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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0067
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HANDLUNG GEGEN HOFFMAN

Band 5 Straßburg und Münster

im Kampf um den rechten Glauben
1532-1534
und für zu geben, hat nun dise Epistel im Vorbild Christi, das im Melchisedec
furtragen ist, dis auch betrachtet, daß die schrifft nit meldet, weder seinen vatter,
müter noch geschlecht, kein anfang oder end seins lebens, und wille uns auß dem
selbigen an unseren Herren, dem ewigen sün gottes, des erinneren, das er nach
gütlicher natur, ja anfang und end, on zeitlichen vatter, müter und geschlecht ist,
als der im anfang wart, und durch den alles gemacht ist, der noch wie der vatter
würcket, der durchs wort seiner krafft, alles tregt und erhaltet?0 |C4a| und ja
derhalb mer ist dann David, Abraham und alle welt, ir Herr und heyland, wie aller
kinder Gottes.

Matth.xxii [44] mit den Juden geredt, noch alle hundert ort, die Hoffman ein-
füret, sonder die gantze schrifft Gottes an allen orten. Dann wie Christus das end
des gesatzes ist, und aller schrifften, Rom.x[4], also zeügen sie auch alle von im.
Johan. v. [39], Lu.xxiiii[26.46]. Aber, dieweyl dise schrifften alle das mitzeügen,
das der herr auch warer mensch von Maria geboren seye, wares fleisch und blüt am
stamm des creützes für uns auffgeopfferet,warlich für uns gestorben, und von
todten ufferstanden und gen hymel gefaren ist, und ja Gott nichts unmüglich ist,
wöllen wir dann den schrifften Gottes glauben, müssen wir hieran auch nimmer
zweyfflen, das unser herr Jesus, wie warer Got, also auch warer mensch zumal
ist, Got von ewigkeit, mensch in der zeyt von Maria geboren.

dorbnen und ja verflüchten fleysch wille helffen, das er unser brüder worden und
eben das selbig unser fleysch, welchs dise Epistel an voreingefürtem ort und durch
und durch getrewlich dargibt, angenommen, an im selb geheyliget und also zur
speyß des ewigen lebens bereytet hatt. Es müste ja auch ein schuld opffer sein,
das getödt wurde; do dann Gott nit sterben kondte und unser fleysch von uns nit
heylig sein und also zu solichem opffer tauglich, da hat Gott gefallen, uns den
mitler zu geben, ein waren menschen, der aber auch warer Gott ist, der ware
natürlich sün Abrahe, und dabey auch warer natürlicher Gott.
MARTIN BUCERS DEUTSCHE SCHRIFTEN • BAND 5
dem fleysch geheyssen würt71,die außflucht, Abraham seye hie ein figur Gott des
vatters, und David des heyligen geysts72. Man sehe aber, was das für ein frevel
sye. | C4b |
MARTINI BUCERI OPERA OMNIA
auch zugesagt, das Christus von irem somen solte geboren werden. Der heylig
Series I
Deutsche Schriften
Im Auftrage der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
herausgegeben von Robert Stupperich
J.Müller: Martin Bucers Hermeneutik. Gütersloh 1965; bes. S. 202ff.
GÜTERSLOHER VERLAGSHAUS
 
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