Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0460
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
456

CONFESSIO TETRAPOLITANA

Vnnd dann am end Ro. 8 [9b,io]: wer aber Cristus gaist nit hatt, der ist
nit sein, so aber Cristus Jnn euch ist, so ist der leib ^war tod vmb der sund ivillen,
der gaist aber ist das leben, vmb der gerechtigkaitt mllen etc. Jtem: wöllichei
er ^uuor versehen hatt, die hatt er auch verordnet, das z sie gleich bertig' 1 sein
sollen dem ebenbild seins sons”, Jtem gallathas 3 5 [22]: die frucht aber des
gaists ist liebe, freud, frid.

Jm sechgsten artickel ist vnschrifftlich geredt, das man gütts thue »gegen
gott mit loben, danncken, betten, predigen« etc.54; gutts thon haißt die
geschrift dem menschen beholffen sein vnnd das geschicht mit Lern,
predigen, Rathen Jm gaistlichen vorab, dannach auch mit leiplicher hilf.
Danncken vnnd loben ist neut gutts thun, also leret | D. Luther selber an
vill orten”. Derhalben möchte b man also setzen: vnd so der glawb also
war vnnd lebendig, bringt er liebe zü got vnnd dem nechsten, auß der
fleußt c dann alles, das zü ainem gottseligen leben gehört d , danncken,
loben etc.

Der sibend' artickl
Das man glawb vnnd lere, das gott die leut zu söllichem f glawben zü-
bringen vnd Jnn demselbigen furt zufarn eingesetzt hab das predig oder
leer ampt vnnd werck, durch wöllichesß er vnns will alls seine mit-
arbaiter gebrauchen, doch also, das baide, der pflanntzer vnnd der be-
gießer, nichtzitt, gott aber alles sey, der das wachssen gibt, wie paulus
schreipt’ 5 6 , dann wir sollichs thuns nitzitt zü gedencken von vns selber
vermuglich seind, 2.Cor. 3 [5], vnnd ist diss der gemain ordenlich weg,
züm glawben vnnd allem güten zu komen. Vnnd were das verachtet,
der wurt den gaist gotes nit haben. Doch sollt damit der allmechtigkait
gotts neut abgestrickt werden, der noch kan on eußerlich wort, durch
den menschen darggeraicht h , die seinen leeren”. Wie er dann abraham,
moße vnd villen hailligen gethan hatt vnd genzlich verhofft wurdt, das
y) woliche C. - z) dan B. - a) gallather B. - b) mochte C. - c) fleusset C. - d) gehort
C. - e) siebend B. - f) solichem C. - g) woliches C. - h) dorgeraicht C.
5 2. Gleichgestaltet, gleichartig.
53. Ro 8,29.
54. Hierzu Giosse Sams: »So wurd beeten vnd fasten vnd das flaysch zeemen nicht
gutte werg sein.«
35. B. mißversteht Luther hier deutlich; dabei denkt er oflenbar an Wendungen
wie WA 6, S. 211, i2ff. (Von den guten Werken); 10, 1,2, S. 38, 25ff.; 41, 14^. (Ad-
ventspostille); 10, I,i, S. 311, i8ff. (Kirchenpostille).
56. 1 Cor 3,7.
57. Hierzu Glosse Sams: »Das ist recht. Aber itzt hallten sie es nicht.«
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften