APOLOGIE
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warer betrachtung Gottes, seiner werck und güte, die er unß in seinen
so herrlichen geschöpfen, die wir stdtigs in augen haben und mit in
umbgohn, auch höchlich geniessen, fürstellet, abziehen und die eer und
forcht Gottes außleschen 6o h Die Confutanten werden auch diß argument
nimmer ufflösen: Sind die bilder dazu gut, das sie die eynfaltigen under-
weisen, die geheymnus deß glaubens zu gedencken, so solten sie den
Juden vil mehr dann unß zugelassen sein, die dann (alß S. Paul sagt) in
gemein die eynfaltigern im glauben gewesen sind. Zur abgötterey sind
alle menschen von inen selb gleich geneygt und werden von der selbigen
niergen anders mit abzogen, dann durch die erkantnuß und gedencken
der geheymnuß deß glaubens.
Zum achten bringen die Confutanten die ehrine schlange einher 605
und gedencken aber nicht, das Ezechias dieselbig zerbrochen hat, alß-
bald sie vereret ward 6 ° 6 . Zum neunden sagen sie: Gott sei nun mensch
worden, habe sichtbarlich hie gelebt und gelitten, darumb möge man in
wol malen, das sich im alten Testament nicht gepüret hette, da er un-
sichtbar ware. Hieruff fragen wir die Confutanten: Ob aber nit Abraham,
Isaac, Mose und ander heiligen, item vil herrlicher wunder Gottes disen
und andern bewisen, sichtbarlich gewesen seyen? Warumb hat dann
Gott den Juden nit vergönnet, sölche ding zu malen, wenn das genug ist,
das man etwas malen solle, wo es sichtbar ist? Zu dem, So ist Christus
auch gar nicht sichtbarlich. Dann Christus nicht nur die menschlich figur,
so gesehen worden ist, sonder war Gott und mensch, Christus und unser
heyland ist, welchs alles niemandt malen wurdt. Dazu söllen wir in, alß
Paulus sagt, zur gerechten deß vatters 607 , nit an wänden oder höltzinen
stöcken suchen. Die rechten Christen werden auch mit Paulo Christum
nit nach dem fleysch 608 , noch vil weniger nach eusserer figur, die das
malen, giessen oder graben 60 ? fürgeben mag 6l °, kennen wöllen.
Zum zehenden werffen sie die Cherubin für und ander tempel 2 ge-
zierd 611 . Haben wir aber die bilder alleyn der vererung halb verworffen 612 ;
so sind in unseren Kirchen auch noch vil zierd gebild. Die Cherubin aber
wissen die Confutanten wol, das sie von dem volck nit gesehen wur-
den 6l ? 3 noch weniger vereret.
z) tepel Or.
604. Siehe oben S. 155, 28 ff.
605. Paet^old, S. 65, i8ff.
606. Hiskia: 4Regi8,4.
607. Ro 8,34.
608. Vgl. 2Cor5,i6.
609. Gravieren. 610. Vortäuschen kann.
611. Paet^old, S. 66, I2ff.
612. Wenn wir auch ... verworfen haben, so bleiben ...
613. Sie waren im Allerheiligsten des Tempels.
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warer betrachtung Gottes, seiner werck und güte, die er unß in seinen
so herrlichen geschöpfen, die wir stdtigs in augen haben und mit in
umbgohn, auch höchlich geniessen, fürstellet, abziehen und die eer und
forcht Gottes außleschen 6o h Die Confutanten werden auch diß argument
nimmer ufflösen: Sind die bilder dazu gut, das sie die eynfaltigen under-
weisen, die geheymnus deß glaubens zu gedencken, so solten sie den
Juden vil mehr dann unß zugelassen sein, die dann (alß S. Paul sagt) in
gemein die eynfaltigern im glauben gewesen sind. Zur abgötterey sind
alle menschen von inen selb gleich geneygt und werden von der selbigen
niergen anders mit abzogen, dann durch die erkantnuß und gedencken
der geheymnuß deß glaubens.
Zum achten bringen die Confutanten die ehrine schlange einher 605
und gedencken aber nicht, das Ezechias dieselbig zerbrochen hat, alß-
bald sie vereret ward 6 ° 6 . Zum neunden sagen sie: Gott sei nun mensch
worden, habe sichtbarlich hie gelebt und gelitten, darumb möge man in
wol malen, das sich im alten Testament nicht gepüret hette, da er un-
sichtbar ware. Hieruff fragen wir die Confutanten: Ob aber nit Abraham,
Isaac, Mose und ander heiligen, item vil herrlicher wunder Gottes disen
und andern bewisen, sichtbarlich gewesen seyen? Warumb hat dann
Gott den Juden nit vergönnet, sölche ding zu malen, wenn das genug ist,
das man etwas malen solle, wo es sichtbar ist? Zu dem, So ist Christus
auch gar nicht sichtbarlich. Dann Christus nicht nur die menschlich figur,
so gesehen worden ist, sonder war Gott und mensch, Christus und unser
heyland ist, welchs alles niemandt malen wurdt. Dazu söllen wir in, alß
Paulus sagt, zur gerechten deß vatters 607 , nit an wänden oder höltzinen
stöcken suchen. Die rechten Christen werden auch mit Paulo Christum
nit nach dem fleysch 608 , noch vil weniger nach eusserer figur, die das
malen, giessen oder graben 60 ? fürgeben mag 6l °, kennen wöllen.
Zum zehenden werffen sie die Cherubin für und ander tempel 2 ge-
zierd 611 . Haben wir aber die bilder alleyn der vererung halb verworffen 612 ;
so sind in unseren Kirchen auch noch vil zierd gebild. Die Cherubin aber
wissen die Confutanten wol, das sie von dem volck nit gesehen wur-
den 6l ? 3 noch weniger vereret.
z) tepel Or.
604. Siehe oben S. 155, 28 ff.
605. Paet^old, S. 65, i8ff.
606. Hiskia: 4Regi8,4.
607. Ro 8,34.
608. Vgl. 2Cor5,i6.
609. Gravieren. 610. Vortäuschen kann.
611. Paet^old, S. 66, I2ff.
612. Wenn wir auch ... verworfen haben, so bleiben ...
613. Sie waren im Allerheiligsten des Tempels.