FURTRAG DER DIENER DES WORTS ZW STRASPURG (I 5 3 6) 235
allso eon eine glauben das heylig nachtmal entpfahen, sonder die auch etwas glauben an
Christum haben, Aber den selbigen mit irer anfechtung79 hindere, das er sein Crafft nit
recht vben khan. Doch dweyl180 nit ghar on glauben sindt, entpfahen sie den lib Christj,
der an im selb alweg ein heylsame speyß ist zums Ewigen leben81. Die aber vmb ir
5 liederlich vnd vngeruste82 fallen derh herren in die Straff vnnd werdendt vom herren,
wie paulus sagt1, gestrafft83, das sie one rechte vbung des glaubens das nachmal gebru-
chen. Volgt in disem Artickel84:
iAber soliche empfehendk zum gericht, wie sant Paulus spricht, denn sy Misßbru-
chen das helig sacrament, diewyl sy es on ware Bueß vnnd one lebendigen gleuben
10 empfehend, dann es ist darum vffgesetzt, das es zuge85, das denen die gnad vnnd
wolthath Christi alda zugeeignet werde, Vnnd das die Christo jngelibet86 durch das
Blut Christi gewaschen werden87, So da ware Bueß thund vnd sich trosten durch den
glouben an Christo. | 193 a! Dises jst gesetzt, den Rechten Bruch des Sacraments baß88
vßzutrucken vnnd den falschen wan abzuleinen89, Alß ob das helig Sacrament zum heyl
15 gnug syge, wenn wirß allein vsserlich empfahen vnnd one waren gleuben vnnd1 rechte
bewerung90 vnserer herzen vnnd des gantzen lebens.
Volgt die Abredung91 vber vorgesetzte Artigkel zu Wittemberg beschehen.
Alls nun dise Artigkel zu Wittemberg erzelter vrsachen vnnd verstands gestelt
gewesen vnnd von predigern von Beden theylen vnderschriben, von jedem siner
20 kylchen zuzupringen, jst verner der Abscheid also gemacht worden92, Das doctor
Luther vnnd die sinen gestelte Artigkell den kylchen jn Prussen, Pomern, Denemarck,
Holstein, Saxen, Myssen, Thuringen, Hessen, Frießland, Marggraff Jorgen93 von
Brandenburgs land solte zuschicken Vnnd jren glouben der selbigen halben erfor-
schen, deßglichen solten wir auch thun By den vorlendischen kilchen der Eidgno-
2; schafft, Schwaben, des Rinstrambs Westerich94 vnnd Krechgow95. Vnnd so die predi-
e) —e) one B. — f) add.: sy B. — g) gestr.: heilen. — h) dem B. — i) add.: vom herren B.
j) ab hier eine andere Schreiberhand. - k) empfahung B. — 1) ein B.
79. Versuchung. Hier: Sünde.
80. Zu erg.: diese (d. h. die Unwürdigen).
81. Vgl. Jo 6,27.
82. Mangelhafte Vorbereitung.
83. Vgl. 1 Kor 11,29.
84. s. oben S. 125, Z. 6ff.
85. Davon zeuge.
86. Vgl. 1 Kor 12,27.
87. Hebr 9,14 u. Off 1,5; 7,14.
88. Besser.
89. Abzulehnen, zurückzuweisen.
90. Vgl. 1 Kor 11,28 (8ox(,|j.ai(eTa> 8e avifpwTCO^ eauvov).
91. Vereinbarung.
92. Nur in diesem Bericht Aufzählung der einzelnen Kirchen. Vgl. An die fratres zu bringen,
oben S. 170, Z. 7ff. (Absatz 62) und den Bericht von Myconius; Wigand, S. 355 a.
93. Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach, Bruder des Herzogs Albrecht von Preußen.
Vgl. oben Anm. 33.
94. Die linksrheinischen Gebiete (u. a. das Elsaß).
95. Kraichgau.
allso eon eine glauben das heylig nachtmal entpfahen, sonder die auch etwas glauben an
Christum haben, Aber den selbigen mit irer anfechtung79 hindere, das er sein Crafft nit
recht vben khan. Doch dweyl180 nit ghar on glauben sindt, entpfahen sie den lib Christj,
der an im selb alweg ein heylsame speyß ist zums Ewigen leben81. Die aber vmb ir
5 liederlich vnd vngeruste82 fallen derh herren in die Straff vnnd werdendt vom herren,
wie paulus sagt1, gestrafft83, das sie one rechte vbung des glaubens das nachmal gebru-
chen. Volgt in disem Artickel84:
iAber soliche empfehendk zum gericht, wie sant Paulus spricht, denn sy Misßbru-
chen das helig sacrament, diewyl sy es on ware Bueß vnnd one lebendigen gleuben
10 empfehend, dann es ist darum vffgesetzt, das es zuge85, das denen die gnad vnnd
wolthath Christi alda zugeeignet werde, Vnnd das die Christo jngelibet86 durch das
Blut Christi gewaschen werden87, So da ware Bueß thund vnd sich trosten durch den
glouben an Christo. | 193 a! Dises jst gesetzt, den Rechten Bruch des Sacraments baß88
vßzutrucken vnnd den falschen wan abzuleinen89, Alß ob das helig Sacrament zum heyl
15 gnug syge, wenn wirß allein vsserlich empfahen vnnd one waren gleuben vnnd1 rechte
bewerung90 vnserer herzen vnnd des gantzen lebens.
Volgt die Abredung91 vber vorgesetzte Artigkel zu Wittemberg beschehen.
Alls nun dise Artigkel zu Wittemberg erzelter vrsachen vnnd verstands gestelt
gewesen vnnd von predigern von Beden theylen vnderschriben, von jedem siner
20 kylchen zuzupringen, jst verner der Abscheid also gemacht worden92, Das doctor
Luther vnnd die sinen gestelte Artigkell den kylchen jn Prussen, Pomern, Denemarck,
Holstein, Saxen, Myssen, Thuringen, Hessen, Frießland, Marggraff Jorgen93 von
Brandenburgs land solte zuschicken Vnnd jren glouben der selbigen halben erfor-
schen, deßglichen solten wir auch thun By den vorlendischen kilchen der Eidgno-
2; schafft, Schwaben, des Rinstrambs Westerich94 vnnd Krechgow95. Vnnd so die predi-
e) —e) one B. — f) add.: sy B. — g) gestr.: heilen. — h) dem B. — i) add.: vom herren B.
j) ab hier eine andere Schreiberhand. - k) empfahung B. — 1) ein B.
79. Versuchung. Hier: Sünde.
80. Zu erg.: diese (d. h. die Unwürdigen).
81. Vgl. Jo 6,27.
82. Mangelhafte Vorbereitung.
83. Vgl. 1 Kor 11,29.
84. s. oben S. 125, Z. 6ff.
85. Davon zeuge.
86. Vgl. 1 Kor 12,27.
87. Hebr 9,14 u. Off 1,5; 7,14.
88. Besser.
89. Abzulehnen, zurückzuweisen.
90. Vgl. 1 Kor 11,28 (8ox(,|j.ai(eTa> 8e avifpwTCO^ eauvov).
91. Vereinbarung.
92. Nur in diesem Bericht Aufzählung der einzelnen Kirchen. Vgl. An die fratres zu bringen,
oben S. 170, Z. 7ff. (Absatz 62) und den Bericht von Myconius; Wigand, S. 355 a.
93. Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach, Bruder des Herzogs Albrecht von Preußen.
Vgl. oben Anm. 33.
94. Die linksrheinischen Gebiete (u. a. das Elsaß).
95. Kraichgau.