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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0056
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ARTICULJ PROPOSITJ I 5 3 4

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ggeben von der Sacramentlichen einigung 24 , die dann sye dem brot vnd win gesche-
hen, mitt welchen der Hb vnd das blut des herren alda vbergeben vnd enpfangen wirt,
vnd schrybt fry 25 , das solich ding dem lib vnd dem blut des herren an jnn 26 selbs nit
geschehen 27 .
6. Zum vj. Das dem Gotlosen jm abentmal sacramentlich als vil als dem gotseligen 5
angebotten vnd dargereicht werde.
7. Zum vij. So jr gefragt, was dann der strytt gewesen, das jr sagen 28 : wie d. luther
vermeint, das jn disen worten, die der herr, als er das brot darreicht, saget: nemmend,
essend, das ist min lib etc, Ein tropus were vnd das »das ist« wesenlich genommen werden
solte, ouch dass »das« vffs brot gedutet habe, solichs ansehen lasse, als solte es die 10
meinung haben, diß brot an jm selb jst der lib christi; vnd also das brot vnd der lib des
herren mitt einandren ein naturliche einikeit bekennent; vnd als er ouch ettwa sagt: jm
brot ist der lib christi lyblich, vnd dar zu ein glichnus gebe, wie jn eim gluyenden ysen
fur vnd ysen byeinandren ist 29 , also sygs jm Sacrament brot vnd fleisch b des herren
byeinandren, das man sagen moge, das ist ein fleischbrot, vß disem hab man gemeint, 15
er well 30 ettwas 31 naturlicher vnd reümlicher wyß den lib des herren jnns brot schlies-
sen, vnd wider soliche meinung hab man dann zu fechten, diewil er der warheit
menschlicher natur christi vnd denen geschrifften, jn welchen soliche warheit wirt dar
geben 32 , welt ettwas abbruchlich vnd engegen sin.
8. Zum achtenden 33 . Nun aber D. Luther sich erklert jn einer grossen Confession, 20
das er nit sage, Dass das brot vnd der Hb des c herren naturHch, personlich oder form-
lich, sunder allein sacramentlich vereinbaret, ouch der lib jns brot nit reumlich ge-
schlossen, sonder damitt dar gereichet vnd dar gebotten werde | 86 b | vff ein besun-
dere vnd verborgne wyß disem sacrament eigen vnd der globig recht erkennt, so sye
nichtz mer da, dar wider man gefochten hab vnd beuorab 34 , So D. luther vnd die sinen 25
fry sagen, Der herr syge weder quantitatiue noch qualitatiue noch localiter jm abent-
mal, wirt abermals dardurch alle die groblich fleischHche gegenwirtikeit, wider die
allein gefochten ist, vßgeschlossen 35 .
b) gestr.: he-. - c) Hs.: der.
24. Vgl. Vom Abendmahl Christi. Bekenntnis; WA 26, S. 442, Z.24ff.; Luther, Studienaus-
gabe 4, S. 183, Z. yff.
25. Unumwunden; vgl. Fischer 2, Sp. 1720.
26. Ihnen, nämlich Christi Leib und Blut.
27. Vgl. WA 26, S. 442, Z. 3 5 £f.: »Und bleibt doch allwege war, das niemand Christus leib
sihet, greifft, isset ..., wie man sichtbarlich ander fleisch sihet ...«; Luther, Studienausgabe 4,
S. 183, Z. 19f.
28. Vgl. zum Folgenden oben S. 48, Z. 9ff.
29. Vgl. hierzu De captivitate Babylonica; WA 6, S. 510, Z.jf.
30. Wolle.
31. Adverbial; hier wohl im Sinne von etwa, vielleicht, wohl.
32. Vgl. etwa den Hinweis auf Augustinus und Fulgentius; oben S. 48, Z. i2ff.
33. Vgl. zum Folgenden oben S. 48, Z.15 ff.
34. Insbesondere.
35. Vgl. hierzu das Marburger Religionsgespräch (1529); BDS 4, S. 358, Z. 1 ff.; G. Müller,
Die Kasseler Vereinbarung, S. 129; vgl. auch Luthers Kritik an den verschiedenen Kategorien
der Präsenz; WA 26, S. 327f£.; Luther, Studienausgabe 4, S. 88ff. Köhler, S. 113 f. u. 336f.
 
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