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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0447
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A3ENDMAHLSGUTACHTEN

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durch ist das Verständnis erschwert und die sprachliche Kommentierung
muß manchmal unsicher bleiben. Verbesserungsvorschläge der früheren
Herausgeber sind deshalb, soweit sie sinnvoll erscheinen und zum ver-
lorenen Original zurückführen, in den Text aufgenommen worden.
Das hier folgende Gutachten Bucers ist von Seite 444 an (linke Seiten)
dem Text der Schwabacher Artikel (rechte Seiten, nach WA 30, III,
S. 86-91) gegenübergestellt.

Seidtmaln 3 4 5 der glawb uff dem ainigen, gewißen wort gots beruwen muß,
das die menschlich vernunfft nimermer gnugsam erraichen noch auß-
sprechen mag, wurt hoch von nötten b sein, will man sich Jm warenn
glawben Cristi sat CI verainigen, das sollichs Jnn vnnd d mit warer gott-
5 licher schrifft vnnd nitt von menschen gesetzen beschehe; dann wo man
söllichs bey den allten je furgenomen, hatt es große vnainigkait ange-
richt, dieweill alls geacht ward, ain taill wollte den anndern Jm selb'
vnd nit gott verstricken 2 . Aber sobald man ainander bey dem lautther
biblischen wort hatt beleiben lassen, das dann, wie paulus sagt*, alles
io guts £ leert, dardurch der mensch gottes gelerte zum haill vnnd ganntz
volkomen werden kan, so ist warer gottseliger frid vfgericht h wor-
den.
Derhalben, ob woll ettliche artickel zu rechtenT verstannd angenomen
möchten werden, Noch* dieweill man soll gottsglewbig sein, vnd ganntz
15 geferlichJ, sich der menschlichen wanckelbarkeit zu vill begeben, were
geraten, wo es Je sein konte, das die artickel alle mit bublischen’ worten,
vnnd das uffs Clerest vnnd Curtzest, gefaßt wurden. Diss wurde die
ainigkaitt mergküch furdern vnnd hertzlich machen, so jeder sehe, sich
dem ainigen Cristo lautter vnnd bloß verbunden werden, vnd wurde
20 damit kainem k jrrthumb das fenster auffgethan 1 . Dann were sich mitt
dem wort gotts nitt m hallten laßt, der wurt mit menschlichen noch weni-

a) Seidtmalen B, Seitmaln C. Abweichungen von den Übertragungen Gussmanns
und von Schuberts werden im folgenden nur da vermerkt, wo beide den Text offen-
sichtlich anders lesen. Beide normalisieren den Text durch Verwendung von Groß-
buchstaben bei Eigennamen, Schreibung von au für aw, eu für ew, i für j und u für v
vor Konsonanten und durch Vermeidung von Doppelkonsonanz. Gussmann liest ss
für ß; von Schubert liest an diesen Stellen sz. - b) noten C. - c) stat BC. - d) add.
mit B. - e) selbs B. - f) gut B. - g) fehlt B. - h) ufgeriht B. - i) rechten C. - j) gestr.
ist A. - k) keinem B. - 1) aufgethon BC. - m) nut B.
1. Fest, beständig.
2. An ihn selbst und nicht an Gott fesseln.
3. 2Tim3,i6f.
4. Dennoch.
5. Biblischen.

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