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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0365
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FURBEREYTUNG ZUM CONCILIO

361

BEILAGE
Begleitschreiben an Wilhelm II. von Neuenaar
7. September 1533
Straßburg, Thomas-Archiv, Carton 21,1-2 (Nr. 40).
Der vorliegende Brief in Reinschrift sollte Bucers Schrift >Furbereytung zum
Concilio< an den Grafen Wilhelm II. von Neuenaar1 begleiten, wurde aber wegen
einer Unachtsamkeit des Schreibers2 3 4 5 und zweier Korrekturen Bucers3 zurück-
behalten. Das Blatt trägt deshalb keine Unterschrift.
Dem Edlen wolgebornen herrn, herr Wilhelmen Grauen zu Newen Ar etc.,
meynem gnedigen herrn.
Edler Wolgeborner herr, E. g.bitt ich vonn Gott, vnnserm hymlischen vatter,
merung seynes geysts mit erbietung meiner armen4 diensten höchstes fleyß bereyt
zuuor. Gnädiger herr, E.g.mag sich wol ab myner dürstigkeyt5 verwunderen, das
ich E. g.nit alleyn vnuerdienet sonder auch vnbekhant - allein das ich E. g. ein mal
zu Ebernburg bey meinem günstigen Junckherrnn sälig Frantzen vonn Sickingen6 7
hab vonn Cristlichen händlen gar Cristlich reden hören - Eyn büchlin zugeschriben
hab, bitt aber vmbs herrenn willen, sey wölle mirs zu kheinen vngnaden vff
namenn. Es sähends alle, die sich des Rychs Christi bekhümmerenn vnnd in dysen
sachen ettwas verstands habenn, wie hoch vonn nötten, das ein national versam-
lung fürgenommenn vnnd die hendel vnnserer heyligen Religion ettwas Crist-
licher wyß erörteret werdenn7. Aber die das liecht nit lyden mügen, weren8 9 wie sy
könnenn, vnnd fürnämlich, damit man sölle vonn disen händlen nichts mehr
disputieren. Es sie9 lengest vonn der kirchen alles, wie sy es halten, beschlossen
vnnd vonn anfang also gehalten worden. Item mit vnnserm theyl sie nichts zu-
handlen, wir verachten alle heylige lerer vnnd lassen kheyn vßlegung der schrifft
dann die vnsere gelten10, welche beyde neben der warheyt geredt werden, das man
klar vnnd hell kome dorthin, vnnd ich seyn11 jnn dysem meinem büchlin ein
kleyne anzeyge dargebenn habe. Dweyl dann E. g.sampt dem wolgebornenn
1. Diesem und dem im Schreiben ebenfalls erwähnten Grafen Wilhelm I. von Nassau-Dillen-
burg hatte B. seine Schrift gewidmet; vgl.S. 261, Anm. 3 und 4.
2. Vgl. Anm. a.
3. Vgl. Anm. b und c.
4. Untertänigen.
5. Keckheit.
6. B. weilte dort im Frühjahr 1521; vgl. Anrich, S.9-11.
7. Vgl. S. 262f.
8. Wehren.
9. Sei.
10. Vgl.S. 268.
11. Dessen, davon.
 
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