Martin Bucers Deutsche Schriften

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OB ZUUERHOFFEN (1536)

eigenschaftenm richten3 vnnd erkennen sollen. So dann frag ist, ob zuuerhoffen, das
der prediger versamlung vnnd in gemayn handlung4 5 vonn der 1er Christi vnd haußhal-
tungn5 seyner kirchen °zu aufbawung6 7 derP kirchen0 dienen werde, müßen wir, wo wir
anders wellen, wie Christen gezimmet, handlen, nit gleich dahyn sehen, was vnßere
vernunft vonn solicher versamlung erachte, sonder was vonn deren das wort Gottes 5
erachtenq leretr.
| 49 b | Nun wenns wir1 dennu auß dem wort Gottes lernen wöllen, was vonn sol-
chenv versamlungen zuerachten seye, haben wir Mathei am XVIII, das vnßer herr
gepeutet den, der in sünden begriffen vnd wvonn deren nit abstohn will, so er beson-
dersw7 vnnd mitt zeugen vermanetx ist, der kirchen, das ist der gemayn, anzuzeygen 10
vnnd, so er die selbige nit hörety, als einen heyden vnnd publican zuhalten; vnd gibt des
diße vrsachen, erstlich2 das im hymel sollea bunden seyn, was wir, also versamlet,
binden, loßb, was wir der maßen lößenc. Innd disem sicht ein ieder Christ, das der herr
das entlich8 vrtail der gemayn, das ist, den versamleten Christene, zugibt.
Solches seynes befelchs gibt der herr die andere vrsachenf, diße widerumb sag ich 15
euch, wo sich %wen vnder euch auf erden verglejchen, es sej, was es wollez, darumb sje bitten, solle
jnen vonn mejnem hjmelischen vatter widerfaren. dann woh sjwen oder drej versamlet seindt in
mejnem namen, da selber' bin ich mitten vnder jnen9. Giltet nun dise zusag des herren allen
Christen, so wirti sye auch gelten müßen allen christlichen predigern; vnnd darauß
volgen, das alle die, so derk Christlichen prediger versamlung vnderstohn zu hinderen1, 20
als10 die den kirchen Christi werde nachteylig seyn, antweders den predigeren ietz
einzogene11 zusag Christi nit gelten loßen oder aber ynen nit vertrawen, das sye im
namen des herren zusamen khomen werden. Das erstm abern were wider den glauben,
das ander wider die liebe.
Ist also auß disem ort Math.° 18 klar, das dem herren gefelletP, das die seynen zusa- 25
men komen, wille | 5 o a | ynen vonH hymel geben, was sie sich auf erden vergleichenr,
dann er will mitten vnder ynen seyn. Diß müßen alle die den predigeren auch gelten
laßen, die Christo glauben vnnd dye prediger auch loßen Christens sein1.
m) aigenschafft B. — n) haushalten B. — o) — o) fehlt B. — p) seiner C.
q) erachtet B. — r) add.: etc. B. — s) wann B. — t) wiert C.
u) dann B; gestr.: das A; add.: das B, C. — v) solcher B; solche C. — w) —w) fehlt C.
x) vermainet C. — y) gestr.: zuhalten. — z) fehlt B, C. — a) sölle B.
b) add.: zu sin B. — c) lösent B. — d) zu C. — e) christj C. — f) vrsach C.
g) welle B, C. - h) fehlt B. — i) selbst B, C. — j) wurt B. - k) den B, C.
1) uerhindern B. — m) jst C. — n) fehlt B. — o) add.: am C. — p) gfallet B.
q) von C. — r) verglichen B. — s) christi C. — t) add.: etc.
3. Erklären, beurteilen; vgl. Grimm 8, Sp. 887.
4. Gemeinsamer, untereinander geführter Verhandlung, Erörterung.
5. olxovofhcx; vgl. Eph 3,2. Vgl. unten S. 199, Anm. 70.
6. oixoSop.7); vgl. Eph4,i2.
7. D. h. abgesondert von der Gemeinde.
8. Endgültige.
9. Mt 18,19h
10. Als eine.
11. Herangezogene, zitierte.