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CONFESSIO TETRAPOLITANA
seelsorgern fryong von gemeinen beschwerden geben ist, vff- das sy in
verkundong des worts in gottlichem befelh dester baß der gemein
mochten vorsyn. Vnd hiezwischen n Hatt sich die priesterschafft ge-
meret, die n solliche 0 nutzlicheP fryong sauch geprucht haben, abers der
gemein r haben sy r nyndert irH 6 gdienet s oder furderlich syn mögen 1 . |
[ Diß synd alle enderung, Allergn.ster herr keyser, so by vnns im
gotsdienst vnd gewoner kirchen vbung zugestanden, Welche wir ver-
hoffen, gegen gott dem Allmechtigen vnd E. Key n . Mt. nach rechtem
christlichem vrtheil wol zuuerantworten syn, vnnd das vß volgenden
vrsachen: Namlich 11 1
n)-n) C korr. aus: haben sich andere der priester. - o) korr. aus: sollicher. -
p) korr. aus: nutzlicher. - q)-q) C korr. aus: angemasset, so. - r)-r) C add. -
s) korr. aus: dienen mogen. - t)-t) Grundschrift korr. aus: Wie wol, aller groß-
mächtigster Kayser vnd aller Gnedigster Herr, vsß des Reychstag vsßschribenn
wyr genugsam vertröstett, das E. K. Mt. vergangne irsal Christo, vnserem sehg-
macher, ergeben hatt, vnd wol nitt von nöten were, einige verantwortung gthaner
handlung fürzebringenn, sunder allein vnseren Glaubenn anzuzeygen vnd geben zu
erwegenn (am Rand, B [?]: omnia ad naturalem deliberationem Concilij referenda),
Dennocht haben wyr bedocht disser zytt leuff, vnd das in yetziger bewegung der
Religion jene, so vnserem verstandt entgegen, vnser thun (C add.: vnd furnemen)
etwas mitt worten verunglimpfenn möchten, vnd haben deßhalb mitt der that vnd
mitt dem augenscheyn, wie es deß glaubens halb in vnserem gewyssen für Gott
stoht, E. K. Mt. hohem vnd Christlichem (verstand, C korr. aus: vrtheil) wöllen
fürlegen, vndertheniger hoffnung, sy (werde sollichs, als das - gestr.: fur gott - gegen
gott vnd jr noch rechtem christlichem vrteil zuverantworten sey, von vnß zu kein
vngnaden annemen, sunder vil mehr gnediglich, C korr. aus: werden ier sollichs vsß
worem Christlichem vrtheyl gefallen lassenn vnd) zu gemüt fieren, nochgeende be-
wegung, Nemlich:
gewyssen freysprachen, so die worheit gefreyhet vnd im freyen kinder geist lebten,
haben sy hiemit der fleischlichen vermessenheit vnd vngehorsamm der vndertonen
gegen den Oberen wollen vorkommen vnd allen zugang weren vnd haben des halb
geflissen angezaigt, Das der liebhalb ein Christ jedermans knecht sey, allen menschen
vnd nit allein der oberkait dienen vnd der fryheit nit myßbrauchen solle zu einer
bedeckong der boßheit; Das die satzongen, so die gewyssen fahen vnd sund machen,
das (zu ergänzen: vor?) gott kein sund ist, vnkrefftig syn, sytemal wir vnß nit sollen
wider tringen iassen von vnser fryheit in der nichtigen elementen dinstbarkeit. Aber
welche satzongen zu glaub vnd lieb vnd zu zuchtigem burgerlichem leben furdern,
die moge kein Gottergeben mensch vmbgön, sunder sey schuldig, der selbigen zur
besserong zugeleben. Wie dann alle Oberkeit, von Gott geordnet, zur forcht aer
bösen vnd zur belonong der guten werck das schwert trägt, der man als gott dem
heren rnit gutem willen vnd nit allein von forcht wegen der zittlichen straff zugehor-
sammen schüldig sey. Es synd der glaubigen gev/issen von der elementischen dinst-
barkeit wol gefreyhet, aber dennocht syn vnd pliben sy vnder der gehorsamm gotts,
der vnser notturfft halb die oberkeit verordett hatt in zittlicher, vsßwendiger Regierong,
in der wir gott dem heren seibs dienen, so wir der oberkeit gewertig syn. Sollichs
bewerten die predicanten gar geflissen vnd brochten für vß dem wort gotts, Das der
oberkeit vß gewissen vnd deshalb als gott selbs zugehorsammen sey.«
46. In nichts.
CONFESSIO TETRAPOLITANA
seelsorgern fryong von gemeinen beschwerden geben ist, vff- das sy in
verkundong des worts in gottlichem befelh dester baß der gemein
mochten vorsyn. Vnd hiezwischen n Hatt sich die priesterschafft ge-
meret, die n solliche 0 nutzlicheP fryong sauch geprucht haben, abers der
gemein r haben sy r nyndert irH 6 gdienet s oder furderlich syn mögen 1 . |
[ Diß synd alle enderung, Allergn.ster herr keyser, so by vnns im
gotsdienst vnd gewoner kirchen vbung zugestanden, Welche wir ver-
hoffen, gegen gott dem Allmechtigen vnd E. Key n . Mt. nach rechtem
christlichem vrtheil wol zuuerantworten syn, vnnd das vß volgenden
vrsachen: Namlich 11 1
n)-n) C korr. aus: haben sich andere der priester. - o) korr. aus: sollicher. -
p) korr. aus: nutzlicher. - q)-q) C korr. aus: angemasset, so. - r)-r) C add. -
s) korr. aus: dienen mogen. - t)-t) Grundschrift korr. aus: Wie wol, aller groß-
mächtigster Kayser vnd aller Gnedigster Herr, vsß des Reychstag vsßschribenn
wyr genugsam vertröstett, das E. K. Mt. vergangne irsal Christo, vnserem sehg-
macher, ergeben hatt, vnd wol nitt von nöten were, einige verantwortung gthaner
handlung fürzebringenn, sunder allein vnseren Glaubenn anzuzeygen vnd geben zu
erwegenn (am Rand, B [?]: omnia ad naturalem deliberationem Concilij referenda),
Dennocht haben wyr bedocht disser zytt leuff, vnd das in yetziger bewegung der
Religion jene, so vnserem verstandt entgegen, vnser thun (C add.: vnd furnemen)
etwas mitt worten verunglimpfenn möchten, vnd haben deßhalb mitt der that vnd
mitt dem augenscheyn, wie es deß glaubens halb in vnserem gewyssen für Gott
stoht, E. K. Mt. hohem vnd Christlichem (verstand, C korr. aus: vrtheil) wöllen
fürlegen, vndertheniger hoffnung, sy (werde sollichs, als das - gestr.: fur gott - gegen
gott vnd jr noch rechtem christlichem vrteil zuverantworten sey, von vnß zu kein
vngnaden annemen, sunder vil mehr gnediglich, C korr. aus: werden ier sollichs vsß
worem Christlichem vrtheyl gefallen lassenn vnd) zu gemüt fieren, nochgeende be-
wegung, Nemlich:
gewyssen freysprachen, so die worheit gefreyhet vnd im freyen kinder geist lebten,
haben sy hiemit der fleischlichen vermessenheit vnd vngehorsamm der vndertonen
gegen den Oberen wollen vorkommen vnd allen zugang weren vnd haben des halb
geflissen angezaigt, Das der liebhalb ein Christ jedermans knecht sey, allen menschen
vnd nit allein der oberkait dienen vnd der fryheit nit myßbrauchen solle zu einer
bedeckong der boßheit; Das die satzongen, so die gewyssen fahen vnd sund machen,
das (zu ergänzen: vor?) gott kein sund ist, vnkrefftig syn, sytemal wir vnß nit sollen
wider tringen iassen von vnser fryheit in der nichtigen elementen dinstbarkeit. Aber
welche satzongen zu glaub vnd lieb vnd zu zuchtigem burgerlichem leben furdern,
die moge kein Gottergeben mensch vmbgön, sunder sey schuldig, der selbigen zur
besserong zugeleben. Wie dann alle Oberkeit, von Gott geordnet, zur forcht aer
bösen vnd zur belonong der guten werck das schwert trägt, der man als gott dem
heren rnit gutem willen vnd nit allein von forcht wegen der zittlichen straff zugehor-
sammen schüldig sey. Es synd der glaubigen gev/issen von der elementischen dinst-
barkeit wol gefreyhet, aber dennocht syn vnd pliben sy vnder der gehorsamm gotts,
der vnser notturfft halb die oberkeit verordett hatt in zittlicher, vsßwendiger Regierong,
in der wir gott dem heren seibs dienen, so wir der oberkeit gewertig syn. Sollichs
bewerten die predicanten gar geflissen vnd brochten für vß dem wort gotts, Das der
oberkeit vß gewissen vnd deshalb als gott selbs zugehorsammen sey.«
46. In nichts.