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CONFESSIO TETRAPOLITANA
mögen on sünd nachgelassen werden. Dann sonnst, so der jungen vnd
vnvolkomen halb besonndere zeitt vnd maß zü betten vnnd vasten ange-
setzet, dardurch sie in sollichenn hailligen vbunngen alls vill alls ange-
füret wurden, r das wollten r die vnsern gar nicht vnbillichen. Zü disem
aber, das vasten vnnd betten nit söllen mit gebotten, so das gewissen
binden, erzwungen werden, bewegt die vnnsern, das weder Cristus selb
noch die apostellen sich söllicher gebott zü machen je angemassett haben.
Diss bezewgt auch der haillig Crisostomus s , schreibend vber Matheum.
»Sichst du«, spricht er, »das ain recht leben mer dann alles annder
hulffet? Ain recht leben aber haiß ich nicht die arbaitt dess vastenns,
nicht das herin vnnd eschin bettlin, sonnder wenn du das gellt nicht
anders, dann sich gebüret, verachtest, inn der lieb brennest, die hunge-
rigen mit deinem brott nerest, den zorn vberwundest, eitteler Eren nit
begerest, von neid nicht behafftet seiestß Dann dise ding seind sein, dess
herrn, leere, dann er nit sagt, das man seinem vasten solle nachuollgen,
Wiewoll er die vierzig tag hette mögen für geben, sonnder spricht:
Leere von mir, dann ich bin millt vnnd von hert^en diemütig. Ja woll mer hatt
er gesagt: Alles, das man euch für set^ennd, das essennd.« Diss seind die wort
Crisostomi u . Zü dem lesen wir inn aller schrifft nür ain v ainigen tag,
den gott seinem volck zü vasten gebotten habe. Dann was vasten die
r)-r) korr. aus: welltens BC. - s) korr. aus: Crisothomus B. - t) bist a. - u) korr.
aus: Crisothomi B. - v) fehlt a.
16. Siehe lateinischen Text.
17. MSG 58, Sp. 480 CD (Homil. 46/47 über Mt 13,24-30).
CONFESSIO TETRAPOLITANA
mögen on sünd nachgelassen werden. Dann sonnst, so der jungen vnd
vnvolkomen halb besonndere zeitt vnd maß zü betten vnnd vasten ange-
setzet, dardurch sie in sollichenn hailligen vbunngen alls vill alls ange-
füret wurden, r das wollten r die vnsern gar nicht vnbillichen. Zü disem
aber, das vasten vnnd betten nit söllen mit gebotten, so das gewissen
binden, erzwungen werden, bewegt die vnnsern, das weder Cristus selb
noch die apostellen sich söllicher gebott zü machen je angemassett haben.
Diss bezewgt auch der haillig Crisostomus s , schreibend vber Matheum.
»Sichst du«, spricht er, »das ain recht leben mer dann alles annder
hulffet? Ain recht leben aber haiß ich nicht die arbaitt dess vastenns,
nicht das herin vnnd eschin bettlin, sonnder wenn du das gellt nicht
anders, dann sich gebüret, verachtest, inn der lieb brennest, die hunge-
rigen mit deinem brott nerest, den zorn vberwundest, eitteler Eren nit
begerest, von neid nicht behafftet seiestß Dann dise ding seind sein, dess
herrn, leere, dann er nit sagt, das man seinem vasten solle nachuollgen,
Wiewoll er die vierzig tag hette mögen für geben, sonnder spricht:
Leere von mir, dann ich bin millt vnnd von hert^en diemütig. Ja woll mer hatt
er gesagt: Alles, das man euch für set^ennd, das essennd.« Diss seind die wort
Crisostomi u . Zü dem lesen wir inn aller schrifft nür ain v ainigen tag,
den gott seinem volck zü vasten gebotten habe. Dann was vasten die
r)-r) korr. aus: welltens BC. - s) korr. aus: Crisothomus B. - t) bist a. - u) korr.
aus: Crisothomi B. - v) fehlt a.
16. Siehe lateinischen Text.
17. MSG 58, Sp. 480 CD (Homil. 46/47 über Mt 13,24-30).