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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0076
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

schrifft meldet, von Konigen vnd propheten w angesetzet, die seind nicht
bestenndige oder jerliche vasten gewesen, sonnder nür zü jeder zeitt, vß
vngemach vnnd nott, x vff die selbige kunfftig oder ietzt eingefallen x ,
fürgenommen. Dieweill dann, wie sannt paulus zeuget, die haillig schrijft
allem güttem'i werck gerußt machet, vnnd waißt doch gar nichtzitt von 5
söllichem fasten mit gebott erzwüngen, konnden wir nicht erkennen, das
sölliches züthün der apostell nachfarn habe gebürn mögen. Zwar, der
haillig Ireneus zaiget 2 , das zü seinen zeitten die gemainden gottes sich
vngeleich im fasten gehallten haben, also das ettliche die vasten haben
vermainet nür ainen tag zü halten, anndere zwen, anndere mer, ettliche io
vierzig, vnnd diß, a wie Ireneus meldet, ist a so frey gewesen b , das solliche
iii a mißjhelligunng der vasten halb habe c ainigkaitt dess glaw r bens nit
zerrissen d . Vß dem man klerlich sichet, das die kirch dozümall von den
vast gebotten, die siderher 6 eingerissen, nicht f vberal gewußt hatt. Mer
leßen wir in der« ecclesiastica history, das ain Cristennlicher schreiber, i 5
Apolonius mit namen, hatt h neben annderen argumenten auch ‘Monta-
num den ketzer beweisen wollen, das syn geist falsch vnd vnduchtig sey,
vß dem h , das der selbig) der erst gewesen k , der gebott der vasten vff-
geriecht hatt'. Es hatt auch Crisosthomus geschriben: »vasten ist ain
erbar ding, es soll aber niemand gezwungen werden«, vnnd an ainem 20
w) propheten, nemlich vor der Babylonischen gefencknuß a. - x)-x) so künfftig
oder jetz eingefallen war a. - y) gutten a. - z) zeuget a. - a)-a) korr. aus: Meldet
Ireneus BC. - b) gewesen (gestr.: sein) B. - c) fehlt a. - d) zerrissen hat a. - e) seit-
her erst a. - f) nichts a. - g) add. BC. - h)-h) den Montanum der ketzerei, und das
sein geist falsch und unduchtig sei, neben anderen argumenten auch do mit bewisen
a. - i)-i) korr. aus: vß dem, montanus der ketzer der erst geweßen, der gebott der vasten
vffgericht hatt, beweisen wöllen seines, desselbigen ketzers, gaists valsch vnnd vn-
dichtigkait BC. - j) der selbig Montanus a. - k) gewesen ist a.
18. Vgl. dazu W. Rudolph: Jeremia (Hdb. zum Alten Testament 1,12, 1947, S. 197)
zu Jer 36,9.
19. Euseh: Historia ecclesiastica V, 24 (ed. Schwart^, S. 494^.).
20. Euseb: H. e. V, 18 (ed. SchwartS. 473).
21. Gemeint ist wohl MSG 33, Sp. 82h (Homil. 10 über Gen 1,26h).
 
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