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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0132
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

wurdt [Lc 22,19]. Vnnd vom kelch: Trinckend alle darauß, diser kelch ist das
nen> testament in meinem bluet [Mt 26,27. iCor 11,25]. Derhalben haben
vnsere prediger mit gemeyner Christlicheri kirchen allweg geleeret, das
der herr seinen Jungernn seinen waren leyb vnd sein wares bluet zu essen
vnd trinckhen geben hab vnd noch täglich gebe, Welche dise auch warlich
geessen haben vnd noch täglich essen. Vnnd geschicht inen vnrecht k ,
das man inen vnderstöt 1 züzernessen m , als ob sye leerten, n den herren“
seinen Jungernn nur becken° brott vnd schlechtenP weyn geben habens
vnnd noch gebe r . Das haben sye wol bekhennet, aber nit vß inen selbs,
sonder neben vnd mit den ellternn vnd newen Theologen, das dise
Reden s des herren: Das ist mein leyb, das ist mein blüet, nicht so schlechte,
einfaltige Reden synd r , das sy zuuersteen weren, wie sye sich erstlich
hören lassen. Dann sye Je also nach erster deutung lauten, alß ob das
brott des herren leyb vnd der wein sein bluet selb weren. Nun ist aber
u nye Jeman u gewesen weder bey den vättern noch auch schüelleerernn,
der nicht bekhennet hette, das solichs nit sein kan v . Derhalben wie sye
die warheit Christi w gewysen x , haben sye alle bekhennet, das die? wörtlin
Das vnnd Diser nit zeigen 2 die a augen b vff das brott vnd den c wein,
sonder den d verstand vnd dem e hertzen f vff das, ?so, alß ettlich diß
außlegend«: vnder dem brott’ 1 , Alß | andere: vnder der gestallt des
brotts vnd weins’ 2 vom herren gereychet wurdt, Ob gleych wol die wort
eben lauten, Alß ob sye den leyblichen augen vff das brott vnd den wein
zeygten, dieweyl der Herr, alß er den Jungeren das brott vnd den wein
darreychet, diße wort sprach: Diß ist mein leyb etc., Diser kelch ist mein
bluet. Daher ist dann von allen Theologen angenommen, das das brott
vnd der wein oder die gestallt des brotts vnnd h weins, wie das gesehen
wurt, Sacrament vnd zevchen seyen des leybs vnd blüets Christi vnnd
nicht der leyb vnd das bluet selbs. ‘Darumb S. Augustin ad Adimantum
am zwelfften Capitl also geschriben hat: »Der herr hat nicht gescheucht

j) christüchen BA. - k) korr. aus: gewallt BC. - 1) korr. aus: erdichte, und der
Korrektur: gedar BB. - m) korr. aus: zuemessen B. - n)-n) das der herre (korr. aus:
den herren) BA. - o) add. BB. - p) add. BB. - q) habe BA. - r) korr. aus: geben
B. - s) korr. aus: red B. - t) syn BA. - u)-u) nyeman je BA. - v) korr. aus: khönde
BB. konde BA. - w) fehlt BA. - x) korr. aus: gewysst BB. - y) dises BA. - z) add.
BS. - a) korr. aus: den, und der Korrektur: dem (?) BB. - b) augen (add.: allein)
BA. - c) fehlt BA. - d) korr. aus: den B. - e) korr. aus: das B. fehlt BA. - f) korr.
aus: hertz BB. - g)-g) als es etlich vßlegen, so BA. - h) vnd des BA. - i)-i) korr.
aus: Solcher meynunng synd nun auch die vnseren B (Grundschrift).
51. Die sogenannte Konsubstantiationslehre, im Spätmittelalter von Duns Scotus
und Occam und ihren Schulen entwickelt (R. Seeberg III, S. 788f.), von Lutber in De
captivitate Babylonica (WA 6, S. 508) aufgenommen.
52. Die Transsubstantiationslehre, definiert im 4. Laterankonzil 1215 (Mirbt, S. 179).
Vgl. aber auch den Art. X der CA.
 
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