ERMAHNUNG ~ ERKLARUNG (1536)
191
scheyden42 vnd schet2env43, das44 sye da yren glauben recht vbten vnd danckbar
werenw, des S. Paulus die Corinther beschuldiget, welche er doch alß bruder vnd
christen erkennete45. Der halben ist gesetzetx, | 3 a |y das auch den vnwurdigen2 das
ware sacrament, das ist der leib vnd dasa blut des herren mit den zeychen brot vnd weyn
5 dargereychet werde vnd von inen empfangen. Der gotlosen vnd vngleubigenb nemen
wyr vnß nichs an46. Darumb ist hinzugesetzet »woc man die wort vnd einsetzung
Christi haltet«. So ist auch nit gesetzet »niessen«, sonder »empfahen«, den die rechte
niessung vnd das ware essend des leybs vnd bluts Christi ewegf füretse zum ewigen
leben, wie wyrhhaben 'Jo. 6 [5 x.54]’. Auß dem auchi der h. Augustinusk schreybt: »Der
10 herre1, da er sagt, wer meyn fleysch isset vnd trincket meyn blut, der bleybet in myr vnd ich yn
imA1, mhabe yn solichen wortenm anzeyget, was da seye nnit nur sacramentlich, sonder
warlich vnd an ym selbn sein fleysch essen° vnd seinP blut drincken; dann das ist in
Christo bleyben, do mit auch Christus yn ym bleybe. Dann diß hat er der massen
gesagm, alß spreche er, derr yn myr nit bleybt vnd yn dem ich nit bleybe, der selbiges
15 solle nit sagen oder meynen, das er meynen leyb esse oder meyn blut drincke.« Diß sind
die wort des heyligen Augustini, ''de civitate dei, lib. 21, cap. i5t48. Soliche weyß zu
reden haben nun auch die andere heyligen vetter49. Darumb istu von den vnwurdigen
christen nit meer gesagt, dann das sye den leyb vnd das blut des herren warhafftig
empfahen, vnit aber, das siew dise speyß essen vnd niessenv, dann sye xdise speys des
v) zuerst: schetzete. — w) gestr.: w[as].
x) Kustosangabe von K. Hubert. — y) oben am Rand: y.
z) Ms. vnwurden. — a) korr. aus: das.
b) gestr.: die horen nemen wyr. — Verae sumitur [Marg.] B.
c) wie; add. ü. d. Z.: so B. - d) gestr.: Ch[risti]; add.: vnnd Trincken B.
e) —e) füret alweg B.
f) add. ü. d. Z. statt gestr.: alweg.
g) add. ü. d. Z. und gestr.: alweg. — h) gestr.: Io 6 [zuerst 4].
i) —i) add. ü. d. Z. — j) add. ü. d. Z.
k) gestr.: sag. — Augustinus /i[ber] 2 j rafput] ij [!] de (gestr. virtute) ciuitate dej [Marg.] B.
l) gestr.: habe. — m) —m) add. ü. d. Z.
n)—n) add. am Rand. — o) add. ü. d. Z. — p) add. ü. d. Z.
q) von K. Hubert mit a überschrieben. — r) wer; ü. d. Z.: der B.
s) add. ü. d. Z. - t) —t) add. ü. d. Z.
u) statt gestr.: haben wyr. — de jndignis [Marg.] B.
v) —v) add. am Rand. — w) gestr.: ... [?].
x) —x) add. ü. d. Z. statt gestr.: es ...
42. Vgl. 1 Kor 11,29.
43. Wohl im Sinne der Eucharistie (gratiarum actio).
44. Indem.
45. Vgl. 1 Kor 11,20.22.33 f.
46. Vgl. oben S. 149, Z. 1—3.
47. Jo 6,56.
48. Augustin: De civitate dei 21,25; CChr ser. lat. 48, S. 795 f. Ostendit quid sit non sacramento
tenus, sed re vera corpus Christi manducare et eius sanguinem bibere.
49. Vgl. Bericht auß der heyligen geschrift (1534); BDS 5, S. 244, Anm. 612 und S. 245,
Anm. 618. und Oekolampad: Dialogus Cibj^b (Cyrill von Alexandrien), Cjb/Gb (Chrysostomus),
Cyb/8b (Hilarius) und O 2b/4a(Augustin).
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scheyden42 vnd schet2env43, das44 sye da yren glauben recht vbten vnd danckbar
werenw, des S. Paulus die Corinther beschuldiget, welche er doch alß bruder vnd
christen erkennete45. Der halben ist gesetzetx, | 3 a |y das auch den vnwurdigen2 das
ware sacrament, das ist der leib vnd dasa blut des herren mit den zeychen brot vnd weyn
5 dargereychet werde vnd von inen empfangen. Der gotlosen vnd vngleubigenb nemen
wyr vnß nichs an46. Darumb ist hinzugesetzet »woc man die wort vnd einsetzung
Christi haltet«. So ist auch nit gesetzet »niessen«, sonder »empfahen«, den die rechte
niessung vnd das ware essend des leybs vnd bluts Christi ewegf füretse zum ewigen
leben, wie wyrhhaben 'Jo. 6 [5 x.54]’. Auß dem auchi der h. Augustinusk schreybt: »Der
10 herre1, da er sagt, wer meyn fleysch isset vnd trincket meyn blut, der bleybet in myr vnd ich yn
imA1, mhabe yn solichen wortenm anzeyget, was da seye nnit nur sacramentlich, sonder
warlich vnd an ym selbn sein fleysch essen° vnd seinP blut drincken; dann das ist in
Christo bleyben, do mit auch Christus yn ym bleybe. Dann diß hat er der massen
gesagm, alß spreche er, derr yn myr nit bleybt vnd yn dem ich nit bleybe, der selbiges
15 solle nit sagen oder meynen, das er meynen leyb esse oder meyn blut drincke.« Diß sind
die wort des heyligen Augustini, ''de civitate dei, lib. 21, cap. i5t48. Soliche weyß zu
reden haben nun auch die andere heyligen vetter49. Darumb istu von den vnwurdigen
christen nit meer gesagt, dann das sye den leyb vnd das blut des herren warhafftig
empfahen, vnit aber, das siew dise speyß essen vnd niessenv, dann sye xdise speys des
v) zuerst: schetzete. — w) gestr.: w[as].
x) Kustosangabe von K. Hubert. — y) oben am Rand: y.
z) Ms. vnwurden. — a) korr. aus: das.
b) gestr.: die horen nemen wyr. — Verae sumitur [Marg.] B.
c) wie; add. ü. d. Z.: so B. - d) gestr.: Ch[risti]; add.: vnnd Trincken B.
e) —e) füret alweg B.
f) add. ü. d. Z. statt gestr.: alweg.
g) add. ü. d. Z. und gestr.: alweg. — h) gestr.: Io 6 [zuerst 4].
i) —i) add. ü. d. Z. — j) add. ü. d. Z.
k) gestr.: sag. — Augustinus /i[ber] 2 j rafput] ij [!] de (gestr. virtute) ciuitate dej [Marg.] B.
l) gestr.: habe. — m) —m) add. ü. d. Z.
n)—n) add. am Rand. — o) add. ü. d. Z. — p) add. ü. d. Z.
q) von K. Hubert mit a überschrieben. — r) wer; ü. d. Z.: der B.
s) add. ü. d. Z. - t) —t) add. ü. d. Z.
u) statt gestr.: haben wyr. — de jndignis [Marg.] B.
v) —v) add. am Rand. — w) gestr.: ... [?].
x) —x) add. ü. d. Z. statt gestr.: es ...
42. Vgl. 1 Kor 11,29.
43. Wohl im Sinne der Eucharistie (gratiarum actio).
44. Indem.
45. Vgl. 1 Kor 11,20.22.33 f.
46. Vgl. oben S. 149, Z. 1—3.
47. Jo 6,56.
48. Augustin: De civitate dei 21,25; CChr ser. lat. 48, S. 795 f. Ostendit quid sit non sacramento
tenus, sed re vera corpus Christi manducare et eius sanguinem bibere.
49. Vgl. Bericht auß der heyligen geschrift (1534); BDS 5, S. 244, Anm. 612 und S. 245,
Anm. 618. und Oekolampad: Dialogus Cibj^b (Cyrill von Alexandrien), Cjb/Gb (Chrysostomus),
Cyb/8b (Hilarius) und O 2b/4a(Augustin).