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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0361
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»RATSCHLAG D«

357

Das der grundt vnser seligkheit allein ist das ewig Gots wort vnd die
Heiligen biblischen schrifften alt vnd neuw testament, darnoch die ge-
prüch, die ordinantzen der kirchen vnd der H. vätter sprüch, welche by
vnß in gepürenden wyrdenn syn, u so verr sy mitt h. schr[ifft] stimmen
etc. u , gehaltenn, gemessiget, verstanden vnd angenommen werden
sollenn 4 ?.
Das sollich schrifft vmb vnser sündt willen mitt wyderwertigen zu-
setzenn, myßbruchen vnd menschen gebottenn ist verfünstert wordenn,
dannenhär wyr fast wenig gewyßt haben, was für gott recht oder vnrecht
vnd was Gott ein dienst oder ein vndienst sey.

u)-u) B add.
47. »Copey«, Bl. 221 a/b: »Also ist einhellig predigen in vnser statt angeriecht, aber
dennocht der sach noch nit genugsam Rhat bescheen. Dann die predicanten triben
immer furter vnd zaigten beharrlichen an, -warin die rechtfertigong stünde; Nemlich
allein im lebendigen glauben an gott durch Jesum Christum; das derselb sey vnser
sund verzühong, rechtfertigong, heiligong vnd alles; das Er gebe den heiligen geist;
das Er reinige vnd hynneme alle gebresten vnd newe menschen gebere; das Er mache
vnß taglich volkomener vnd glichformiger im selbs vnd sei allso der wor heilandt
allein, dwil alle durch in allein die vergangen sund nit vffgerechnet, die zukunfftigen
abgewendet vnd noch dem wilien gottes die glaubigen getriben wurden, von in-
wendig den vatter anzebetten im geist vnd in der worheit vnd von vssen den nechsten
zelieben vnd im zedienen vß gutem gewissen vnd vngeferbtem glauben zur besserong
vnd vffbawong an gott in allen zittlichen vnd geistlichen geprechen, Das die summ
ist alles gotts dienst im Christentümb, Dazu alle geschrifft furdert vnd alle glichnyssen
vnd sacrament dienen, die vnß alle furtragen die gute gotts vnd den erhohsten vnd
vercleerten Christum, so itzt in der Eeren vnd herlicheit ist zur gerechten des vatters,
vsserhalb der zerstorlichen zytt oder creatur, vnd mit nichts mag in der elementen
dinstbarkeit gezwungen werden. Aber durch figuren, bildongen vnd zeichen wurt er
usserlich der giäubigen seelen furgetragen vnd im glauben inwendig mit worheit vnd
krafft aussem (!) lebendigen worte angenomen. Welcher glaub die einig gabe gotts
ist, auß dem volgen die woren güten werck, die nit vnser eigen natur vnd art, sunder
gottes geschenck vnd goben syn vnd die belonong erlangen, Welche nit vß vnsern
wercken, [221b] sunder vß iuter gnaden ist, die wir mit Christo vom vatter geschenckt
entpfohen vnd haben durch den warhafftigen glauben, der zuglich ein gob gottes vnd
kein creatürisch wurckong ist, vff dz alle Eer vnd preyß alleyn by gott sey vnd plib
(Zusatz von anderer Hand: Daruß sie ermanen, das wyr alle vnser furnemmen, thun
vnd lassen Gott zugefallen riechten vnd im gots dienst nymmer thäten, was vnß recht
geduchte, sunder was von gott dem Herren vnß zethun befolhen were), Welchen
inhalt sy, die predicanten, wytloufig noch hut by tag triben, mit vnleugbaren schrifften
dartun, vsß den vattern, den geistlichen rechten, den Concilien wider vnd fur beweren,
so von der h. Christlichen Kirchen eigentlich approbirt vnd angenomen syn, mit
verantwortong der schrifften, vatter sprüch vnd satzongen, so im schin oder sunst
dawider angezogen werden. Dann die vatter vnd geistlichen recht in zwispältigen vnd
widerwertigen reden sollen, so weyt sy dem gottlichen rechten vnd gleycheit des
glaubens zustymmen, angenomen, vnd das dawider ist, in sym wert verlassen werden.
So alle vatter vnd alle kirchen satzong nit wider, sunder fur das haubt vnd der kirchen
gemahel, Christum Jesum, krefftig syn vnd den by den gewissen der vnderton furdern
sollen.«

23 a
 
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