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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0510
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506

IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN

vnnötigey geschefft treiben gestattet wurde, zDes sie inn key. rechten |133 b|
eygene gesetz habennz.
Der adritte weg, das vnsere h. imm jar etliche besonderea bettag ansetzeten, wie
zu allen zeiten imm volck gottes beschehen, vnnd daruff vff den zunfften die
gantze gemein berüffen liessen, wie mit dem gebet wider denb türcken beschehen.
Dan v. h. vätter vnnd hirten des volcks seind, das sich christlichs namens berümet,
cdarumb sye schuldig seinc, alles furzunemmen, das jmmer möglich, damit solich
volck doch etwan seines gottes stimm höre, möchten offt inn einer solichen predig
fil leut gewunnen werden, welched, dieweil sie nit hören, verderben. Der glaube
kommet auß dem gehör15, das sollen wir alles vermögens förderenn.
Zume sibendenf, wan man nun sich der lere Christi verglichen, die außzuspen-
den tauglichen predigeren beuelhen16, die man da für halte, vnnd das volck zum
hören auch furderetg, so volget, dash mit allem ernst den verderblichen secten
vnnd rotten, so hie eingerissen vnnd alle miteinander, wiewol sie vnder jnen zumm
hochsten getrennet seind, dahyn handlen, das sie die leut von dem christlichen
predigen abhalten, gewehret vnnd jre verderbliche lesterungen abgeschaffet
werdenn.
Hie seind, die offentlich außgiessen, got nemme sich vnsers thuns vff erden gar
nichs an, möge jder handlen seins mutwillens, vnnd das thun, die inn eweren
dienst sein17. Andere lassen gott wol vnsers thuns acht haben, sagen aber, iman
diene jmi gleich mit argem als mit gutem, seie kein gericht nach diser zeit, weder
teuffel noch hell18.
Die hoffmennischen lesterungen gahn inn allemj schwanck, die Christum
|134a| an der gotheit, menschheyt vnnd werck der erlösung gar verleugnenn.
Die widerteuffer, so on das widerteuffen niemand Christen erkennen vnnd da-
nebenk vil andere schwere jrthumb haben, treiben lhie jre jrthumbl on alle schew.
So lauffen die auch stettigs19 vmbher, welche den kindertauff für ein grewel dar-
geben, das Euangelj, so hie vnnd anderswohm öffentlichn geprediget würt, kein
recht Euangeli Christi, die, so dem selbigeno glauben, fur keine gemein Christi,
auch das nachtmal nit für das nachtmal Christj bekennen, zerstören also den

y) onnotturfftige B. - z)-z) des sy kein recht haben B.
a) -a) dritte, das [gestr.: man] v.h. ym iar etliche mal besondere B.
b) die B. - c)-c) sind also schuldig; korr. aus: solle[n] ia alles furnemen B.
d) add. über der Zeile; welche also B. - e) korr. aus: Das B.
f) gestr.: wurdt von nöten seyn, das mit allen ernsten B.
g) furdret, korr. aus: gefurdret B. - h) fehlt B.
i)-i) man diene ym: korr. aus: ym gelte B. - j) add. über der Zeile,
k) gestr.: schwer. - l)-l) yre yrthumb hie B.
m) gestr.: vnd allenthalb B. - n) gestr.: geprediget wurdt B. - o) fehlt B.
15. Vgl.R.010,17.
16. Secten [Marg.].
17. S.S.Arb [Marg.]. - Name eines Sektierers.
18. Flor [Marg.]. - Name eines Sektierers.
19. Beständig.
 
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