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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0321
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APOLOGIE

317
sich auch neben der warheyt erfinden. Dann wir nur das heylig Evangeli
Christi einhellig bey | uns predigen lassen, und den irrthumen, so, dem- s 4 a
selbigen zu wider, noch vorhanden sind oder täglich einreissen (wie
dann der Sathan in solchem, wo die warheyt offenlich gelert wurt, nit Keyne widerwertige Secten
5 feyret, davon wir in vertedigung deß ersten Artickels unser Bekantnuß & estattet -
weitter anzeyg gethan haben 62 ?), wehren wir, sovil unß ymmer möglich,
ob wir gleich alles unkraut, so der feindunder den weytzen säet 628 , nit gar
außreuten könden oder sollen. Derglaub ist nityedermans ding [2 Thess 3,2];
darumb sind der erwölten weniger dann der berufften 62 ?. Und wievil
10 werden aber eben, da die geystlichen zum höchsten regieren, nitt alleyn
geduldet, sonder offt in grossen ehren gehalten und in hohe Kirchen-
prelaturen gesetzet, die den Epicurern gleicher reden und leben dann den
Christen? Yedoch, sovil unß ymmer möglich sein wurdt, wöllen wir
allen irrsalen dermassen begegnen, das man sehen solle, das unß nichts
i 5 liebers und mehr angelegen sei, dann das der ewigen, waren, ungezwei-
felten, Christlichen lere von meniglich bey unß geglaubet und gelebt
werde.
Auß disem allen werden freilich alle Christglaubigen, und die nach Gott
und der warheyt mit ernst fragen, wol erkennen, das durch unß in sachen,
20 unsern heiligen glauben und religion belangen, nichts anders fürgenom-
men ist, wie wir auch nichts fürzenemen gewillet sind, dann wie wir das
auß der ungezweifelten götlichen Schrifft, deren nachA 0 aller menschen
leer und satzungen verstanden, gedeutet und gehalten werden sollen,
erlernet haben. So sind wir allwege bereyt und urbütig gewesen und
25 noch, wo yemands unß berichten möchte, das wir ettwarinne 6 ? 1 dem
rechten verstand der schrifft entgegen handleten, der warheyt alie mal
mit hertzlichen begirden raum und stattzegeben und Christliche volg
ze thun. Da neben haben v/ir unß auch anderer sachen halb bißher (on
rum ze reden) also gehaiten und gegen meniglich bewisen, wie wir unß
30 vermittels götlicher hülff auch hinfürter ze halten und beweisen ge-
dencken, das unß niemands eyniger ungehorsam oder unbillichen gwalts
mitt der warheyt beschuldigen solle. Deßhalben wir ye billich der hoff-
nung sind, es sollen aile Christlichen gemüter genugsam verstohn und
es dafür halten, das wir unß in dem mit der Keys. M., unserm aller-
35 gnedigsten a herren, allen Churfürsten, Fürsten und Stenden teutscher
a) Allergnedigstgn Or.
627. Siehe oben S. 214, nff..
628. Vgl. Mt 13,25.
629. Vgl. Mt 20,16.
630. Nach der.
631. In irgend etwas.
 
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