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AN DIE FRATRES ZUBRINGEN (1536)
7. Warff darbey vns k fur, Heinreich Bullinger het 1 erst lassen ein buchlein des
Zwinglius m außgen 41 , das er rhumet 42 des Zwinglius 11 °letstenP vnd besten schrifft
seien° ^(cignaeam vocem) 1 ! 43 . dareinnen were vnleidlicherer r jhrthumb dann in den
vorrigen schrifften Zwinglins, nicht allein des Sacraments, sonder auch der gantzen
Christlichen lehre halben. Warff fur ein ort s von der heyden seehgkeit außer Christo 5
r (das wir noch nicht gesehen, | 2.5 5 b | auch hofften u nicht also lautend' 7 , das es Christum
außschliese)' 44 .
Jtem warff auch fur, vnd w mit anzeigen x eins gantz beschwerten gemutsy, das Butzer
het z geduldet 3 , das man des Zwinglins Epistolen getruckt hett vnd darzu ein prefation
b dar fur b gemacht, Dan 45 in den c selbigen epistolen were zum grobsten d vom Sacra- 10
ment d geschriben 46 .
8. Dis alles ließ e sich nun anderst nicht ansehen, denn als neme f man sichs vil fridens
an gegen jm 47 , aber gedächte darbey, die vorige jrthumbe zum besten zu erhalten;
darein konte h vnd wolle 1 er nicht gehellen 48 vnd sich ifremden sündeni 49 theilhafftig
machen; er konte k jhr 1 selbs gnug thun. 15
k) ihnen B. — 1) hette C, D; hätte B. — m) add.: (letste vnd beste gschrifft) C.
n) Zwinglisten B; zwinglisch [?] C. — o) — o) letste und beste schrifft züseyn C.
p) Wesen B. — q) — q) korr. aus: zeignaeam [!]; fehlt B.
r) korr. aus: unleidlicher; vn leidenlicher C; vnlidlicher D. — s) wort D.
t) — t) fehlt B. — u) hoffen C, D. — v) luten D. — w) fehlt B. — x) Anzeigung B.
y) korr. aus: gemustzts. — z) hatte B. — a) gehalten B; gehollen C; geholffen D.
b) —b) darüber B. — c) fehlt C, D. — d) — d) von Sacramenten C, D. — e) ließe B, C, D.
f) gestr.: sich. — g) korr. — h) kunde C. — i) wollte B; wölte C, D.
j) — j) fremder Sünde B, C, D. — k) kunde C. — 1) ihnen B; jeren C, D.
41. Luther hatte erfahren, daß man gerade jetzt in Zürich Zwinglis >Fidei expositioq dessen
letztes und noch unveröffentlichtes Werk, mit einer lobenden Vorrede Bullingers gedruckt hatte.
Vgl. dazu Köhler 2, S. 429—431 und G. W. Locher: Die Zwinglische Reformation im Rahmen der
europäischen Kirchengeschichte, Göttingen, Zürich 1979. S. 339f. und 553; Text der >Fidei
expositio< in Huldrici Zuinglii Opera. Hg. v. M. Schuler u. I. Schulthess. Bd. 4. Zürich 1841.
S- 43 ff
42. 1336 im Hornung [Marg.] — Hornung = Februar.
43. »Schwanengesang«. Die Anspielung kommt vor in dem kurzen Geleitwort, mit dem
Bullinger die Schrift versah: hoc tamen libello sese veluti superans de vera fide nescio quid
cygneum vicina morte cantavit; a.a.O., S. 43.
44. Er hielt uns vor, daß es [nach Zwingli] einen Ort der Seligkeit für die Heiden ohne
Christus gebe (das hatten wir noch nicht gesehen, hofften auch, es laute nicht so, daß es Christus
ausschließe). Vgl. a.a.O., S. 43 u. 65.
45. Denn.
46. Im Januar 1536 erschien in Basel (bei Thomas Platter und Balthasar Lasius) der Brief-
wechsel Zwinglis mit Oekolampad mit einem Brief Bucers als Einführung. Vgl. oben S. 97.
Abgedruckt bei E. Stähelin: Briefe und Akten zum Leben Oekolampads 2. Leipzig 1934.
S. 766 — 772. (Nachdruck New York, London 1971). Bibliander als Herausgeber tadelte in der
Vorrede, unwillig und mit deutlichen Seitenblicken auf Luther, die verächtliche Behandlung
jener verdienten Männer und redete mit Bewunderung von ihnen selbst wie von ihrer Lehre.
47. Als gebe man vor, mit ihm in Frieden zu leben.
48. Einstimmen, zustimmen.
49. Fremde Sünden im Sinne von Mitwirkung zur Sünde von anderen. Vgl. LThK 7,
Sp. 503-505.
AN DIE FRATRES ZUBRINGEN (1536)
7. Warff darbey vns k fur, Heinreich Bullinger het 1 erst lassen ein buchlein des
Zwinglius m außgen 41 , das er rhumet 42 des Zwinglius 11 °letstenP vnd besten schrifft
seien° ^(cignaeam vocem) 1 ! 43 . dareinnen were vnleidlicherer r jhrthumb dann in den
vorrigen schrifften Zwinglins, nicht allein des Sacraments, sonder auch der gantzen
Christlichen lehre halben. Warff fur ein ort s von der heyden seehgkeit außer Christo 5
r (das wir noch nicht gesehen, | 2.5 5 b | auch hofften u nicht also lautend' 7 , das es Christum
außschliese)' 44 .
Jtem warff auch fur, vnd w mit anzeigen x eins gantz beschwerten gemutsy, das Butzer
het z geduldet 3 , das man des Zwinglins Epistolen getruckt hett vnd darzu ein prefation
b dar fur b gemacht, Dan 45 in den c selbigen epistolen were zum grobsten d vom Sacra- 10
ment d geschriben 46 .
8. Dis alles ließ e sich nun anderst nicht ansehen, denn als neme f man sichs vil fridens
an gegen jm 47 , aber gedächte darbey, die vorige jrthumbe zum besten zu erhalten;
darein konte h vnd wolle 1 er nicht gehellen 48 vnd sich ifremden sündeni 49 theilhafftig
machen; er konte k jhr 1 selbs gnug thun. 15
k) ihnen B. — 1) hette C, D; hätte B. — m) add.: (letste vnd beste gschrifft) C.
n) Zwinglisten B; zwinglisch [?] C. — o) — o) letste und beste schrifft züseyn C.
p) Wesen B. — q) — q) korr. aus: zeignaeam [!]; fehlt B.
r) korr. aus: unleidlicher; vn leidenlicher C; vnlidlicher D. — s) wort D.
t) — t) fehlt B. — u) hoffen C, D. — v) luten D. — w) fehlt B. — x) Anzeigung B.
y) korr. aus: gemustzts. — z) hatte B. — a) gehalten B; gehollen C; geholffen D.
b) —b) darüber B. — c) fehlt C, D. — d) — d) von Sacramenten C, D. — e) ließe B, C, D.
f) gestr.: sich. — g) korr. — h) kunde C. — i) wollte B; wölte C, D.
j) — j) fremder Sünde B, C, D. — k) kunde C. — 1) ihnen B; jeren C, D.
41. Luther hatte erfahren, daß man gerade jetzt in Zürich Zwinglis >Fidei expositioq dessen
letztes und noch unveröffentlichtes Werk, mit einer lobenden Vorrede Bullingers gedruckt hatte.
Vgl. dazu Köhler 2, S. 429—431 und G. W. Locher: Die Zwinglische Reformation im Rahmen der
europäischen Kirchengeschichte, Göttingen, Zürich 1979. S. 339f. und 553; Text der >Fidei
expositio< in Huldrici Zuinglii Opera. Hg. v. M. Schuler u. I. Schulthess. Bd. 4. Zürich 1841.
S- 43 ff
42. 1336 im Hornung [Marg.] — Hornung = Februar.
43. »Schwanengesang«. Die Anspielung kommt vor in dem kurzen Geleitwort, mit dem
Bullinger die Schrift versah: hoc tamen libello sese veluti superans de vera fide nescio quid
cygneum vicina morte cantavit; a.a.O., S. 43.
44. Er hielt uns vor, daß es [nach Zwingli] einen Ort der Seligkeit für die Heiden ohne
Christus gebe (das hatten wir noch nicht gesehen, hofften auch, es laute nicht so, daß es Christus
ausschließe). Vgl. a.a.O., S. 43 u. 65.
45. Denn.
46. Im Januar 1536 erschien in Basel (bei Thomas Platter und Balthasar Lasius) der Brief-
wechsel Zwinglis mit Oekolampad mit einem Brief Bucers als Einführung. Vgl. oben S. 97.
Abgedruckt bei E. Stähelin: Briefe und Akten zum Leben Oekolampads 2. Leipzig 1934.
S. 766 — 772. (Nachdruck New York, London 1971). Bibliander als Herausgeber tadelte in der
Vorrede, unwillig und mit deutlichen Seitenblicken auf Luther, die verächtliche Behandlung
jener verdienten Männer und redete mit Bewunderung von ihnen selbst wie von ihrer Lehre.
47. Als gebe man vor, mit ihm in Frieden zu leben.
48. Einstimmen, zustimmen.
49. Fremde Sünden im Sinne von Mitwirkung zur Sünde von anderen. Vgl. LThK 7,
Sp. 503-505.