IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN
406
Got die seinen, 2.Timot. 2.[19]: die würt er entlich nit lassen wvnd ynen seyne
warheyt allweg zu rechter zeyt eröffnenw Darumb würt der christ der ordnung
gottes sich alweg begeben17 vnnd deren geleben vnd wol wissen, so er got vmb
die warheyt bittet, das er jn vor der lugen |63 b | wol behüten würdt. Got würdt
er allein glauben vnnd sich jmm gentzlich ergeben. Aber eben daher würt er der 5
ordnung, die got by den leüten will gehalten haben, zum aller trewlichsten nach-
komen, vnnd würt jm got auch verleyhen, alle vnordnung vnd mißbreüch, so sich
für christlich ordnung verkauffen wellen, by zeyt zerkennen vnd sich deren zu
entziehen.
II. xWie die pfarr- vnd helfferdienst zu versehen vnd yn rechtem, 10
besserlichen thun zu erhalten seynxy.
zaZum ersten, nachdem zwischen den hirten christlicher weide vnnd schäfflin
Christi die höchste liebe vnd freintschafft sein, auch S. Paulus wilt, das ein Bischoff
solle ein gute zeugnüs von menglich18 haben, gepüret sichs mit annemung vnnd
einsetzung der kirchendiener also zu handeln, das man solicheb einsetze, die so 15
fil immer möglich, der christlichenc gemein anmütig19seien, welcher ursachen
halb von altem har der gemeyn will inn wahl vnd annemmung der |64 a | kirchen-
diener alweg erforderet worden, daruff nun auch by vnns zu handlen ist, vnnd
möchte das dermassen geschehen, das die gedachten verhörer götlicher lere, dso
ein pfar ledig wurded, einen oder meer, nach dem man die haben möchte, die sie 20
zu solichem ampt der pfarren oder helffery tauglich erkennten oder durch das
examen befunden hatten, zuvor etliche predigen thun, das sie die gemeyn hörete
vnnd demnach nemlich, wo ein pfarrer anzunemen, die gemeyn inn einer predig
durch ein fürnemen diener des worts bericht20 werden, was eins pfarrers ampt vnd
wie fil an dem, das solichs recht verwesen werde, gelegen sye, mit ermanung, Got 25
w)-w) add. am Rand B. - x)-x) add. B.
y) gestr.: Zum vierden, die verordneten examinatores der lere, achten wir [?] gut sein, also
verordnet zu werden die zwei von v. g. h. einen Ers. raht, drei von kirchenpflegeren vnnd drei von
predigeren weren. Dise solten dan auch alle die, so zu jeder zeit zum pfarreren oder helfferen
inn Stat vnnd land an zunemmen werden examinieren jrer lere vnnd lebens fleissige beforsthung
haben, sampt deren pfarren kirchenpflegeren, welcher ein pfarrer oder helffer anzunemmen sein
würde, wo das inn der Stat sich begebe vnnd vff dem land sampt etlichen von den gerichten oder
jren kirchenpflegeren, wo man jnen die selbigen auch ordinen würde. Vnnd was sie by jedem,
[add.B: den sy examinieren] inn solicher examination befinden, einem Ers. raht fürbringen, wa
ein pfarrer anzunemmen, wa ein helffer sie sampt den kirchenpflegeren vnnd [add.B: dem]
pfarrer, deren pfarren, die eins helffers bedarffe, ein solichen annemmen oder nit, wie sie das der
kirchen fürstendig sein werden, erkennen mögen.
z) gestr.: Zum fünften. - a) add. B. - b) gestr.: welche.
c) add. am Rand B. - d)-d) add. am Rand [B?].
17. Immer befleißigen.
18. Jedem.
19. Angenehm.
20. Unterrichtet.
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Got die seinen, 2.Timot. 2.[19]: die würt er entlich nit lassen wvnd ynen seyne
warheyt allweg zu rechter zeyt eröffnenw Darumb würt der christ der ordnung
gottes sich alweg begeben17 vnnd deren geleben vnd wol wissen, so er got vmb
die warheyt bittet, das er jn vor der lugen |63 b | wol behüten würdt. Got würdt
er allein glauben vnnd sich jmm gentzlich ergeben. Aber eben daher würt er der 5
ordnung, die got by den leüten will gehalten haben, zum aller trewlichsten nach-
komen, vnnd würt jm got auch verleyhen, alle vnordnung vnd mißbreüch, so sich
für christlich ordnung verkauffen wellen, by zeyt zerkennen vnd sich deren zu
entziehen.
II. xWie die pfarr- vnd helfferdienst zu versehen vnd yn rechtem, 10
besserlichen thun zu erhalten seynxy.
zaZum ersten, nachdem zwischen den hirten christlicher weide vnnd schäfflin
Christi die höchste liebe vnd freintschafft sein, auch S. Paulus wilt, das ein Bischoff
solle ein gute zeugnüs von menglich18 haben, gepüret sichs mit annemung vnnd
einsetzung der kirchendiener also zu handeln, das man solicheb einsetze, die so 15
fil immer möglich, der christlichenc gemein anmütig19seien, welcher ursachen
halb von altem har der gemeyn will inn wahl vnd annemmung der |64 a | kirchen-
diener alweg erforderet worden, daruff nun auch by vnns zu handlen ist, vnnd
möchte das dermassen geschehen, das die gedachten verhörer götlicher lere, dso
ein pfar ledig wurded, einen oder meer, nach dem man die haben möchte, die sie 20
zu solichem ampt der pfarren oder helffery tauglich erkennten oder durch das
examen befunden hatten, zuvor etliche predigen thun, das sie die gemeyn hörete
vnnd demnach nemlich, wo ein pfarrer anzunemen, die gemeyn inn einer predig
durch ein fürnemen diener des worts bericht20 werden, was eins pfarrers ampt vnd
wie fil an dem, das solichs recht verwesen werde, gelegen sye, mit ermanung, Got 25
w)-w) add. am Rand B. - x)-x) add. B.
y) gestr.: Zum vierden, die verordneten examinatores der lere, achten wir [?] gut sein, also
verordnet zu werden die zwei von v. g. h. einen Ers. raht, drei von kirchenpflegeren vnnd drei von
predigeren weren. Dise solten dan auch alle die, so zu jeder zeit zum pfarreren oder helfferen
inn Stat vnnd land an zunemmen werden examinieren jrer lere vnnd lebens fleissige beforsthung
haben, sampt deren pfarren kirchenpflegeren, welcher ein pfarrer oder helffer anzunemmen sein
würde, wo das inn der Stat sich begebe vnnd vff dem land sampt etlichen von den gerichten oder
jren kirchenpflegeren, wo man jnen die selbigen auch ordinen würde. Vnnd was sie by jedem,
[add.B: den sy examinieren] inn solicher examination befinden, einem Ers. raht fürbringen, wa
ein pfarrer anzunemmen, wa ein helffer sie sampt den kirchenpflegeren vnnd [add.B: dem]
pfarrer, deren pfarren, die eins helffers bedarffe, ein solichen annemmen oder nit, wie sie das der
kirchen fürstendig sein werden, erkennen mögen.
z) gestr.: Zum fünften. - a) add. B. - b) gestr.: welche.
c) add. am Rand B. - d)-d) add. am Rand [B?].
17. Immer befleißigen.
18. Jedem.
19. Angenehm.
20. Unterrichtet.