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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0444
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44°

CONFESSIO TETRAPOLITANA

lasset’ ergerren, das nit arg ist, vns fraget, dem bekennen wir vnsern
glauben, das wir durch geschrifFt vberwünden miessen bekennen, das
der alten vßlegung, deren ouchi Wicleff 46 , Wesselus 4 ?, Zwinghus 48 vnd
Öccolampadius k4 9 mit vilen' treffenlichen, ernstlichen leutten im glauben m
in franckrich, ytalia", engelland, böhem vnd niderland anhangen, dem
glauben 0 enlicher, der geschrifft vil p gemesser vnd nutzlicher ist, als die
allen aberglauben der pabistens sturtzet, den vnglöbigen r mynner 5 °
ergernuß gibt, ouch s nit hindert, sunder‘ fürderet, das hertz allein in der
betrachtung des tods Christi zu halten, dut u der geschrifft ouch v kein
gewalt, syttemal w vil x sollichey reden vff sollichen in aller schrifft vnd
sprachen gefunden werden, bricht dem z gewalt gottes nicht ab, dan der
gloubet, das der sun gottes fur vns gestorben ist, solt er ouch a nit kunden
glauben b , das-er sein lib c in das brott verbergen möchte oder zu brott
machen? Es gilt aber nit wünderzeichen predigen, die in der geschrifft
nit prediget werden; welcher Apostel hatt nun d ye geschriben, das wir
dem volck von sollichem e ettwaß sagen sollen? 6. welche sollichs nit
fessen kunden, halten wir nicht des f weniger fur liebe brieders, wenn sie
nur sunst h wie D. Luther glauben'; wir wissen wol, das der alt wein
milter ist 51 , das ist, hatt minder cruitzi, das schien k52 wir, ee wirs
mercken, so hat gott ye 1 gefallen, die sinen ouch m vff solliche wyß zü
yeben, vnd warlich, her, es wil ouch n gott nit, das ein mensch vff erden
nicht ein mensch sy°, das ist, nit ettwaß fehle vnd irre. Der lutther ist
vns groß vnd mer dan p groß, hat aber petrus kunden also struchen 5 ?,
das in paulus vor allen straffen must 54 , es mag warlich dem Luther ouch
geschehen. Es volgeO ouch r nit: er hatt in hauptstücken nit gefelet, er
wurt im kleinen auch nit felen, sunder vil s mer, die wil alle menschen
felen miessen 5 , so im glouben in grossen nit zu felen, so wurt sein fel

i) losset C. - j) auch B. - k) Oecolampadius B. - 1) filen add. anderen B. -
m) glouben B. - n) Italia B. - o) glouben B. - p) fil B. - q) papisten B. - r) vn-
gloubigen B. - s) auch B. - t) sondern B. - u) thut B. - v) auch B. - w) syttenmal
B. - x) filer B. - y) solcher B. - z) denn [dem?] C. - a) auch B. - b) glouben B. -
c) leyb B. - d) fehlt B. - e) sollichen C. - f) daß C. - g) Brüder B. - h) sonst B. -
i) glouben B. - j) creutz B. - k) schüen B. - 1) [e]yn C. - m) auch B. - n) auch B. -
o) sye B. - p) denn B. - q) folget B. - r) auch B. - s) fil B. - t) müßen B.
46. Zum geistlichen Abendmahlsverständnis Wicliffs vgl. dessen Thesen gegen die
Transsubstantiationslehre, abgedruckt bei Loofs, S. 540, Anm. 5.
47. H. Schmidt und S. D. van Veeti in: RE 21, S. 142h
48. »De vera et falsa religione commentarius«, 1525 (CR 90 Zw 3, S. 773-820).
49. Vgl. S. 435, Anm. 24.
50. Weniger.
51. Lc 5,39.
52. Scheuen.
53. Straucheln.
54. Gal 2,11.14.
 
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