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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0379
»RATSCHLAG D«
375
Dieweyl nun zue dem allem der zeytt in Teutscher Nation m hyn vnnd
wider m grosse bewegung n vnnd entpörung des gemeinen manns vor-
handen 11 , | da mit dann nit der zornn gottes, so sich datzumal eben
ernnstlich sehen ließ, durch solch vnschrifftlich singen vnnd lesen sampt
den neben Messen, so allein zue einer leyblichen handtierung geratten
waren, weytter erregt wurde, °Hat ein E. Rath° Pbey den Stiffts vnd
Closter personenP solich gesang sampt den neben Messen Panzustellen
verschaffet vnnd sich^ vff das furderlichest eins gotgefälligen vnd schrifft-
gemeßen kirchendiensts r vnnd vebung mit den gelerten vnnd predican-
ten zuuergleychen begeret” 8 .
Vnnd Alß aber ( u solche vergleychung u nach vylfälltigemm ansuechen
v bey den Stiffts vnnd Closter personen nit statt haben wöllen v , damit
dann nit geachtet wurde, eins Raths meinung zusein, khein kirchen ge-
sang oder vebung fur die geystlichen zugedulden, haben sye durch etlich
gelerte ein gesang vnnd vebung, so erstlich göttlicher geschrifft, dem
nach dem brauch der elltern kirchen vnnd leere der heyligen vätter
gemeß, vß dem die singer vnnd zuehörer frucht vnnd furderung zue
gotseligheyt erlangen möchten, Anstellen vnnd inen furhallten lassenn 2 ?.
Aber es hatt bey den Stiffts personen auch w nit annemlich wöllen sein.
Deshalben dann einem E. Rath, beyde, der gewissen vnnd auch Burger-
lichs frides halb, nit meer möglich, das angestellt singen vnnd lesen wider
in yebung zukhommen lassenn lx .
Auß gleychem grund des rechten, vngezweyfleten gottes diensts, wares
glaubens zue gott vnnd vngeferbter liebe zuem nechsten, wie der in allen
Euangelien vnnd Apostolischen schrifften vnns^ vorgeschriben 2 , ward
lich die wyl solichs nün vonn gemeyner Burgerschaft nicht anders dann als eyn
furgefaßte verachtung des Allmechtigen gehalten warde, besonder noch dem ynen,
den geystlichen, selb nicht mer leugbar (gestr.: war), das sich in solichem schwere
mißbreuch hielten, auch das es alßo vonn mererem theyl besücht vnnd geübet würdt,
das es waren Christgläubigen erschrecklich ist züsehen, die weyl ye mit aller forcht
vnnd zittern mit der hohen goetlichen maiestät gehandlet werden soll. (Am unteren
Rand der Seite von CS add. und gestr.: gesang [gestr.: abgesch.] angestelt mitt
beuelch, sich eins gottgefelligen kirchen diensts mitt den predicanten vnd kirchen [?]
zuuergleichen, vnd diewyl das nitt beschehen, domitt dan Ein Rhatt nitt gesehen
wurdt, als ob er kein kirchen vbung dulden wolte etc.) CS. - m)-m) korr. aus: allent-
halben C. - n)-n) add. CS. - o)-o) korr. aus: haben sy CS. - p)-p) add. CS. -
q)-q) korr. aus: angestelt by den stiffts vnd closter personen angestölt (gestr.) mitt
beger, sich in ettlichen kurtzen tagen CS. - r) kichen dinst C. - s) begert (gestr.:
vnd erlangt - welchs den by inen vß erzelten vrsachen, der zytt vor augen, also be-
schehen. - Alß aber sollichs vber vnser villfaltig ansuchen by den stifftspersonen nitt
erschließlich sin wolte) C. - t) add. CS. - u)-u) korr. aus: sollichs CS. - v)-v) korr.
aus: nye (?) beschehenCS. - w) add. CS. - x) nach: lassenn kein Absatz A. - y) vnns
(gestr.: allen) C. - z) vorgeschriben (gestr.: ist) C.
28. Dazu vgl. oben S. 345.
29. Dazu vgl. oben S. 347ff.
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Dieweyl nun zue dem allem der zeytt in Teutscher Nation m hyn vnnd
wider m grosse bewegung n vnnd entpörung des gemeinen manns vor-
handen 11 , | da mit dann nit der zornn gottes, so sich datzumal eben
ernnstlich sehen ließ, durch solch vnschrifftlich singen vnnd lesen sampt
den neben Messen, so allein zue einer leyblichen handtierung geratten
waren, weytter erregt wurde, °Hat ein E. Rath° Pbey den Stiffts vnd
Closter personenP solich gesang sampt den neben Messen Panzustellen
verschaffet vnnd sich^ vff das furderlichest eins gotgefälligen vnd schrifft-
gemeßen kirchendiensts r vnnd vebung mit den gelerten vnnd predican-
ten zuuergleychen begeret” 8 .
Vnnd Alß aber ( u solche vergleychung u nach vylfälltigemm ansuechen
v bey den Stiffts vnnd Closter personen nit statt haben wöllen v , damit
dann nit geachtet wurde, eins Raths meinung zusein, khein kirchen ge-
sang oder vebung fur die geystlichen zugedulden, haben sye durch etlich
gelerte ein gesang vnnd vebung, so erstlich göttlicher geschrifft, dem
nach dem brauch der elltern kirchen vnnd leere der heyligen vätter
gemeß, vß dem die singer vnnd zuehörer frucht vnnd furderung zue
gotseligheyt erlangen möchten, Anstellen vnnd inen furhallten lassenn 2 ?.
Aber es hatt bey den Stiffts personen auch w nit annemlich wöllen sein.
Deshalben dann einem E. Rath, beyde, der gewissen vnnd auch Burger-
lichs frides halb, nit meer möglich, das angestellt singen vnnd lesen wider
in yebung zukhommen lassenn lx .
Auß gleychem grund des rechten, vngezweyfleten gottes diensts, wares
glaubens zue gott vnnd vngeferbter liebe zuem nechsten, wie der in allen
Euangelien vnnd Apostolischen schrifften vnns^ vorgeschriben 2 , ward
lich die wyl solichs nün vonn gemeyner Burgerschaft nicht anders dann als eyn
furgefaßte verachtung des Allmechtigen gehalten warde, besonder noch dem ynen,
den geystlichen, selb nicht mer leugbar (gestr.: war), das sich in solichem schwere
mißbreuch hielten, auch das es alßo vonn mererem theyl besücht vnnd geübet würdt,
das es waren Christgläubigen erschrecklich ist züsehen, die weyl ye mit aller forcht
vnnd zittern mit der hohen goetlichen maiestät gehandlet werden soll. (Am unteren
Rand der Seite von CS add. und gestr.: gesang [gestr.: abgesch.] angestelt mitt
beuelch, sich eins gottgefelligen kirchen diensts mitt den predicanten vnd kirchen [?]
zuuergleichen, vnd diewyl das nitt beschehen, domitt dan Ein Rhatt nitt gesehen
wurdt, als ob er kein kirchen vbung dulden wolte etc.) CS. - m)-m) korr. aus: allent-
halben C. - n)-n) add. CS. - o)-o) korr. aus: haben sy CS. - p)-p) add. CS. -
q)-q) korr. aus: angestelt by den stiffts vnd closter personen angestölt (gestr.) mitt
beger, sich in ettlichen kurtzen tagen CS. - r) kichen dinst C. - s) begert (gestr.:
vnd erlangt - welchs den by inen vß erzelten vrsachen, der zytt vor augen, also be-
schehen. - Alß aber sollichs vber vnser villfaltig ansuchen by den stifftspersonen nitt
erschließlich sin wolte) C. - t) add. CS. - u)-u) korr. aus: sollichs CS. - v)-v) korr.
aus: nye (?) beschehenCS. - w) add. CS. - x) nach: lassenn kein Absatz A. - y) vnns
(gestr.: allen) C. - z) vorgeschriben (gestr.: ist) C.
28. Dazu vgl. oben S. 345.
29. Dazu vgl. oben S. 347ff.