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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0234
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FURTRAG DER DIENER DES WORTS ZW STRASPURG (I 5 36)

Dialogo Doctor Oecolampadij 28 seligen, auch in der andern Antwurt Meister Vlrichs 29
seligen an die Teutschen Fursten wider des Eckenn scheltwort, Auß wölchen grunden
auch widerfochten ist, das der leib Christj solte ins prott Reumlich oder Ortlich inge-
schlossen oder damit v vereinigt vnnd verbrotet worden, Oder das die Sacramentlich
5 nießung fur sich selbs on waren glauben ann Christum solte yemant heylsam sin. Dero
stucken aber doctor Luther vnnd die sinenn keines setzen will, sonder haltet vnnd
leret, das zwischen brot vnnd dem lib des herren kein Naturliche, sonder ein sacra-
mentliche einigkeit w30 , vnnd das der glaub des sacraments 31 , nit das sacrament, frum
vnd selig mache.
10 Die wir vns dan also x beder theils x vnser glaubens vnnd lere verstendiget | 189a |
vnd gleichhellig erfunden, hetten wir ghern gesehenn, das Doctor Luther vnnd die
sinen sich hetten diser kirchen halber vernugen lassen, die Concordi zubeschliessen an
der 32 Confession, hieuor zu Basell angestelt. sie aber sagten, es wer ein große erwar-
tung vff dise vnsere handlung bey deny Churfursten, auch vil anderen Fursten vnd
15 stetten, wie dan eben dazomal Marckgraue Georg von Brandenburgk 33 ein eignen
botten derhalb bey doctorn Luthern hatt; so wer je z34 auch der verdacht 3 den Fursten
vnnd Stetten so schwer ob 35 vnß vnnd werdend on das alle solche hendell von den
leuten eben letz 36 vßgelegt, derhalben sie es fur notwendig achteten, etwas 37 Articulo
vor b abscheidt diser vnser handlungen anzustellen, vß wölchen die jren zu sehen
20 hetten, das wir vnsers theils ein ware gegenwurtigkeitt vnnd vbergabe des leibs vnnd
bluets Christj im helgenn Obentmal warlich erkhennendt, vnnd die vnsern auch
sehendt, das sie khein solchen gegenwurtigkeit Christj im abentmal setzen, die eini-
chen Artickel des glaubens entgegen seye. Si hoffeten auch, wo 38 die haltung diser
v) add.: natürlich B. — w) add.: syge B. — x) — x) add. ü. d. Z. — y) dem B.
z) Ms.: jch (Schreibfehler); fehlt B. — a) add.: by B. - b) vnd B.
28. Zu den Grundgedanken von Oekolampads Dialog s. E. Staehelin, S. 608 ff. und Ders.:
Briefe und Akten zum Leben Oekolampads 2. In: QFRG 19. Leipzig 1934 (Nachdruck New
York, London 1971), S. 444ff. (Nachdruck der Vorrede zum Dialogus).
29. Zwingli: De convitiis Eccii (1530); CR Zw 6, 3, S. 248ff. Über Zwinglis Fidei ratio (1530)
und die nachfolgende Polemik zwischen ihm und Eck vgl. Köhler 2, S. 201 ff. und O. Farner:
Fluldrych Zwingli. Reformatorische Erneuerung von Kirche und Volk in Zürich und in der
Eidgenossenschaft 1525—1531. Zürich 1960. S. 431-439.
30. Zum Begriff der unio sacramentalis vgl. Luther: Vom Abendmahl Christi, Bekenntnis
(1528); WA 26, S. 442, Z. 23 —28; oben S. 48, Anm. 21, 22. Vgl. Luther, Studienausgabe 4,
S. 183, Z. 6—12.
31. Dies bringt Luther vor allem in der Schrift De captivitate Babylonica, praeludium (1520)
zum Ausdruck. Vgl. unten S. 327, Anm. 105.
32. Aufgrund. Tatsächlich spielte die Confessio Helvetica in Wittenberg eine recht beschei-
dene Rolle. Vgl. Zwischen frommen verstendigen lüten, unten S. 242, Anm. 22.
33. Vgl. ADB 8, S. 614—619. Vgl. den Brief Georgs von Brandenburg vom 21. Mai 1536 und
Luthers Schreiben vom 29. Mai 1536; WA Br 7, Nr. 3025, S. 415 f. u. Nr. 3030, S. 422ff.
34. Immer.
35. Gegen.
36. Verkehrt, falsch (südd., schweiz. Mundart).
37. Einige.
38. Im kausalen Sinn: da.
 
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