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AN DIE FRATRES ZUBRINGEN (I 5 3 6)
4. Des heiligen Abentmals halben 11 hette nun got° gebenP, das isie vns aus vnsererH
voraußgegangen articklen vnd Confessionen 22 von disem Sacrament also vernomen
hetteng das S sie vns s als jren lieben brudern zugeschriben, auch der Kirchen zu Augs-
purg einen diener des worts verordnet hetten 423 , darauss u wirs dar fur hielten u , sie
solten v in den selbigen v articklen vnd Confessionen nichts klagen vnd mit vns w der x
sachen halben zu friden sein. Wo sie aber auch weiter erklerung begereten, weren wiry
bereit, jhnen die selbige z getruwlich zu thun 24 .
5. Vff solchs hat D. Luther erstlich die brieffe gelesen, das a verzoge sich a25 bis vff
den ymbiss b . Vmb c die drey d nach mittag d kamen e zu jm D. Capito vnd f Bucerg 26 . Den
| 254b | selbigen hat D. Luth. mit grossem ernst fürgehalten 27 , wie er nichts wüste h zu
handlen von anderen puncten Christlicher lehr, die Concordi bestände' dan zuuor iim
artickeli des h. Sacraments. Er hette wol ein gute hoffnung diser Concordi gehabt aus
etlichen vnseren k schrifften, beuorab 28 dem büchlein *an die Monasterienses 129 vnd
n) add.: sprachen sie B. — o) add.: Gnad B. — p) gegeben C, D.
q) — q) D. Luther aus ihren B. - r) hatte B. — s) — s) er ihnen B.
t) gestr.: jn dem selbigen; hätte B. — u) —u) sie vernommen B.
v) —v) an denselbigen ihren B; an den selbigen vnseren C, D. — w) ihnen B.
x) dieser B, C, D. — y) sie B. - z) korr. aus: selbigen. — a) — a) verzach sy C.
b) Mittag B. — c) auff C. — d) —d) fehlt B. — e) add.: wieder B, D; widerumb C.
f) et C. — g) teilweise add.; Bucerus B, D; Bucerj C. — h) wisse B, C, D.
i) bestande C, D. — j)—j) in Artikeln B. — k) ihrer B.
1) —1) an die von Münster B, D; zu den v[on] Münster C.
22. Schon im Sommer 1530 hatte B. Luther propositiones über die Abendmahlsfrage vorge-
legt; Brief B.s an Philipp von Hessen vom 27. August 1530; Len^ 1, S. 21—25. Hier ist aber vor
allem an das Ergebnis des Kasseler Gesprächs (oben S. 74f.) und die im Jahre 1535 entstandenen
Artikel der Augsburger Prediger (oben S. 77 ff.) zu denken. Mit den Confessionen dürften die
Confessio Tetrapolitana u. Apologie (BDS 3, S. 13 — 318) sowie auch die 1532 von den Oberlän-
dern offiziell angenommene CA und die Apologie gemeint sein (s. die Ausgleichsverhandlungen
in Schweinfurt, BDS 4, S. 418 —427). Die Konkordienverhandlungen werden von B., Luther
und dem Sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich entgegenkommend, auf die Grundlage dieser
Glaubensbekenntnisse gestellt.
23. B. spielt auf die Anrede, »charissimi fratres«, in Luthers Schreiben an die Geistlichen zu
Augsburg vom 20. Juli 1535 (WA Br 7, Nr. 2212, S. 213, Z. 3 h) und die Entsendung Johann
Forsters nach Augsburg an; vgl. Roth 2, S. 248 ff.
24. B. stellt die Lage der Dinge betont optimistisch dar. Aus dem Bericht von Myconius geht
aber klar hervor, daß Luther von Anfang an voller Skepsis war (s. Wigand, S. 351b —356a). Schon
am Nachmittag wurde den beiden Straßburgern die Haltung Luthers unangenehm klar. Vgl.
unten Punkt 5.
25. Verzögerte sich.
26. Nur B. und Capito waren von den Oberländern zu Luther eingeladen; »Ex altera [parte]
tantum Capito et Bucerus« (Wigand, 5.352b). Von den Wittenbergern waren Bugenhagen,
Jonas, Cruciger, Menius und Myconius anwesend, außerdem Hieronymus Weiler und Georg
Rörer, nicht aber Melanchthon; ebd., vgl.]. Köstlin, G. Kawerau: Martm Luther. Sein Leben und
seine Schriften. Bd. 2. Berlin 1903. S. 338 u. die Anm. (S. 666).
27. D. Luthers ernstliches furhalten [Marg.].
28. Vor allem.
29. Monasterien [sium] Libellum probat [Marg.]. — >Bericht auß der heyligen geschrift<; BDS 5,
S. 109 — 25 8.
AN DIE FRATRES ZUBRINGEN (I 5 3 6)
4. Des heiligen Abentmals halben 11 hette nun got° gebenP, das isie vns aus vnsererH
voraußgegangen articklen vnd Confessionen 22 von disem Sacrament also vernomen
hetteng das S sie vns s als jren lieben brudern zugeschriben, auch der Kirchen zu Augs-
purg einen diener des worts verordnet hetten 423 , darauss u wirs dar fur hielten u , sie
solten v in den selbigen v articklen vnd Confessionen nichts klagen vnd mit vns w der x
sachen halben zu friden sein. Wo sie aber auch weiter erklerung begereten, weren wiry
bereit, jhnen die selbige z getruwlich zu thun 24 .
5. Vff solchs hat D. Luther erstlich die brieffe gelesen, das a verzoge sich a25 bis vff
den ymbiss b . Vmb c die drey d nach mittag d kamen e zu jm D. Capito vnd f Bucerg 26 . Den
| 254b | selbigen hat D. Luth. mit grossem ernst fürgehalten 27 , wie er nichts wüste h zu
handlen von anderen puncten Christlicher lehr, die Concordi bestände' dan zuuor iim
artickeli des h. Sacraments. Er hette wol ein gute hoffnung diser Concordi gehabt aus
etlichen vnseren k schrifften, beuorab 28 dem büchlein *an die Monasterienses 129 vnd
n) add.: sprachen sie B. — o) add.: Gnad B. — p) gegeben C, D.
q) — q) D. Luther aus ihren B. - r) hatte B. — s) — s) er ihnen B.
t) gestr.: jn dem selbigen; hätte B. — u) —u) sie vernommen B.
v) —v) an denselbigen ihren B; an den selbigen vnseren C, D. — w) ihnen B.
x) dieser B, C, D. — y) sie B. - z) korr. aus: selbigen. — a) — a) verzach sy C.
b) Mittag B. — c) auff C. — d) —d) fehlt B. — e) add.: wieder B, D; widerumb C.
f) et C. — g) teilweise add.; Bucerus B, D; Bucerj C. — h) wisse B, C, D.
i) bestande C, D. — j)—j) in Artikeln B. — k) ihrer B.
1) —1) an die von Münster B, D; zu den v[on] Münster C.
22. Schon im Sommer 1530 hatte B. Luther propositiones über die Abendmahlsfrage vorge-
legt; Brief B.s an Philipp von Hessen vom 27. August 1530; Len^ 1, S. 21—25. Hier ist aber vor
allem an das Ergebnis des Kasseler Gesprächs (oben S. 74f.) und die im Jahre 1535 entstandenen
Artikel der Augsburger Prediger (oben S. 77 ff.) zu denken. Mit den Confessionen dürften die
Confessio Tetrapolitana u. Apologie (BDS 3, S. 13 — 318) sowie auch die 1532 von den Oberlän-
dern offiziell angenommene CA und die Apologie gemeint sein (s. die Ausgleichsverhandlungen
in Schweinfurt, BDS 4, S. 418 —427). Die Konkordienverhandlungen werden von B., Luther
und dem Sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich entgegenkommend, auf die Grundlage dieser
Glaubensbekenntnisse gestellt.
23. B. spielt auf die Anrede, »charissimi fratres«, in Luthers Schreiben an die Geistlichen zu
Augsburg vom 20. Juli 1535 (WA Br 7, Nr. 2212, S. 213, Z. 3 h) und die Entsendung Johann
Forsters nach Augsburg an; vgl. Roth 2, S. 248 ff.
24. B. stellt die Lage der Dinge betont optimistisch dar. Aus dem Bericht von Myconius geht
aber klar hervor, daß Luther von Anfang an voller Skepsis war (s. Wigand, S. 351b —356a). Schon
am Nachmittag wurde den beiden Straßburgern die Haltung Luthers unangenehm klar. Vgl.
unten Punkt 5.
25. Verzögerte sich.
26. Nur B. und Capito waren von den Oberländern zu Luther eingeladen; »Ex altera [parte]
tantum Capito et Bucerus« (Wigand, 5.352b). Von den Wittenbergern waren Bugenhagen,
Jonas, Cruciger, Menius und Myconius anwesend, außerdem Hieronymus Weiler und Georg
Rörer, nicht aber Melanchthon; ebd., vgl.]. Köstlin, G. Kawerau: Martm Luther. Sein Leben und
seine Schriften. Bd. 2. Berlin 1903. S. 338 u. die Anm. (S. 666).
27. D. Luthers ernstliches furhalten [Marg.].
28. Vor allem.
29. Monasterien [sium] Libellum probat [Marg.]. — >Bericht auß der heyligen geschrift<; BDS 5,
S. 109 — 25 8.