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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0141
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AN DIE FRATRES ZUBRINGEN (1536)

1 37

Gutachten über die Obrigkeit, von denen das zweite (in lat. Sprache) von Bucer
stammt {a. a. O., Bl. 38a—jyb).

| 2 5 3 a | a An die fratres zubringen,
was bey D. Luthern gehandlet
Anno 15 36h
b Erstlich, wie wir D. Luthers schreiben allererst auff den c 17. Maij zu Eisenach emp-
fangen haben, inn dem er sein kranckheit 1 2 3 entschuldigt vnd begert, das wir gehn
Grymna zügen, d wie sein schrifft e zeüget df2 .
3 Zum andern, das b wir in raht gefunden 4 bey vns selb vnd auchs bey h anderen guten
Herrn vnd fründen, das wir D. Luther entbötten', das er anheimischi blybbe 5 ,wir
wolten zü jm gen Wittemberg komen. k Vrsachen waren k , das Grymna nur 1 ein tagreyß
a) —a) An vnßre herrn ist zu bringen C, D.
b) —b) B. hat abweichende Einleitung: »Ehrsame, fürsichtige, günstige, gebietende, liebe
Herren! E. F. W. ist wohl bewußt, nachdem der allmächtige GOtt in Deutschland sein heilig
Evangelium gegeben, hat sich bald darnach eine Spaltung vom heiligen Sacrament des Leibs und
Bluts unsers lieben HErrn JEsu Christi erhoben, in welche Spaltung und Zank wir Diener am
Evangelio hie zu Frankfurt uns nie begeben (wie denn auch E. F. W., unsere lieben Herren,
ernstlich befohlen, daß wir uns der Dinge, so Zankes, nie annehmen), jedoch hat man gefunden,
etliche unruhige Geister, denen die Einigkeit unserer Kirchen nicht gefallen. Sind also bei
unserm Herrn und Vater, D. Martin Luther, angeklagt, auf das allerschändlichste und schärfeste,
als ob wir lehren sollten, Christi Leib und Blut wäre nie wahrlich im heiligen Nachtmahl, wären
Aufrührer etc. Haben auch damit den frommen, theuren Mann bewegt, wider uns zu schreiben,
wiewohl er uns zuvor nie gesehen oder gehört, laut seiner eigenen Schrift. Solchen Argwohn des
Luthers und Unwahrheit unserer Mißgönner abzulegen, hat ein ehrsamer weiser Rath dieser
Stadt, meine lieben gebietenden Herren, mich mit den hochgelehrten und getreuen Dienern am
Evangelio der oberländischen Städte, welche in größerm Verdacht waren, denn wir zu Frank-
furt, abgefertigt zu dem Luther; wie aber und wann wir nun zu demselbigen kommen, auch was
bei einander ausgerichtet sei worden, will ich E. F. W., so viel ich gehört und behalten, anzeigen.
Erstlich sind wir hie zu Frankfurt auf den zehnten Tag Monats Mai ausgeritten und gen
Eisenach auf den 13. Tag desselbigen Monats kommen, da blieben den Sonntag, Montag,
Zinstag, des D. Martin Luther gewartet. Empfingen allererst auf den 17. Tag Mai D. Luthers
Schreiben zu Eisenach, in dem er seine Krankheit entschuldigt, und begehrt, daß wir gen
Grimma zögen. Seine Schrift lautet also: [Es folgt der Abdruck von Luthers Brief an Capito vom
12. Mai 1536.]. Aus dieser Schrift haben B.
c) fehlt D. — d) —d) des hatt man sine schrifft D.
e) gschrifft C. — f) deshalb anzuzaigen ist C.
g) add. ü. d. Z. — h) die B. — i) entpietten C.
j) daheim B; anheimpsch C. - k) —k) Ursach wäre B. — 1) nun D.
1. D. Luthers kranckheit [Marg.].
2. Luther an Capito; Brief vom 12. Mai 1536; WA Br 7, Nr. 3021, S. 410, Z. 6ff.
3. Enderung der molstat [Marg.].
4. Nach Beratungen unter uns selbst und auch mit anderen ...
5. Daß er zuhause bliebe. Vgl. B.s Brief an Luther vom 17. Mai 1536. Hierin schreibt B., sie
möchten am 21. Mai in Wittenberg sein, »nisi ipsa [Reverenda Paternitas] id nolit«; WA Br 7,
Nr. 3023, S. 413, Z. 9.
 
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