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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0242
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FURTRAG DER DIENER DES WORTS ZW STRASPURG (1536)

dhem s Christen mensch, der dise ding ettwas recht erwegen vnnd bedencken welle,
hieran zwiflen solle. Diewyl also der stritt leider so lang gewert vnnd beder theyl vß
misßuerstand jrer schrifften jn so schweren verdacht gegen einandern komen sind, jst
dhein 1 wunder, das vil frommer, verstendigen lut an disem 120 zwiflen vnnd eins theyls
ob ettlichen schrifften, Eins theyls auch ob disen Artigklen schuchen 121 . Nach 122 , der u 5
dise Artigkel gegen der gottlichen vnd anderer gemelten schrifften recht haltet vnnd
nach iren waren naturlichen verstand vernemen wirdet, derselbig wirt one zwifel sich
ob disem vnserem furgeben vnnd erbieten v nichts entsetzen 123 vnnd den glichen ver-
stand mit vnns bald erkennen. So denn nun dem also vnnd nit anderst jst, das Gott, der
herr, nach allen fromen Christen wol bezugen wirt, Sind wir guter hoffnung, dero w io
Gotseligkeit jr alle sind. jr werden vwers besten x vlisses daran sin, helffen vnnd rathen,
das dise notwendige Concordj der kylchen mit der vwern annemen vnnd zuschriben
diser Artigkell allenthalb gefurderet vnnd ein mal vßgemacht 124 vnnd so vnsegliche,
schadhaffte trennung vnnd spaltung der kylchen gar | 195 b | hingenomen 125 werde, Jn
dem wir alle, nut zittlichs 126 (dann aller frid vnnd hilff vom herrn Christo), Sonder ydas 15
alleiny ansehen sollen, darum wir taglich vor allen dingen betten, »Din Nam werde
geheiligt, din Rjch komme« X11 . An welichem nieman hinderen sol die fursorg 128 , das durch
dise Concordi jngeleytet werde Einicher jrthumb, Tyranny der kylchen oder sunst
etwas vnchristenlichs; dan so jn disen Artigklen nut z dan 129 die warheit Christi 130 ist,
So wirt derselbig vnns getruwlich bewaren, das die annemung diser siner warheit vnns 20
zu argem niemer mee a131 gerate, vnnd werdet geben, das, so wir vff dise sine warheit
ein warhafftigs Christenlichs ansagen, daß vß dem selbigen niemer volge, das wir vff
etwas menschlichs anfechten ein onwarhafftigs vnnd vnchristenlichs besagen 132 .
So sollend vnns ouch der vppigen 133 luten vnnütze reden vnnd schmach schrifften
wider dise Christenliche Concordi nit allein nit jrren 134 , sonder ouch zu der selbigen 2 5
stercken, diewyl wir jn solichen je wol zu sehen haben, wer der syge 135 , der dise Con-
s) keim B. — t) kein B. — u) gestr.: g.
v) entbieten B. — w) der B. — x) verschmiert.
y) — y) alein das B. — z) nichtz B. — a) mer B.

120. D. h. Streit (nämlich ob dieser beigelegt sei).
121. (Davor) zurückscheuen.
122. Noch, dennoch.
123. Befürchten, erschrecken; Grimm 3, Sp. 662.
124. Beschlossen, angenommen, abgemacht; Grimm 1, Sp. 914 h
125. Vermieden.
126. Zeitliches, Irdisches.
127. Mt 6,9 h
128. Besorgnis; Grimm 4, 1, 1, Sp. 826.
129. Nichts als.
130. Vgl. 2Kor 11,10.
131. Meh, mehr.
132. Anschuldigen oder verkünden; vgl. Grimm 1, Sp. 1540.
133. Leichtfertigen.
134. Beirren.
135. Sei.
 
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