APOLOGIE
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gedencken mag, 2.Corin. 5. [5]. Do Petrus sagt: Du bist Christus, der son
des lebendigen Gottes, antwurt im der Herr und sagt: Selig bistu Symon, ein son
Jona; \ dann blut und fleisch hat dir es nicht geoffenbaret, sonder mein vatter, der
im himmel ist [Mt i6,i6f.]. So schreibet Paulus im xii. cap. der ersten zun
Corinth: Niemant mag sagen, das Jesus der Herr sye, dann nur durch den
heyligen geyst [iCori2,3]. Derhalb, dieweil unsere prediger unß nichts
dann unseren Herren Jesum Christum predigen, wissen wir sye nichts
anders ze urteylen, dann alß die auß der offenbarung deß vatters und
heyligem geyst reden. Unß gebürt ye nur bey den früchten die propheten
zu erkennen, Gott richtet das hertz. Also, so unß yemant Christum nit
lauter, sonder vil ding mit leret, welche wider die heylige schrifft seind,
solche müssen wir ye nit von Gott, sonder von menschen oder dem
Sathan gesandt und von im selb lauffend achten. Darumb wurt es alles
daran ligen, was yedes theyl leere. Was wider Christum ist, sollen wir
ye niemandt zuheb dulden, dann er hat allen gewalt in himmel und erde 10 7,
hat unß auch zu theür erkaufft 108 und im selb also zu eygen gemacht,
das wir in ob allen vor augen haben sollen. Die Bischöff und andere
prelaten thüen ir ampt, beweysen sich alß diener Christi und außtheyler
der geheymnuß Gottes, und das getrewhch, dann unter solichen fraget
man, wer getrew sey, 1. Corinth. iiii. 1 °9, Geben unß prediger, wie die
zu geben Paulus dem Timotheo und Tito befolhen hat, Ja, wie in
Päbstlichen Rechten Distinctione xxiii. auß dem Concilio Cartaginensi
gesetzt ist, cap. Qui tempus und cap. Illud 110 , So soll ynen durch unß
an irer Oberkeyt Rechten und gewonheyten nichts abgehen. Wiewol
S. Paulus in waal der Bischöff auch der gemeind zeugnuß fordert und
die dltern Päbstlichen Recht auch der Leyen und deß gantzen volcks
will und gehell 111 , nicht alleyn zeugnuß 112 . Do aber die Bischöff auch
uff unser demütigs, flehelichs anrüffen dermaß unß nit haben versehen
wöllen, sonder schlecht nachs Pabsts willen und geprauch prediger
geben, die unß und die unseren von Christo abfürten, haben wir darumb
Christum nit könden begeben und unß sampt den unseren sein wort und
leer lassen entzogen sein. In dem aber, ob unsere Prediger gleich nit
durch gemeyne Bischöff und mit irem Mnd ufflegen gesandt und ein-
gesetzt seind, ist noch dennocht der Spruch Pauli erfüllet: Wie werden
sy predigen, sye seyen dann gesandt? [Ro 10,15] J a > so w i r di e Bäbstlichen
prediger geduldet hetten, were dem, so S. Paulus deß orts schreibet,
zuwider gehandelt worden, dann S. Paulus wil deß orts sagen, alß
107. Vgl. Mt 28,18.
108. Vgl. iCor6,2o; 7,23.
109. Vgl. 1 Cor4,2.
110. Decr. Grat. D. XXIII. c. 2 (?) und 5.
111. Zustimmung.
112. Decr. Grat. D. XXIII. c. 2.
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gedencken mag, 2.Corin. 5. [5]. Do Petrus sagt: Du bist Christus, der son
des lebendigen Gottes, antwurt im der Herr und sagt: Selig bistu Symon, ein son
Jona; \ dann blut und fleisch hat dir es nicht geoffenbaret, sonder mein vatter, der
im himmel ist [Mt i6,i6f.]. So schreibet Paulus im xii. cap. der ersten zun
Corinth: Niemant mag sagen, das Jesus der Herr sye, dann nur durch den
heyligen geyst [iCori2,3]. Derhalb, dieweil unsere prediger unß nichts
dann unseren Herren Jesum Christum predigen, wissen wir sye nichts
anders ze urteylen, dann alß die auß der offenbarung deß vatters und
heyligem geyst reden. Unß gebürt ye nur bey den früchten die propheten
zu erkennen, Gott richtet das hertz. Also, so unß yemant Christum nit
lauter, sonder vil ding mit leret, welche wider die heylige schrifft seind,
solche müssen wir ye nit von Gott, sonder von menschen oder dem
Sathan gesandt und von im selb lauffend achten. Darumb wurt es alles
daran ligen, was yedes theyl leere. Was wider Christum ist, sollen wir
ye niemandt zuheb dulden, dann er hat allen gewalt in himmel und erde 10 7,
hat unß auch zu theür erkaufft 108 und im selb also zu eygen gemacht,
das wir in ob allen vor augen haben sollen. Die Bischöff und andere
prelaten thüen ir ampt, beweysen sich alß diener Christi und außtheyler
der geheymnuß Gottes, und das getrewhch, dann unter solichen fraget
man, wer getrew sey, 1. Corinth. iiii. 1 °9, Geben unß prediger, wie die
zu geben Paulus dem Timotheo und Tito befolhen hat, Ja, wie in
Päbstlichen Rechten Distinctione xxiii. auß dem Concilio Cartaginensi
gesetzt ist, cap. Qui tempus und cap. Illud 110 , So soll ynen durch unß
an irer Oberkeyt Rechten und gewonheyten nichts abgehen. Wiewol
S. Paulus in waal der Bischöff auch der gemeind zeugnuß fordert und
die dltern Päbstlichen Recht auch der Leyen und deß gantzen volcks
will und gehell 111 , nicht alleyn zeugnuß 112 . Do aber die Bischöff auch
uff unser demütigs, flehelichs anrüffen dermaß unß nit haben versehen
wöllen, sonder schlecht nachs Pabsts willen und geprauch prediger
geben, die unß und die unseren von Christo abfürten, haben wir darumb
Christum nit könden begeben und unß sampt den unseren sein wort und
leer lassen entzogen sein. In dem aber, ob unsere Prediger gleich nit
durch gemeyne Bischöff und mit irem Mnd ufflegen gesandt und ein-
gesetzt seind, ist noch dennocht der Spruch Pauli erfüllet: Wie werden
sy predigen, sye seyen dann gesandt? [Ro 10,15] J a > so w i r di e Bäbstlichen
prediger geduldet hetten, were dem, so S. Paulus deß orts schreibet,
zuwider gehandelt worden, dann S. Paulus wil deß orts sagen, alß
107. Vgl. Mt 28,18.
108. Vgl. iCor6,2o; 7,23.
109. Vgl. 1 Cor4,2.
110. Decr. Grat. D. XXIII. c. 2 (?) und 5.
111. Zustimmung.
112. Decr. Grat. D. XXIII. c. 2.