änlich auff das
aller geflyssenest. Dann ivelche gott versehen hatt, schreybt Sanct Paulus,
dieselbigen hat er auch verordennt, dem bild seins Sons glejchförmig ^uiverden,
vnnd des on zweyfel wie in eeren des seligen 1 , Also auch in fleyssiger
vebung des vnschuldigen vnnd ganntz frummenn lebens. Wir synd Je
sein gemecht, geschaffen ffle güetten iverckhen, Ephes. 2. Nun ists aber nit
möglich, das Jeman Gott ob allen dingen liebe vnnd sich Rechts vleyßs
seiner guette änlich mache, er erkhenne in dann vnnd verseche sich züe
im alles guettenn m . Derhalben khönden wir kheyns anderen wegs ymmer
meer wie gerecht vnnd frümmb, also n selig werden, nachdem vnnser heyl
eben ware frümmbkheyt ist, Dann das wir vor allem mit dem glauben
von gott begabet werden, durch den wir das Euangelion Annemen,
vnnd dann, Auß demselbigen vergewysset, das vnns gott zue kindernn
hat angenommen vnnd vätterliche guette ewiglich beweysen will,
j)-j) glauben die a. - k)-k) niemandts a. - 1) seligen (gestr.: lebens) B. - m) guts
a. - n) also auch a.
8. Ebenso entscheidet Thomas v. Aquin, STh II/I, q. 113, 4 ad 1. Vgl. R. Seeberg III,
S. 474.
9. Erlangung.